Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
dem Erdreich der neuen Wüste verschwunden. Hier jedoch lag sie frei, manchmal auf einer Strecke von mehreren Kilometern, bevor hohe Dünen sie erneut bedeckten. Die Dünen nahmen langsam ab, je weiter man nach Norden kam, bis sie einen halben Tag hinter dem StOlmer vollständig aufhörten. Es war einfach, dem Verlauf der Straße zu folgen. Jedes Fahrzeug hinterließ seine Spuren entlang dem Band aus Beton unter den Dünen. Die Straße war sogar im Dunkeln nicht zu übersehen.
    Auf dem Kamm einer Düne erblickte Tom eine dunkle Gestalt neben den Fahrzeugspuren einhundert Meter voraus. »Was zur Hölle ist das?«, fragte er verwundert.
    »Was ist was?«, rief Hogan.
    »Würdest du vielleicht für einen Augenblick deine verdammte Musik ausschalten?«, entgegnete Tom. Das war noch so eine Sache; Hagan spielte den ganzen Tag lang seinen Jazzrock auf höchster Lautstärke.
    »Es ist eine Frau«, sagte Andy. »Jippiieee!«
    Tom spähte nach vorn. Es war unmöglich zu erkennen. »Kommt schon, Jungs, es ist irgendjemand mit einem platten Wagen, mehr nicht.« Nicht, dass er irgendwo einen liegengebliebenen Wagen sehen konnte. Nirgendwo. Doch wie sonst sollte irgendjemand hier-herkommen?
    »Ich sags euch, es ist eine Frau.«
    »Hagan, mach auf der Stelle deine dämliche Musik aus, oder ich werfe das Array aus dem Jeep!«
    »Leck mich, Arschloch.«
    Doch er schaltete die Musik ab. Tom trat das Gaspedal durch, und der Mazda jagte auf der anderen Seite die Düne hinunter. Nicht, dass er Andy glaubte, aber …
    »Wie viel verlangen wir für die Bergung und den Taxi-Service?«, fragte Andy lachend.
    »Verdammt, ich weiß ganz genau, was ich von ihr verlange, wenn es eine Frau ist«, entgegnete Hagan und fasste sich in den Schritt.
    Tom wurde klar, welchen Eindruck sie erwecken mussten. Ver-dreckte Overalls und T-Shirts, alte abgerissene Sonnenhüte und Bril-len. Unrasiert seit drei Wochen. Und der Zustand des Mazdas war ziemlich erbärmlich. »Nun, ich will verdammt sein!«, murmelte er, als sie sich der Gestalt näherten, die sich noch immer nicht bewegt hatte. Er verlangsamte den Jeep.
    »Ich hab’s euch ja gleich gesagt«, sagte Andy.
    Hagan fing aufgeregt und kehlig an zu lachen, als wäre er geistig zurückgeblieben.
    »Halt die Klappe, Hagan!«, schimpfte Tom. Es war tatsächlich eine Frau. Sie hatte kurzes dunkles Haar unter einer weißen Baseballmüt-ze und trug ein ärmelloses orangefarbenes T-Shirt und eine enge dunkle Hose, die sie dicht oberhalb der Knie abgeschnitten hatte.
    Und sie saß in einer sehr merkwürdigen Position am Straßenrand, mit gekreuzten Beinen und irgendwie zurückgebogenen Füßen.
    Tom konnte nur daran denken, wie gelenkig sie sein musste, um so etwas zu schaffen. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Er hielt den Jeep neben ihr an. »Einen schönen Nachmittag auch, Süße«, sagte er.
    »Howdy!«, brüllte Andy. »Ich und meine Brüder, wir sind auf dem Weg in die Stadt!«
    Tom stieß ihm den Ellbogen in die Rippen.
    »Jawohl, Ma’am«, lachte Hagan. »Wir wollen nämlich heute Abend feiern, wir drei. Haben Sie Lust, mit uns zu feiern?«
    Zu Toms absolutem Erstaunen stand sie auf und grinste die drei Brüder an.
    »Und ob!«, sagte Cat.
    Wie immer sorgte der Mangel an Schlaf dafür, dass Ozzie gereizt reagierte. Er öffnete den Reißverschluss seines Zelts, schlug mit den Armen gegen die morgendliche Kühle der Waldluft und wanderte zu dem Feuer, das sie am Abend zuvor gemacht hatten. Das Bose-Motile stand daneben und warf kleine Holzstückchen in die Glut, bis die Flammen wieder emporzüngelten.
    »Guten Morgen, Ozzie«, begrüßte es Ozzie. »Ich habe es gleich wieder in Gang. Möchtest du eine heiße Schokolade?« Das Motile sprach durch ein kleines bioneurales Array, das an der Spitze eines Sensorstängels befestigt war, ein speziell konstruiertes System, das leicht gegen ein Standard-Interface der Primes ausgetauscht werden konnte.
    »Kaffee«, brummte Ozzie. »Davon werde ich wenigstens wach.«
    Er blickte finster zu dem Zelt auf der anderen Seite der kleinen Lichtung, das sich Orion und Mellanie teilten.
    »Ich bin sehr froh, dass dieser Körper keinen Schlaf benötigt wie der eines Menschen«, sagte das Motile. »Ein wenig Ruhe ist alles, was ich benötige, um mich zu erfrischen.«
    Ozzie setzte sich auf einen alten, verrottenden Baumstumpf und fing an, seine Stiefel zu verschnüren. Die Pferde hinter ihm schnaub-ten und warteten ungeduldig auf ihr Futter. »Manche Menschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher