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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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herum. Er war zum wilden, ungeduldigen Wolf geworden, mit brennenden Augen, und jeder Muskel zum Zuschlagen, zum Kampf gespannt.
    »Hört zu! Ihr drei selbstgefälligen zivilisierten Leute mit euren festen Mauern, euren Marmorhallen und Magistraten, und euren Klickklackschuhen und wallenden Gewändern und lächerlichen Frisuren – hört zu! Hört auf einen, den ihr Barbar nennt und der auf einem Schlachtfeld geboren wurde, der Krieger und Dieb war, der seine Seele – durch Zauberei! – verloren und wiedergewonnen hat, und der genug Männer zum Todesgott geschickt hat, um euren Palast damit zu füllen!«
    Er erzählte ihnen vom Kampf um Venarium, an dem er mit fünfzehn Jahren teilgenommen hatte, und wie er gegen einen lebendigen Leichnam, der sein Schwert haben wollte, in einer Grabkammer in einem Berg gekämpft und ihn besiegt hatte. Er erzählte ihnen von dem Priester und Zauberer Yara in Arenjun und dem Elefantengeschöpf, einem intelligenten Wesen von einer Welt zwischen den Sternen, den Yara in seinem Zauberturm gefangengehalten und gefoltert hatte. Er erzählte ihnen von dem heimtückischen Hexer Hisarr Zul, der seinen eigenen Bruder ermordet hatte, der dann als Sandleichnam noch zehn Jahre weiterlebte, bis er Hisarr Zul tötete und seinem Bruder dadurch zum Seelenfrieden verhalf. Er zeigte ihnen das Tonamulett, das er an einem Lederband um den Hals hängen hatte, und er verriet ihnen, was es wirklich war. Und seine drei Zuhörer lauschten wortlos.
    »Wir wissen sehr viel, und der Rest läßt sich aus dem, was feststeht, schließen. Wir täuschen uns ganz sicher nicht. Arkhaurus und Sergianus arbeiten Hand in Hand, sie sind Verschwörer, und sie wissen, daß wir – Shubal und ich – sie durchschaut haben. Und nun müssen sie annehmen, daß auch Ihr, Khashtris, Bescheid wißt. Sergianus kennt dieses Amulett nicht und weiß deshalb nicht, welche Bewandtnis es damit hat. Er muß mich für einen Zauberer halten, schon deswegen, weil Shubal und ich zweimal seinen Fallen entgangen sind. Ich, Conan, Ausländer und Barbar, wie ihr Zivilisierte mich schimpft, weiß jetzt, was getan werden muß, um diesen Dämon zu entlarven. Ihr braucht mich dabei nur zu unterstützen. Tut es! «
    Drei Geschöpfe der Zivilisation des Westens, aus ihrer üblichen Beschaulichkeit gerissen, starrten den Cimmerier an, als stünden sie unter seinem Bann – und erklärten sich einverstanden.
    »Shubal und ich haben Palastverbot. Wir dürfen Euch morgen nicht zu dem Bankett begleiten, bei dem – wie wir alle annehmen – die Königin ihre Verlobung bekanntgeben wird; und wie wir alle wissen, mit einem Betrüger, der plant, Khauran an Koth auszuliefern. Khashtris, Shubal und ich brauchen Eure Hilfe, um in den Palast gelangen zu können. Wir werden vielleicht ein paar Hofgardisten niederschlagen müssen, aber wir werden versuchen nicht zu töten, doch selbst wenn einer Schaden erleiden sollte, wäre es ein geringer Preis für Khauran.«
    Die edle Lady schaute zu dem prächtig gewandeten Mann mit braunem Haar und grauem Bart, und zu dem shemitischen Söldner aus einem Kriegerclan. Tatsächlich, wie gebannt blickten alle auf den jugendlichen Cimmerier – ein ausgebildeter Krieger und der Verwalter einer großen Stadt –, um sich von ihm Anweisungen erteilen zu lassen. Khashtris schluckte und dachte:
    Wenn ich nur einen solchen Sohn hätte – wenn er nur mein Sohn wäre – wenn ich nur seinen Sohn gebären könnte – wenn ich nur jünger wäre ...
    Ischtar! dachte Acrallidus. Wir haben einen Wolf in Khauran – und glücklicherweise kämpft er für Khauran!
    Eines Tages wird er Heerführer werden, dachte Shubal. Ich wünsche mir, daß ich dabei sein und mit ihm kämpfen darf!
    Khashtris öffnete die Lippen. »Das Bankett findet im Ashkaurianischen Gemach statt, das ist ein kleinerer Speisesaal, in dem Ialamis am liebsten ißt. Dort hindurch gelangt ihr auch in den Palast. Ein Geheimgang führt dann weiter durch die Speisekammer, auf diesem Weg könnt ihr hereinkommen.« Sie überlegte kurz. »Shubal, Ihr müßt zusehen, daß Ihr zur Drachentür kommt, um sie gegen die Palastwache zu sichern. Conan, Ihr ...«
    »Conan«, sagte der Cimmerier mit einem fast raubtierhaften Knurren, »wird sich um alles Weitere kümmern.«

10. Conan, der Seher
    10
     
    CONAN DER SEHER
     
     
    Allen Bankettgästen fiel auf, daß die Königin wie ein junges Mädchen gekleidet war und auch um Jahre jünger aussah. Manche fanden es geradezu schockierend, daß
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