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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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lebenswert gemacht«, sagte die schwerverwundete Königin mit stockender Stimme. »Jetzt will ich nicht mehr – leben. Ac-crallidus ...« Ihre Stimme drohte zu versagen, und ein krampfhaftes Zucken schüttelte sie. »Mein guter Acrallidus, seid Tar-amis ein weiser Berater und – und väterlicher Freund. Sie – sie wird Euch brauchen. Ich – ich bedauere nur, daß ich sie – verlassen muß. Vielleicht wird sie – sie und Euer K-rallides eines Tages ...« Sie hustete, und ein Blutschwall quoll über ihre Lippen. »Co-Conan – Ihr – habt wohl – Khauran gerettet – aber – aber ich – wäre – glücklicher – gewesen ...« Erneut schüttelte sie ein schreckliches Zucken, und der Tod griff nach ihr.
     
    Rauch aus vielen Dutzenden von Räucherschalen stieg zur hohen Decke des Ischtartempels auf und legte sich wie ein Schleier vor die betenden Priester. Ialamis war im königlichen Mausoleum unter dem Tempel, wo schon ihr Gemahl und ihre unglücklichen Vorfahren bestattet worden waren, zur ewigen Ruhe gebettet worden.
    Conan schritt die breite Freitreppe hinunter, und neben ihm Khashtris mit dem weißen Trauerschleier der Khauranierinnen über dem lose fallenden Haar.
    »Es gibt also nichts, was Euren Entschluß ändern könnte?« fragte sie leise.
    »Nein.«
    Sie blickte zu seinem Gesicht hoch. »Wie sehr ich wünschte, Ihr wärt älter oder ich jünger!«
    »Ich bin froh, daß es so ist, wie es ist, Khashtris, denn ich würde Euch lieben. Aber es gibt noch so vieles auf dieser Welt, das ich erst sehen und kennenlernen möchte, ehe ich mit einer Frau vor einen Priester trete, damit er uns zusammengeben möge.«
    »Dankt Euren Göttern dafür, Conan. Ah, ich sehe, Ihr habt das Amulett wieder mit Ton verhüllt.«
    »Ja, das Auge Erliks hat keine besonderen Kräfte für mich, nur für einen ganz bestimmten Herrscher, dessen Namen ich nicht nennen möchte. Nicht das Amulett war es, das mir Sabaninus in wahrer Gestalt zeigte, sondern allein der Augenblick der Rückkehr meiner Seele. Ihr sollt noch wissen, daß selbst Crispis mir verzieh, nachdem ich mich daran erinnert hatte, ihn zu befreien, und ihm den klingenden Beutel gab, den Ihr mir so großzügig für ihn zur Verfügung gestellt habt. Für Khauran hat das Amulett seine Schuldigkeit getan. Jetzt verlasse ich Euer Land, und nun muß das Auge Erliks wieder getarnt sein.«
    Am Fuß der Freitreppe blieb die edle Lady stehen. »Nehmt das«, bat sie und drückte ihm etwas in die Hand. Er spürte, daß es eine kleine, halbierte Scheibe war: die Hälfte einer Königinnenmünze. »Die andere Hälfte wird von derjenigen um den Hals getragen werden, die durch Euren Einsatz eines Tages vielleicht eine glückliche khauranische Königin werden wird: Taramis. Ich werde mich ihrer annehmen und ihr immer wieder von Euch erzählen. Jederzeit, wenn Ihr Euch dazu entschließen solltet, werdet Ihr hier gut aufgenommen werden, selbst wenn ich – wenn ich ...« Sie stockte und drückte seine Hand um die halbierte Münze. »Selbst wenn ich nicht mehr lebe.«
    Auch wenn sie soeben von einer Bestattung kamen, auch wenn Khashtris eine hochgeborene Lady war, wollte Conan sie gerade in die Arme nehmen, als Acrallidus' Stimme erklang:
    »Conan! Ich muß mit Euch sprechen!«
    Der Cimmerier drehte sich zu dem Mann in grünem Gewand und weißem Trauerflor um. »Unnötig, Acrallidus. Was Ihr auch sagt, ich bleibe nicht in diesem fluchbeladenen König ... ah, Königinnenreich. Ich bin kein Heiliger, und so schert es mich nicht, daß Shadizar zu Recht die Verfluchte genannt wird. Meine Pferde stehen bereit. Ich reite west- und nordwärts und breche sofort auf.« Er tat, als bemerke er nicht, daß Khashtris ihm einen Ring an den Finger steckte.
    »Aber ...«
    »Ihr könnt ihn nicht zurückhalten, Acrallidus«, sagte Khashtris traurig. »Ich verstehe es, genau wie Shubal es versteht. Er würde gern mit Euch reiten, Conan, wäre er nicht verwundet. Aber er hat viel Blut verloren und muß sich wenigstens eine Woche schonen.«
    »Oh – er und ich haben noch eine hohe Rechnung in der Taverne eines gewissen Hilides offenstehen, Khashtris. Fünfzig Silbermünzen, glaube ich.«
    Sie blickte ihn an und wußte, daß er log. »Ich werde Shubal das Geld geben, damit er sie begleichen kann, Conan. Ich hoffe, es gerät nicht in die Hände einer gewissen Obsthändlerin. Und Ihr, Conan – bewahrt die Münze, die halbe Münze, gut auf.«
    »Das werde ich«, versprach ihr der Cimmerier und dachte, zumindest
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