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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Autoren: Peter F. Hamilton
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brauchen allem Anschein nach ebenfalls keinen Schlaf. Hast du das gehört heute Nacht? Mann, die waren stundenlang zugange!«
    »Sie sind jung.«
    »Hah! Sie könnten wenigstens jung und leise sein!«
    »Ozzie, du verwandelst dich in einen missmutigen, alten Mann.
    Hast du nie Flitterwochen gehabt?«
    »Ja, ja. Schlag ein paar Eier in die Pfanne, Kumpel. Ich sehe der-weil nach den Pferden.« Er machte sich an den Futterbeuteln zu schaffen.
    Tochee war der Nächste, der aufstand. Er löste den Reißverschluss des halbkugelförmigen Zeltes, das eigens für ihn angefertigt worden war. »Guten Morgen, Freund Ozzie!«
    »Morgen.« Das Array an Ozzies Handgelenk übersetzte sein Grunzen in einen ultravioletten Puls für Tochee. Es sah aus wie ein Armband mit einem schwarzen Stein auf der Oberseite. Der ganze Apparat war bioneural und speziell angefertigt. Die Experten der CST
    Electronics Division hatten die Herausforderung nur allzu gerne angenommen, biolumineszente ultraviolette Sender und Empfänger zu konstruieren. Sie hatten beinahe sechs Monate dafür benötigt, doch das kleine Gerät funktionierte auch auf den Pfaden der Silfen ohne jede Störung.
    Die erste Tasse Kaffee hob Ozzies Stimmung ein wenig. Dann hallten erneut die Geräusche von menschlichem Sex durch die Lichtung und stiegen in Frequenz und Lautstärke. Das Zelt zitterte.
    »Warum rufen beide den Namen ihrer Götter bei der Paarung?«, erkundigte sich Tochee, während er von seinem rehydrierten Salat aß. »Ist es eine Bitte um göttlichen Segen?«
    Ozzie warf einen Blick zu dem Bose-Motilen, doch es besaß keine Körpersprache, die er hätte entziffern können. »Unkontrollierbare Reflexe, Kumpel. Sieh doch in deinen enzyklopädischen Dateien nach.«
    »Danke sehr, Freund Ozzie, das werde ich.«
    Ozzie fing an, seine Eier und sein rehydriertes Brot zu verzehren.
    Er versuchte, sich auf das Essen zu konzentrieren.
    Kurz darauf erschienen Orion und Mellanie. Beide grinsten breit.
    Sie hielten sich an der Hand, als sie zum Feuer kamen.
    »Ich habe ein wenig Wasser für euch gekocht«, sagte das Bose-Motile.
    »Wahrscheinlich ist es längst wieder kalt«, murmelte Ozzie.
    »Mögt ihr Teewürfel?«
    »Ja bitte«, sagte Mellanie. Sie setzten sich neben Ozzie auf den Baumstamm. Mellanie lehnte sich gegen Orion. Sie hielten sich bei den Händen, sahen sich an und lächelten erneut. »Musst du los?«, fragte Mellanie an Ozzie gewandt.
    Ozzie riss sich zusammen. »Ja, ich fürchte ja, Mann. Es gibt eine Verzweigung im Pfad, unmittelbar hinter der Lichtung.«
    »Er hat Recht«, sagte Orion. »Ich kann es ebenfalls spüren.«
    Mellanie sah die Bäume sehnsüchtig an. »Ich wünschte, ich könnte es.«
    »Du wirst es lernen«, sagte Orion voller Verehrung.
    Ozzie bemerkte, dass sich alle vier Sensorstängel des Bose-Motile unisono bewegten. Er interpretierte das als Äquivalent eines Lachens.
    Sie ließen sich viel Zeit beim Packen an diesem Morgen und zöger-ten den Augenblick hinaus. Am Ende waren alle Taschen auf die Pferde geschnallt, die Wasserkanister gefüllt und die Lunchpakete für den Tag vorbereitet. Ozzie drehte sich zu Tochee und Orion um und fühlte sich hundsmiserabel.
    »Tochee.«
    »Freund Ozzie. Ich habe diesen Augenblick gefürchtet.«
    »Ich auch, Mann. Aber du wirst den Weg nach Hause finden. Wir haben ihn schließlich auch gefunden.«
    »Voller Hoffnung zu reisen, ist stets besser als anzukommen.«
    »Hah! Glaub bloß nicht alles, was Menschen dir erzählen, okay?«
    »Okay.« Tochee streckte sein Manipulatorfleisch aus und formte es zu einer menschlichen Hand. Ozzie schüttelte sie förmlich. Er war nicht ganz auf die Art und Weise vorbereitet, wie Mellanie die Arme um ihn schlang. Es gab immer noch einen Rest von Zweifeln, wie weit er diesem Mädchen vertrauen konnte.
    »Du willst das ernsthaft machen?«, fragte er.
    Mellanie bedachte ihn mit einem unschuldigen, schockierten Blick, der einem wunderbaren, bösen Grinsen wich. »O ja, das will ich.
    Meine Inserts zeichnen sämtliche Welten auf, die wir besuchen. Hast du etwa Angst, dass ich deinen Rekord von neuen Welten brechen könnte, auf die du als Erster den Fuß gesetzt hast?«
    »Nein. Aber du bist im Moment in der Unisphäre ganz oben. Dieses Interview hätte Michelangelo in deinen Kaffeejungen verwandeln können, das weißt du.«
    Sie grinste ihn seltsam entrückt an. »Schwarz, ein Stück Zucker.«
    »Entschuldigung?«
    »Ich dachte, du von allen Leuten würdest es begreifen. Es ist
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