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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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die Prinzessin schon beim Mittagsmahl. Als ich das Gemach betrat, wollte der Fremde gerade mit deinem Schwert in der Hand ins Schlafgemach der Prinzessin schleichen.«
    Conan schüttelte verwirrt den Kopf. Betäubt? dachte er. Rosela? »Wa-warum?«
    »Nun, ich würde sagen, dieser Halunke wollte die Prinzessin ermorden und dir die Tat in die Schuhe schieben, mein cimmerischer Freund. Schau ihn an, ob du ihn kennst.«
    Ein paar Herzschläge lang starrte Conan Shubal noch dumpf an, dann glitt er auf ein Knie neben den Mann, dessen Blut einen teuren königlichen Teppich befleckte. Ohne besondere Vorsicht oder diesem lächerlichen »Respekt vor den Toten«, von dem er hier im »zivilisierten« Khauran zum erstenmal gehört hatte, drehte Conan den Kopf des Meuchelmörders herum. Die Augen des Toten starrten ihn glasig an.
    »Er – ich habe ihn schon einmal gesehen, Shubal. Das ist der Mann, der Rosela in jener Nacht verfolgt hat, als sie in Hilides' Taverne floh.«
    »Ah! Heute war er jedenfalls nicht hinter Rosela her!«
    Conan löste sein Schwert aus der Hand der Leiche, die noch nicht erstarrt war. Er richtete sich auf und schob die Klinge in ihre Scheide zurück. »Rosela kam hierher, kurz nachdem du das Gemach verlassen hattest«, erklärte er. »Sie brachte mir Wein – in einem silbernen Pokal.«
    »Der Pokal ist nicht mehr hier, Conan«, sagte Shubal ruhig. »Und Rosela war auch nicht hier, als ich zurückkam.« Shubal schüttelte den Kopf. »Es sieht ganz so aus, als hätte nicht Zufall sie zu dir geführt. Sie und dieser Mann hatten das Ganze genau geplant. Man hat dich – uns, ganz schön hereingelegt.«
    »In derselben Nacht hat jemand den Nemedier ermordet und versucht, dich umzubringen.«
    »Und heute, Taramis«, warf Khashtris ein, die die Hände rang. »Warum?«
    Conan knirschte mit den Zähnen. Er dachte an Rosela und wie sie ihn benutzt hatte! Wie sie sich ihm im wahrsten Sinne des Wortes in die Arme geworfen hatte, und wie sie nicht nur einmal mit ihm das Lager geteilt hatte. Und das alles nur, um sich in mein Vertrauen zu schleichen, um mich benutzen zu können! Und es war ihr gelungen. Wenn es ganz nach ihr gegangen wäre, müßte Taramis jetzt tot sein und er als ihr Mörder dastehen: der riesenhafte Barbar, über den niemand wirklich etwas wußte!
    »Sie war jemandes Werkzeug, genau wie er!« Conan berührte den Mann, den Shubal getötet hatte, mit der Fußspitze. »Und die beiden, die den Nemedier gemordet haben ... Nebinio – der wußte, daß Tor kein Herzogtum ist! «
    »Ja«, brummte Shubal mit grimmigem Gesicht. »Ja, mein Freund. Denk an unsere schriftliche Beschreibung. Es fiel auf, wie du ihn – der irgendwie Sabaninus sein muß! – angestarrt hast. Du bist zu gefährlich für ihn geworden. Also soll die Thronerbin getötet werden, um der Königin noch mehr Grund zu geben, Trost zu suchen und sich wieder zu vermählen. Und stürbe sie einen unzeitigen Tod, würde er, als ihr einziger Hinterbliebener, zum Herrscher von Khauran. Während du, als Ausländer, für eine gar schreckliche Tat hingerichtet werden würdest!«
    Khashtris tappte völlig im dunkeln. » Wovon redet ihr? Wer ist ER?«
    »Die Morde«, sagte Conan, »sind von gleicher Wichtigkeit für ihn wie für jemand anderen – seinen khauranischen Komplizen!«
    »Aber WARUM? « rief Khashtris, der die Tränen über die Wangen strömten. »WER?«
    Die beiden Leibwächter blickten einander an und nickten in gegenseitigem Einverständnis. Sie erzählten Khashtris, was sie wußten. Sie erzählten ihr alles. Sie ließ sich auf die weichen gelben Kissen des Diwans fallen.
    »Bei Ischtar!« zischte sie kaum hörbar. »Als ich Rosela so eilen sah, fragte ich mich, was Ihr ihr angetan habt, Conan.«
    »Wo habt Ihr sie gesehen?«
    »Sie – sie rannte in den Garten.«
    Zähneknirschend verließ Conan sie. Eine ungeheure Last schien auf seinen Kopf zu drücken, vor seinen Augen hingen dicke Schleier, und seine Beine fühlten sich an wie Gummi, als er durch den Palast lief. Immer wieder zwickte er sich in den Arm, aber er hatte immer noch kein richtiges Gefühl und spürte es nicht einmal, als Blut über das Handgelenk sickerte. Die scheußliche Benommenheit schwand ein wenig, als er leise durch den großen Garten hinter dem Palast schlich. Er rief nicht nach Rosela, denn er wollte nicht, daß sie ihn zu früh sah. Er brauchte eine ganze Weile, bis er sie in einer Ecke, in einer winzigen Lichtung zwischen immergrünen Sträuchern entdeckte,
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