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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Autoren: Peter F. Hamilton
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erhielt, eine schwarz-weiße Weitwinkelansicht des Korridors von der Decke herab. Ihre Haut kribbelte kurz, als sie den Druckvorhang des Gateways passierten. Warmes, lachsfarbenes Licht schien durch das Fenster des Abteils herein, und der Express beschleunigte stark über den gewaltigen Rangierbereich der CST Station von Piura.
    »Sie waren die einzige Spur, die ich zur Cox Educational hatte«, sagte Mellanie.
    »Meine ebenfalls.«
    Mellanie sah Paula überrascht an. »Sie haben mir geglaubt!«
    »Inzwischen tue ich das, ja. Wir haben einen Agenten des Starflyers in meinem alten Pariser Büro enttarnt. Er hat seit einer ganzen Reihe von Jahren Informationen manipuliert. Der Cox-Fall war auch darunter.«
    »Haben Sie ihn geschnappt?«
    »Nein«, gestand Paula. Es war ein Eingeständnis, das ihr schwer auf dem Magen lag, doch sie hatte mit Alic Hogan gesprochen, bevor die Ärzte ihn in Narkose versetzt hatten. Treetops war noch schlimmer gelaufen als der Greenford Tower.
    »Also haben wir immer noch keine stichhaltigen Beweise für die Existenz des Starflyers«, seufzte Mellanie.
    »Die Indizien sammeln sich aber.« Paulas virtuelle Sicht zeigte ein kleines Quadrat voll Text. Die Management-Routinen in den Arrays der Waggons schalteten ihre Kommunikationsfunktionen ab. Die Spindelfliege zeigte Paula, wie die Tür geöffnet wurde, die zum Erster-Klasse-Waggon führte. Sie wechselte einen Blick mit Hoshe, der unauffällig nickte.
    »Aber sie reichen nicht aus«, sagte Mellanie missmutig. »Das ist es doch, was Sie mir sagen wollen.«
    »Nein, sie reichen nicht. Und uns geht allmählich die Zeit aus.«
    »Was bringt Sie auf die Idee?«
    »Der Krieg verläuft nicht gut für das Commonwealth. Unsere Raumschiffe wurden beim Höllentor der Primes geschlagen.« Eine junge Frau kam durch den Gang in Richtung ihres Abteils. Paulas Herzschlag beschleunigte sich. In ihrer virtuellen Sicht klappte ein taktisches Display auf, und sie bereitete mehrere Routinen für den augenblicklichen Einsatz vor.
    »Ja. Ich schätze, die Reichen werden schon ziemlich bald mit ihren Lifeboats verschwinden.«
    »Ich denke auch. Wichtiger noch: Nach den Guardians ist Tatsache, dass der Starflyer aus dem Commonwealth flüchten wird, sobald er alles für unsere Vernichtung arrangiert hat. Wenn es uns nicht gelingt, bald gegen ihn loszuschlagen, ist er nicht mehr da.«
    »Dann hindern Sie ihn doch einfach daran, nach Far Away zurückzukehren«, sagte Mellanie. »Bewachen Sie das Gateway von Boongate nach Half Way.«
    »Dazu müsste ich zuerst meine politischen Verbündeten davon überzeugen, dass ein derartiger Schritt erforderlich ist.« Durch die künstlichen Sinne der Spindelfliege sah Paula, dass die junge Frau auf dem Gang vor ihrem Abteil stehen geblieben war.
    Mellanie holte tief Luft. »Ich kenne noch weitere Agenten des Starflyers – falls Sie mir diesmal glauben, heißt das.«
    »Sie sind äußerst gut informiert.«
    Ein fokussiertes Disruptorfeld traf die Abteiltür, die augenblicklich zersplitterte. Mellanie schrie entsetzt auf und warf sich zu Boden. Paula und Hoshe aktivierten ihre Schutzschirme. Isabella Halgarth trat durch die ausgefransten Überreste des Türrahmens. Ein glitzernder Schutzschirm hüllte sie ein.
    »Sie ist es!«, rief Mellanie. »Es ist Isabella! Sie ist eine von ihnen!«
    Isabella hob den rechten Arm. Das Fleisch auf ihrem Unterarm geriet in Bewegung und teilte sich an mehreren Stellen wie lippenlose Münder.
    Paula aktivierte den Käfig. Geschwungene, kelchförmige Energiefelder schossen aus den Koffern zu beiden Seiten von Isabella und hüllten sie hauteng ein. Sie verzog verblüfft das Gesicht und wollte sich bewegen, doch es ging nicht. Sie wand sich im Innern des Blü-tenkelchs aus Energie, der sie gefangen hielt. Ihre Bewegungen waren mechanisch, als ihre aufgerüsteten Muskeln alle Kraft einsetzten, um ihren Körper zu befreien. Eine Serie von Öffnungen entstand an ihren Armen, aus denen dunkle stummelförmige Waffenmündun-gen traten. Sie feuerte Ionenbolzen und Maser auf ihre Fesseln ab.
    Energieblitze zuckten über das Fesselfeld und in den Boden des Abteils. Rauch kräuselte sich nach oben. Die schimmernden Energiefelder leuchteten in einem bedrohlichen Azurblau auf.
    »Fertig?«, rief Paula über das Krachen der Entladungen hinweg.
    Sie hielt ein Dumpweb hoch, und als Hoshe nickte, klatschte sie es Isabella in den Rücken. Die Energiefelder des Käfigs arrangierten sich so, dass ihre Hand hindurchging.
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