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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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GEGENKOMPLOTT
     
     
    So kam es dazu:
    Rosela fand eine Anstellung im Palast, und Shubals Arm begann gut zu verheilen. Als nächstes machte die Königin ein Versprechen wahr. Sie reiste zu einer kleinen khauranischen Stadt, um zur Einweihung eines neuen Ischtartempels die Eröffnungsrede zu halten. Sergianus und Acrallidus begleiteten sie. Khashtris blieb zu Hause, um sich der Prinzessin Taramis anzunehmen.
    Im letzten Augenblick wurde beschlossen, daß das Kind in seinen eigenen Gemächern blieb, statt im Haus ihrer Tante auf die Rückkehr der Mutter zu warten. Conan und Shubal zogen mit Khashtris in den Palast, und dem Cimmerier gefiel seine Arbeit immer weniger. Selbst die Aussicht, Rosela dort zu sehen, verbesserte seine Laune nicht. Die meiste Zeit würde er in Gesellschaft von Khashtris und Shubal sein und eine Sechsjährige bewachen.
    Jetzt erst bekam er Taramis wirklich zu Gesicht, mit der er bisher noch nicht bekannt gemacht worden war – als ob er darauf Wert gelegt hätte, mit einem sechsjährigen Kind bekannt gemacht zu werden, dachte er säuerlich. Und natürlich beachtete die Prinzessin ihn überhaupt nicht. Ihr Leben lang war sie von uniformierten Schwertträgern umgeben gewesen, so daß sie deren Gesichtern weniger Aufmerksamkeit schenkte als dem Besteck, das sie beim Essen benutzen mußte. Kurz nach ihrem Mittagsmahl wurde Taramis müde, und ihre Tante brachte sie in ihr Schlafgemach für ein Mittagsschläfchen.
    Die Suite der Prinzessin bestand aus zwei Gemächern. Es machte Conan auch nicht glücklicher, daß er mit Shubal und Khashtris, während sie schlief, in dem Vorraum sitzen mußte: einem großen Gemach, ganz mit Seide, Satin und schleierfeiner Spitze in Weiß, Bleichgelb und Grün – den Farben Khaurans – ausgestattet. Khashtris und Shubal versuchten ihm ein Kartenspiel beizubringen, damit sie sich die Zeit vertreiben konnten, aber er erwies sich als kein sehr gelehriger Schüler.
    Als Khashtris erklärte, sie hätte ein Geschäft zu erledigen, nahmen die beiden Männer an, sie folge einem Drang der Natur. Shubal kam auf die Idee, sich im Palast nach Wein umzusehen, womit Conan sehr einverstanden war und als einziger zurückblieb. Es behagte ihm gar nicht, Kindermädchen zu spielen. Aber zumindest schläft das Balg, dachte er.
    Seine Miene erhellte sich, als Rosela mit wiegenden Hüften lächelnd das Gemach betrat. Sie hielt einen großen Pokal in der Hand.
    »Hier – he, nimm deine Pranken von mir, Tolpatsch! –, trink! Dieser Wein ist vom Tisch der Königin. Laß ihn verschwinden, ehe jemand kommt und mich des Mundraubs beschuldigt. Au! Da tut mir ja noch alles weh von vorgestern!«
    Conan bemühte sich, eine kennerhafte Miene aufzusetzen, und nippte am Wein. »Hmmm, kein schlechter Jahrgang«, sagte er mit einer Stimme, die einen verweichlichten Feinschmecker vom Hof nachahmen sollte. Und dann – während die andere Hand fleißig mit Rosela beschäftigt war – goß er die teure Flüssigkeit in einem Zug in sich hinein. Mit einem langen, zufriedenen Seufzer stellte er den Pokal ab, während eine Hand sich an dem Mieder des Mädchens zu schaffen machte.
    »Und nun, Liebste, koste diesen edlen Wein von meinen Lippen!« sagte er mit vornehmer Stimme.
    »O Conan! Du bist ja sooo ...«
    Er küßte sie noch, als er zusammensackte.
     
    Conan kam wieder zu sich, als Khashtris und Shubal ihn schüttelten, ihm mit Ausdauer ins Gesicht schlugen und ihn immer wieder aufforderten, doch endlich aufzuwachen. Wie durch einen Schleier hindurch sah er Tränen auf Khashtris' Wangen glitzern. Was war passiert? Taumelnd kam er auf die Füße und tastete nach seinem Schwert – es steckte nicht in seiner Hülle. Verwirrt warf er einen Blick auf Shubal.
    Da erst sah der noch benommene Cimmerier einen Mann in seinem Blut auf einem mit Goldborte eingefaßten grünen Teppich liegen. Ganz still lag der Bursche – und die leblosen Finger hatten den Griff von Conans Schwert umklammert. Schwankend schüttelte der Cimmerier den Kopf, blickte fragend seine Arbeitgeberin und seinen Kameraden an und setzte sich so abrupt, wie er aufgestanden war, wieder auf den Boden.
    »Du hast mir das Leben mehrere Male gerettet, Conan«, sagte Shubal. »Ich freue mich, daß du mir deines wenigstens einmal verdankst.«
    Conan blinzelte. Die Benommenheit wollte nicht schwinden.
    »Shubal rettete sowohl die Prinzessin als auch Euch vor diesem Mann«, sagte Khashtris.
    »Du mußt betäubt worden sein«, sagte Shubal. »Genau wie
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