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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Autoren: Peter F. Hamilton
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auch hier.«
    Otis starrte seinen Vater an und lächelte nervös. »Benutzen wir die Fregatten, um die Waffe abzufeuern?«
    »Ja, mein Sohn. Du darfst deine Kampfmission kommandieren.«
    »Ich danke dem Herrn dafür. Ich dachte schon, ich würde tatenlos zusehen müssen.«
    »Freu dich nicht zu früh, Otis. Ich versuche immer noch, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden.«
    »Dad, es ist kein Genozid, wenn wir diesen Brückenkopf erledigen.«
    Nigel schloss die Augen. In letzter Zeit stellte er häufig fest, dass er sich wünschte, an einen Gott zu glauben, irgendeinen Gott, irgendein allmächtiges Wesen, das mitfühlend seinen Gebeten lauschte. »Ich weiß.«
    »Die Fregatten sind noch längst nicht einsatzbereit«, erklärte Giselle. »Und unsere Waffe wurde noch nie getestet. Wir sind gerade erst mit der Fabrikation der Komponenten fertig geworden.«
    »Auch ein Grund, warum ich hier bin«, erwiderte Nigel, froh dar-
    über, dass es ein greifbares, praktisches Problem gab, auf das er sich konzentrieren konnte. »Wir müssen unseren Zeitplan straffen und die Fertigstellung beschleunigen.«
    »Wenn du das sagst – nur wüsste ich nicht, wie wir das bewerkstelligen könnten.«
    »Zeigt mir, was wir bisher haben.«
    Die Fregatten-Assemblierungsplattform Nummer Eins war eine separate Kammer aus Malmetall, die an der Seite der Hauptplattform saß wie ein kleiner schwarzer Pickel. Nigel schwebte durch einen schmalen Verbindungsschlauch, dessen Elektromuskelbänder ihn peristaltisch vorantrieben. Als er in der Kammer ankam, war sein erster Eindruck, dass er sich im Maschinenraum eines kolossa-len Dampfschiffs des neunzehnten Jahrhunderts befand. Es war heiß und laut, und metallisches Hämmern hallte durch die Luft, die schwer war vom Gestank nach verbranntem Plastik. Große Kranar-me bewegten sich über den wenigen freien Stellen hin und her wie antike Maschinenpleuel. Kleinere Robotmanipulatoren rollten mit schlangengleichem Geschick über Schienen und hantierten an kom-pakter Maschinerie. Rote kreisförmige Holo-Schilder blinkten überall, wo Nigel hinsah, und warnten die Techniker vor komplexen, sich bewegenden Teilen. Im Zentrum des mechanischen Aufruhrs war die Fregatte Charybdis : eine dunkle Masse aus dicht gepackten Komponenten. Fertig gestellt würde sie aussehen wie eine flache Ellipse, fünfzig Meter lang und umhüllt von einem aktiven Tarn-Kom-posit; doch zum jetzigen Zeitpunkt war die Hülle noch nicht auf dem Rumpf aufgebracht.
    »Wie lange dauert es noch bis zur Fertigstellung?«, erkundigte sich Nigel.
    »Einige Tage«, antwortete Giselle. »Bis zur endgültigen Einsatzfä-higkeit noch eine Weile länger.«
    »Wir haben nicht mehr so viel Zeit, nicht unter den gegebenen Umständen«, sagte Nigel. Er drückte sich ab und schwebte näher heran, um die Fregatte genauer in Augenschein zu nehmen. »Wie weit sind wir mit den übrigen drei Plattformen?«
    »Nicht so weit wie mit dieser hier. Wir können noch keine Schiffe darin bauen. Wir warten ab, bis die Fehler in der ersten Plattform gefunden und beseitigt sind. Sobald wir alle Plattformen in Betrieb genommen haben, können wir alle drei Tage eine neue Fregatte ausstoßen.«
    Nigel packte einen Manipulatorarm neben einem der holographischen Warnschilder und spähte durch das sich unablässig bewegende Gerüst aus Kybernetik. Er erkannte die sanfte Wölbung der Brücke im Bereich des vorderen Drittels. Mehr als zwanzig Roboter waren damit beschäftigt, zusätzliche Bauteile zu integrieren oder Schläuche und Kabel an das Druckmodul anzuschließen.
    »Hey, Sie!«, rief ihm ein Mann zu. »Sind Sie blind? Halten Sie sich verdammt noch mal fern von den Schildern! Was glauben Sie, weshalb die da sind?«
    Mark Vernon glitt durch einen der roten Kreise fünf Meter von Nigel entfernt. Es sah aus, als tauche er aus einem Pool voll roter Flüssigkeit auf. »Es ist gottverdammt gefährlich hier drin. Wir haben keine der üblichen automatischen Abschaltvorrichtungen installiert.«
    »Ah«, sagte Nigel. »Danke für die Warnung.«
    Giselle schwebte heran und funkelte Vernon warnend an.
    Mark blinzelte, als ihm urplötzlich bewusst wurde, wen er da angebrüllt hatte. »Oh. Richtig. Äh, hi, Sir. Hi, Giselle.«
    Nigel beobachtete, wie das Gesicht des Mannes rot anlief, doch er schien nicht die Absicht zu hegen, sich zu entschuldigen. Nigel re-spektierte das – Mark war eindeutig der Boss auf dieser Plattform.
    Dann zeigte Nigels E-Butler die Personaldatei von Mark Vernon,
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