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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens
Autoren: Gregory Kern
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Umdrehung machten und sogar Bruchteile von Sekunden messen konnten. Das Gehäuse war mit Steinen besetzt, und man konnte sie mit einer Reihe von Knöpfen für allerlei Messungen verwenden. In gewisser Hinsicht war die Uhr eine Kostbarkeit. Als Denog Wilde danach greifen wollte, sagte Luden leise: »Es wäre nicht klug von Umed Khan, wenn er den Vertrag vor der vereinbarten Zeit unterzeichnen würde, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht.«
    »Und vielleicht könnte man sogar die Unterzeichnung um einen Tag hinauszögern? Dieses Instrument wird es dir gestatten, die günstigste Stunde mit größter Genauigkeit zu ermitteln.«
    Sie blickten sich an, und beide verstanden sich jetzt auch ohne Worte. »Es wird so geschehen, wie du es wünschst«, sagte der Albino. »Ich wünsche nur, ich könnte deinem Herrn auch so leicht helfen.«
    »Du kannst mir wenigstens ein paar Fragen beantworten.« Luden zog jetzt den Stein aus der Tasche, den man bei Hiltons Leiche gefunden hatte. »Hast du so etwas schon einmal gesehen?« Die dünnen Finger des Albinos griffen nach dem Stein und hielten ihn dicht vor die roten Augen. Schweigend gab ihm Luden ein Vergrößerungsglas. »Wir nennen diesen Stein Hamenga«, sagte Denog Wilde nach einer Weile. »Man findet ihn in den Bergen von Leish. Aber er besitzt keinen großen Wert, weil er sein Feuer nicht behält. Kommt er mit der Haut in Berührung, wird er sofort stumpf.«
    »Kann man das Feuer wieder erwecken?,«
    »Ja; aber das kostet große Mühe. Wenn man ihn lange genug mit einem Tuch aus Seide reibt vielleicht. Oder bei einem Unwetter, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt, beginnt er wieder zu leuchten.«
    »Oder wenn man den richtigen Ton auf einer Saite anschlägt, nicht wahr?«
    »Auch das«, gab der Albino zu. »Doch das ist eine Sache des Zufalls. Und wenn man ihn auf der Haut trägt, wird er sofort wieder trüb und glanzlos.«
    »Wenn man ein Stück dieses Steines findet, das so groß ist wie eine geballte Faust, ihn mit fünfhundertundsiebenundsechzig Facetten versieht, alle ein wenig unregelmäßig und im Winkelmaß verschieden, dann bekommt man - was?«
    »Was du andeutest, kann nicht geschehen.« Der Albino hob das Gesicht, und seine Augen blickten verschlagen. »Aber wenn man das machen könnte, hätte man so etwas Ähnliches wie das Juwel von Jarhen.«
    »Das dachte ich mir. Es wäre interessant, das zu überprüfen.«
    »Das Juwel ist unantastbar!«
    »Das hast du mir bereits gesagt. Trotzdem wäre es interessant, sich mit diesem Gedanken zu beschäftigen.«
    »Ein Ding der Unmöglichkeit!«
    »Hrn.«
    »Er wird bewacht von großen Zauberkräften, Palastwächtern, Bannsprüchen...«
    »Auch das hatte ich vermutet.« Er hatte die Aufmerksamkeit des Mannes erregt; aber ihn deshalb noch lange nicht als Vertrauten gewonnen. »Bestimmte Wundmale sind auf dem Körper meines Herrn erschienen, die er vorher noch nicht hatte. Kannst du mir erklären, wie das geschehen konnte?«
    Der Albino berührte wieder das Vergrößerungsglas mit den Fingerspitzen.
    »Behalte es«, sagte Luden rasch. »Es gehört dir.« Und jetzt wurde seine Stimme wieder hart und drohend: »Wenn du etwas weißt, sage es! Auf der Stelle!«
    Der Albino wußte nicht viel; aber was er ihm berichtete, war eine Art Bestätigung, von Ludens Theorie. In Gedanken verloren, kehrte er zu seiner Suite zurück. Ein Wächter mit rollenden Augen hielt ihn mit der Hellebarde auf.
    »Haltet an! Habt Ihr es nicht auch gesehen?« , »Was?«
    »Ein Wesen. Ein Wesen wie ein Schatten. Es kam und ging wieder. Vielleicht bringt es uns allen Unheil. Haben Sie nichts davon bemerkt?«
    »Nichts. Lüden schob die Spitze der Hellebarde von seiner Kehle fort. »Muß ich dich daran erinnern, daß ich ein Hoher Gast des Hauses bin?«
    »Mein Lord!« Der Wächter salutierte mit der Hellebarde. »Soll ich Euch zurück zu Eurem Zimmer begleiten?«
    »Nein, vielen Dank«, erwiderte Luden trocken. »Ich finde meinen Weg schon allein. Und das schwarze Wesen - kann das nicht eine Täuschung gewesen sein, weil die Fackel an der Wand flackerte?«
    »Nein! Ich...« Er hielt inne, als er den Wink endlich begriff, den Luden ihm gegeben hatte. Sein Hauptmann würde übel mit ihm umspringen wenn er einen falschen Alarm auslöste. »Vielleicht habt Ihr recht, mein Lord. Die Fackel flackerte.« Natürlich sagte der Mann nicht die Wahrheit. Als Luden die Tür zu ihrer Suite hinter sich schloß, fragte er sofort: »Ist Veem wieder zurückgekommen?«
    »Vor
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