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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens
Autoren: Gregory Kern
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erregte Laute ausstoßend, auseinander, klaubten Steine auf und begannen, nach Tieren zu jagen. Der Lärm vertrieb natürlich alle Wesen, die ihnen zur Beute hätten werden können, doch deshalb gaben sie noch lange nicht auf. In der Aufregung fiel ein Mann in den Fluß, bekam einen Krebs zu fassen und tötete ihn mit einem Stein. Dann verschlang er das rohe Fleisch. Ein Fisch machte erschreckt einen Satz aus dem Wasser und wurde von einem glücklichen Steinwurf betäubt. Eine Frau griff nach ihm und verschlang ihn mit Kopf und Schwanz.
    Sie lernen, dachte Scott. Sie ahmten sein Beispiel nach. Doch wie hatten sie überleben können, da sie doch nicht wußten, wie man Tiere jagen konnte? Und woher kannten sie das Feuer, wenn sie noch so primitiv waren?
    Er betrachtete sie genauer. Drei Dutzend Menschen, Männer und Frauen in gleicher Anzahl und im gleichen Alter. Eine Gruppe ohne artikulierte Sprache und ohne Fähigkeit, sich in einer feindlichen Umgebung behaupten zu können. Wie waren sie hierher gekommen? Woher stammten sie?
    Jemand zog ihn am Arm. Der Mann, der das Feuer hierher gebracht hatte, deutete mit der Hand irgendwohin. Scott folgte ihm zu einer Lichtung im Tal, auf der ein Obelisk errichtet war. Die Pyramide hatte scharfe Kanten, war offensichtlich mit einer Maschine zurecht geschliffen worden. Und auf den vier Seiten der Pyramide entdeckte er das Siegel der Zheltyana.
    Der Mann neben Scott deutete ununterbrochen zum Himmel hinauf, führte dann die Hand zu Scotts Brust und deutete wieder hinauf zum Himmel. Die Geste war nicht mißzuverstehen. »Nein«, sagte Scott rauh, »ich bin nicht vom Himmel heruntergekommen. Ich habe euch nicht hierher gebracht.«
    Das mußten andere Wesen gewesen sein, eine unglaublich alte Rasse, die ihr Siegel auf der Pyramide hinterlassen hatten. Die Zheltyana, die schon vor einer Ewigkeit aus der Galaxis verschwunden waren.
    Sie hatten diese Gruppe von Menschen auf diesem Planeten abgesetzt, wie sie Tausende anderer Welten mit Menschen besiedelt hatten. Rohmaterial, das sich selbst überlassen blieb, mit der Kenntnis vom Feuer und noch ein paar Dingen, die ihnen vielleicht das Überleben ermöglichten: Wahrscheinlich hatte man die Erinnerung an ihre Heimat in ihren Gehirnen ausgelöscht. Scott wußte das nicht, aber über eines war er sich im klaren: Scott war nicht auf der Welt, die er in die terranische Föderation aufnehmen sollte. Wenn er sich wirklich noch auf Jarhen befand, dann in einer Zeit, die unglaublich lange hinter seiner Gegenwart zurückliegen mußte. Irgendwie war er aus dem Empfangssaal im Palast von Umed Khan in eine Zeit transportiert worden, die von einer Zivilisation überhaupt noch nichts wußte.
     
    *
     
    »Vielleicht könnte ich Ihnen helfen«, sagte Stuart Seward. »Ich habe Elektronik studiert und bin nicht ganz ungeschickt mit meinen Händen.«
    »Nicht nötig.« Luden war müde, und seine dünnen Lippen sahen aus wie ein Strich. Stundenlang arbeitete er schon im Labor der Mordain und experimentierte mit dem Stein, den man in Hiltons Pyjamatasche gefunden hatte, und mit der Halskette, die Saratow auf dem Marktplatz gekauft hatte.
    »Kann ich Ihnen wenigstens eine Tasse Kaffee zubereiten?« Seward behielt seine diplomatische Höflichkeit bei.
    Luden gab sich Mühe, seine Gereiztheit ebenfalls zu verbergen. »Nein, vielen Dank. Ich muß in den Palast zurück. Penza muß die Wahrheit so rasch wie möglich erfahren.«
    Der Riese litt an einem Schuldkomplex. Und in diesem Zustand war er unberechenbar.
    »Ich komme mir hier in dem Schiff ziemlich überflüssig vor«, klagte der Diplomat. »Kann ich denn nichts für Sie tun?«
    »Sie können dafür sorgen, daß das Schiff der Chambodier den Raumhafen nicht verläßt«, sagte Luden streng. »Unter keinen Umständen darf Rem Naryan von diesem Planeten abreisen, ehe Scott nicht die Erlaubnis dazu gibt.«
    »Wie soll ich denn das anstellen?« fragte Seward verwirrt.
    »Wir sind bewaffnet. Wenden Sie Gewalt an, wenn das nötig sein sollte.«
    »Gewalt!« Als Diplomat schreckte Seward vor jeder Gewaltanwendung zurück. So etwas wurde den Soldaten von MALACA überlassen oder den Geheimagenten von FTA. »Die politischen Folgen...«
    »Zum Teufel mit den politischen Folgen«, knurrte Luden. »Strengen Sie lieber Ihr Köpfchen an. Konstruieren Sie einen Unfall, bedauerlich, aber wirksam. Überprüfen Sie den Dione - einen Energiestoß auf diese kurze Entfernung, und das Chambodische Raumschiff ist ein Wrack. Sorgen
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