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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Autoren: Peter F. Hamilton
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befahl dem Management-Array des Hauses, die Michelangelo Show einzuschalten. Das Portal projizierte das Bild über den halben Raum. Die Auflösung und Definition der Farben war großartig, und das, obwohl Sonnenlicht durch die offenen Verandatüren fiel.
    Michelangelo trug einen fließenden purpurnen Seidenanzug und stand allein mitten in seinem Studio. »Hallo alle zusammen. Das ist die Show, die wir inzwischen seit einigen Wochen angekündigt haben, die Show, in der wir die wahre Geschichte hinter dem Krieg mit den Primes aufdecken. Und glaubt mir, Freunde, ich mache keine Witze. Als Beweis haben wir hier im Studio Nigel Sheldon höchst-persönlich.« Das Bild wechselte zu einer Reihe von Sesseln. Nigel saß an einem Ende und lächelte die Zuschauer im Studio an, als der Applaus einsetzte. »Dann Ozzie …«, verkündete Michelangelo staunend, als könnte er selbst nicht glauben, wer alles auf seiner Gäste-liste stand. »Dazu den Admiral im Ruhestand Wilson Kime, Senatorin Justine Burnelli, Chief Investigator Paula Myo und zwei ganz besondere Gäste: Stig McSobel, Sprecher der Guardians of Selfhood, und ein Motiles von MorningLightMountain mit den Erinnerungen von Dudley Bose.« Michelangelo applaudierte seinen Gästen und lächelte das Publikum gewinnend an, um zu zeigen, wie unendlich glücklich er über die nächste Ankündigung war. »Und, obwohl es rein technisch betrachtet meine Show ist, wird die Interviewerin unsere ganz besondere Mellanie Rescorai sein!«
    Mark kicherte, als die Kamera auf Mellanie zoomte, die hinter Michelangelos großem Schreibtisch saß.
    »Du hättest hingehen sollen«, sagte Liz.
    Er blickte auf und grinste. »Keine Chance. Erinnerst du dich an das letzte Mal, als sie mich interviewt hat?«
    »Wie könnte ich das vergessen«, entgegnete Liz. »Die Lieferung war übrigens für dich.«
    »Oh? Was ist es denn?«
    Liz deutete zu dem Trolleybot. In seinem Korb lagen zehn Lunch-boxen für die Kinderschule. »Es war eine Notiz dabei.«
    Mark runzelte die Stirn, als er den kleinen Umschlag aufriss.
    »Frisch aus dem Kindergarten«, las er. »Genießt euer neues Haus!
    Ozzie.« Er grinste und öffnete die erste Box. »Hey, Champagner!«
    »Millextow Krabbensalat!«, rief Liz, als sie eine weitere Box öffnete. »Thornton’s Schokoladen! Verdammt, wir brauchen mehr reiche Freunde!«
    Jemand klopfte an der Vordertür. Als sie nach draußen in die Halle gingen, sahen sie drei Leute auf der schattigen Veranda stehen.
    Mark gab sich alle Mühe, den größten von ihnen nicht anzustarren, einen Mann in einem Kilt und weißem T-Shirt. Jeder Teil seiner nackten Haut war von OCTattoos überzogen, und auf seinem kahlen Schädel leuchteten goldene Galaxien. »Hallo zusammen, ich bin Lionwalker Eyre, und das sind meine beiden Lebenspartnerinnen Scott und Chi. Wir sind die neuen Nachbarn. Ich dachte, wir kommen mal vorbei und stellen uns vor.«
    »Bitte, kommt doch rein«, sagte Mark. Er hatte jetzt Mühe, Chi nicht anzugaffen, die absolut bezaubernd aussah. »Ich wusste gar nicht, dass wir bereits Nachbarn haben.«
    »Naja, wir sind schon seit einer ganzen Weile hier«, sagte Lionwalker in breitem schottischem Akzent. »Normalerweise hätte ich inzwischen den Planeten gewechselt. Ich mag keine Menschenmassen.
    Soll keine Beleidigung sein. Aber es gibt keine Planeten mehr, die nicht übervölkert sind. Also ist es wohl an der Zeit, das Beste daraus zu machen, eh?«
    »Wir wollten gerade eine Flasche aufmachen.«
    »Mitten am Nachmittag? Das nenne ich anständige Nachbarn!«
    »Ich kenne dich«, sagte Chi unvermittelt. »Du bist doch der Mark Vernon.«
    »Ah.« Mark zog unauffällig den Bauch ein. »Ich fürchte, da hast du mich erwischt.«
    »Genaugenommen …«, sagte Liz, als sich ihr Arm über seine Schulter legte, »… genaugenommen ist er mein Mark Vernon.«
    Bradley Johansson tat die eine Sache, mit der er im Leben nicht gerechnet hätte: Er schlug die Augen auf. »Ich bin am Leben!«, rief er ungläubig. Seine Kehle hatte Mühe, die Worte zu formen, und sie kamen sehr eigenartig heraus. Diese Stimmbänder waren an kompli-ziertere Laute gewöhnt und an Gesang.
    »Hast du je daran gezweifelt?«, fragte Clouddancer. »Wir haben dich unseren Freund genannt.«
    »Ah«, sagte Bradley. Er versuchte aufzustehen. Als er die Arme bewegte, entfalteten sich unter starkem Rascheln die Flügelmembra-nen mit ihnen. Er schaute erstaunt an sich und seinem Silfen-Körper hinunter. »Ist das real?«
    Clouddancer
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