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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Autoren: Peter F. Hamilton
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viel besser zu reisen als anzukommen, oder? Sicher, ich habe es bis ganz nach oben geschafft. Und was jetzt? Fünfhundert Jahre lang dort bleiben? Auf dem Weg dorthin habe ich herausgefunden, was es braucht, um es soweit zu bringen, und was ich tun muss, wenn ich dort bleiben will. Ich dachte, ich könnte es, ich habe es wirklich gedacht. Ich dachte, ich könnte härter und gemeiner sein als alle anderen. Offen gestanden, ich kann es tatsächlich, und das ist das wirklich Schlimme daran. Aber ich habe herausgefunden, dass ich den Preis nicht mag. Das bin ich nicht, ehrlich nicht, Ozzie. Ich brauche eine Pause. Ich muss zur Ruhe kommen und mich besinnen.«
    »Zu viel zu schnell, wie?«
    »Du hast die Welt mit deiner Wurmloch-Technologie verändert, aber es war Nigel, der das Commonwealth errichtet hat. Warum, Ozzie?«
    »Es macht mehr Spaß auf diese Weise.«
    »Genau. Nun, ich werde einen Blick auf die Galaxis werfen. Wenn ich zurück bin, habe ich genug Aufzeichnungen bei mir, um gleich wieder an die Spitze zurückzukehren, wenn es das ist, was ich möchte.«
    »Ich hoffe, du findest bis dahin heraus, was du wirklich willst«, sagte er aufrichtig.
    »Danke, Ozzie.«
    »Und bis dahin … Sei nett zu Orion, okay? Er ist ein guter Junge.«
    Mellanie klimperte mit den Wimpern. »O nein. Das ist er nicht mehr.«
    Ozzie grinste, als sie davonging, und versuchte, ihr nicht auf den Hintern zu starren. Ihre Jeans waren unglaublich eng.
    »Ich schätze, das ist es«, sagte Orion. Er hatte einen Frosch im Hals, und seine Stimme klang rau.
    »Kommst du zurecht, Kumpel?«, fragte Ozzie. »Ganz ehrlich?«
    »Sicher. Du hast mich gelehrt, auf mich selbst aufzupassen … bis auf deine Aufreißer-Sprüche, Kumpel, die waren wirklich großer Mist.«
    Ozzie umarmte den Jungen, weil er fürchtete, plötzlich die Kontrolle zu verlieren und in Tränen auszubrechen, was ziemlich uncool gewesen wäre. »Sie sind dort draußen, Kumpel, das weißt du.«
    »Ich weiß, Ozzie. Manchmal denke ich, ich kann sie sehen. Sie sind weit, weit weg.«
    »Pass auf dich auf, und vergiss nicht, dass du immer zurückkommen kannst.«
    »Ich weiß.«
    »Viel Spaß auf Tochees Welt. Ich möchte irgendwann einen vollständigen Bericht.«
    »Kriegst du.«
    »Pass auf Mellanie auf. Sie ist längst nicht so hart, wie sie sich nach außen gibt.«
    »Ozzie, wir kommen zurecht, wirklich.« Orion umarmte ihn ein letztes Mal. »Mach’s gut, Ozzie.«
    »Sicher, Kumpel, mach’s besser.«
    Ozzie schulterte seinen Rucksack und sah Orion, Mellanie und Tochee hinterher, als sie die kleine Lichtung verließen und ihre drei schwerbeladenen Pferde hinter sich her zogen. Er verspürte das starke Verlangen, ihnen zu folgen.
    »Auf Wiedersehen zu sagen ist immer schwer.«
    »Was war das?« Ozzie starrte das Bose-Motile an.
    »Ich glaube, dass Orion absolut imstande ist, hier draußen zu überleben. Er ist schließlich ein Freund der Silfen, vergiss das nicht.«
    »Sicher, aber ehrlich, Mann, Orion und Mellanie haben nicht eine Gehirnzelle, die sie aneinander reiben könnten.«
    »Es sind nicht ihre Gehirnzellen, die sie so gerne aneinander reiben.«
    Ozzie musste unwillkürlich lachen. »Nein, sind es nicht. Ich schätze jedenfalls, dass Tochee länger braucht als erwartet, um nach Hause zu kommen.« Er seufzte. »Komm, lass uns gehen.«
    Sie marschierten in die gleiche Richtung los wie die anderen, zumindest anfänglich. Ozzie konnte sie noch eine Weile durch die Bäume hindurch sehen. Orion und Mellanie winkten hin und wieder. Er hob die Hand und winkte zurück. Schließlich wurde das Unterholz zu dicht.
    »Ist das wirklich ein Silfen-Pfad?«, fragte das Bose-Motile. Sie mussten sich durch Buschwerk und hohe Gräser kämpfen, und die Bäume standen überraschend dicht beieinander. Der Boden unter ihren Füßen war feucht und modrig.
    »Ja«, antwortete Ozzie. Er wusste, spürte , wie der uralte Weg aus seinem Schlaf erwachte. »Er wurde nur seit sehr, sehr langer Zeit nicht mehr benutzt, das ist alles.«
    Sie benötigten drei Tage und bahnten sich ihren Weg durch den Wald, zuerst zwischen harten Nadelhölzern und dann zwischen tro-pischer und dichter Vegetation hindurch. Am Morgen des dritten Tages wurden die Bäume kleiner. Sie sahen missgebildet aus, als litten sie an irgendwelchen Krankheiten. Blattlose Stümpfe erschienen mitten unter lebenden Stämmen und wurden schließlich vorherrschend. Der Boden war von schleimigen Spuren überzogen. Es dauerte nicht lange, bis der
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