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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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Ketten zurückzulassen. Eines der Kamele gehört tatsächlich ihr.«
    Arsil legte den Kopf ein wenig schräg. »Und das andere?«
    Conan spreizte die Hände. »Ich erzählte euch ja, daß ich sie im Auftrag meines Herrn aus Shadizar verfolgte. Sie hatte ein paar Kleinigkeiten an sich genommen, die ihm gehören – sie stecken alle in den Packen auf des Tragkamels Rücken, des Kamels meines Herrn! «
    Das riß Isparana zum erstenmal aus ihrer Benommenheit, seit sie vor eineinhalb Tagen gefangengenommen worden war. Nicht einmal die Ankunft der Freunde des Cimmeriers hatte das fertiggebracht und auch nicht ihre Befreiung aus der Sklavenreihe, das hatte sie lediglich noch mehr verwirrt. Aber jetzt drehte sie sich zu dem grinsenden Cimmerier um.
    »Tier! Sohn einer Bestie! Du Hund von einem Dieb! Das ist MEIN Kamel. Beides sind meine Kamele, und das weißt du auch ganz genau. Hauptmann, seht mich an! Ich bin im Auftrag des Khans von Zamboula höchstpersönlich unterwegs. Wie kann ein Soldat von Turan zulassen, daß – daß dieser ...«
    »Du bist eine gute Lügnerin, mein Schatz, aber du solltest es nicht übertreiben, sonst müßte ich dir auch noch das Glitzerzeug um deinen Hals wegnehmen.«
    Isparana brach mitten im Satz ab. Ihre Augen weiteten sich entsetzt, und hastig legte sie die Hand um das Amulett, das Hisarr Zul dem echten Auge Erliks nachgeahmt hatte – wenn auch etwas zu spät –, um Diebe zu täuschen. Sie preßte die Lippen zusammen.
    Conan lächelte zu dem berittenen Arsil hinauf. »Habt ihr noch etwas in der Oase gefunden?«
    »Nein, nichts. Die Karawane, die du erwähnt hattest, muß die von dir zurückgelassenen Leichen begraben oder sonst etwas mit ihnen gemacht haben. Natürlich nahmen die Burschen auch die Kamele mit. So kamen sie zu billiger Ware!«
    Conan schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich fühle mich dafür verantwortlich, Arsil, und ich stehe in deiner Schuld. Hier!« Er nahm den Krummsäbel in der Scheide, den er Uskuda, dem samaritischen Dieb, abgenommen hatte, und streckte ihn dem turanischen Hauptmann entgegen. »Nimm das! Euer Khan wird es als Beweis anerkennen, daß ihr Uskuda und seinen Partner getroffen und getötet habt.« Er drehte sich zu seinem Packpferd um und löste den kleinen Packen. »Du weißt, was er enthält, Arsil, und auch, woher er stammt, und warst so großzügig, ihn mir doch zu lassen. Nimm ihn bitte ebenfalls. So bringst du nicht nur den Beweis für Uskudas Tod, sondern auch einen Teil seiner Beute.«
    »Conan, du bist nur aus Versehen zu niedrig geboren! Komm mit uns! Ein Mann von deinen Fähigkeiten und deinem Edelmut wird es in der Garde von Samara bald zu meinem Vorgesetzten bringen.«
    »Edelmütig!« murmelte Isparana höhnisch. Sowohl Arsil als auch Conan blickten sie durchdringend an, bis sie die Augen senkte.
    »Ich werde weder dich noch dein Angebot je vergessen«, versicherte Conan dem samaritischen Hauptmann. Er bewies seine pantherhafte Kraft und Geschmeidigkeit, indem er sich auf sein Pferd schwang. »Aber ich muß nach Norden zurück. Mein Herr hat mich gewissermaßen in seiner – Gewalt. ›Meine Lady‹ oder besser: teure Isparana, du hast ein kluges Köpfchen und weißt gut mit der Waffe umzugehen – zu schade, daß wir nicht zusammenbleiben.«
    »Da du schon von Waffen sprichst, Conan, willst du mir nicht ...«
    Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. »Ah, du brauchst keine Waffe, teures Mädchen, diese großen tapferen turanischen Soldaten werden dich gut beschützen. Eine angenehme Reise und viel Glück in Zamboula. Oh – Arsil, mein Freund, laß dir von ihr zeigen, wie gut sie schwimmen kann!«
    Conan trieb Wasserschwein zum Trott an. ›Pferd‹, jetzt ein wenig leichter beladen, führte er am Zügel neben sich her. Isparanas Packdromedar folgte ihm gehorsam. Er ritt die Karawane entlang und grinste dabei. Nur flüchtig hielt er an und blickte finster auf Iskul von Khawarizm hinunter.
    »Eines Tages, Fettwanst, besuche ich Khawarizm. Dann werde ich ein bißchen Luft in deinen dicken Bauch lassen und die ganze verdammte Stadt der Sklavenhändler niederbrennen!«
    Leicht drückte er die Fersen in Wasserschweins Flanken und galoppierte nordwärts. Nur einen unbedeutenden Umweg machte er auf der geraden Strecke nach Arenjun. Von einer gewissen Oase zählte er hundert Schritte gen Osten in die Wüste ab und holte sich den kleinen Packen, den er dort vergraben hatte.
     

9. Schwarzer Lotus und gelber Tod
    9
     
    SCHWARZER LOTUS UND GELBER
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