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Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen
Autoren: Gregory Kern
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Penza.«
    »Warum?« Der Riese von Droom war begierig zu erfahren, was hier los war. »Er kann sich doch später informieren. Wenn er nur etwas Pflichtgefühl hätte, wäre er jetzt hier. Mir gefällt es ganz und gar nicht, diesen Idioten zu umhätscheln!«
    »Wie gut«, sagte eine scharfe Stimme, »daß ich das weiß!«
    Ein Teil der Wand schien sich plötzlich aufzulösen und die Umrisse eines Menschen anzunehmen. Veem Chemile war groß und hager und hatte eine mächtige Haartolle und Augen, die im glatten Oval seines Gesichts wie winzige Punkte wirkten. Seine Ohren sahen wie Muscheln aus, die sich an seinen Schädel preßten, eingedreht und spitz wie die einer Katze. Er hatte überhaupt viel Ähnlichkeit mit einem Katzenwesen, seine Gangart, seine Lautlosigkeit, die Fähigkeit, sich überlange Zeiträume hin absolut reglos zu verhalten. Katze und Eidechse in einer Person, überlegte Scott, und beide hatten absolut nichts Menschliches. Was nicht überraschend war, wenn man bedachte, daß Chemile nicht der menschlichen Rasse angehörte. Er behauptete der Abkömmling einer alten Rasse zu sein, die bereits in der Galaxis herrschte, als es der Mensch noch gar nicht gelernt hatte, Feuer zu entzünden oder Felle zu tragen; eine uralte Rasse die aufgeblüht und wieder vergangen war und jetzt auf einer umweltfeindlichen Welt nur noch als ein Schatten ihrer selbst existierte.
    Saratow sagte aufgebracht: »Wieder mal deine alten Tricks. Herumspionieren, Spitzeln, private Gespräche belauschen! Wenn's nach mir ginge, würde ich dich in Farbe tauchen, damit ich immer weiß, wo du steckst.«
    »Ich habe geübt«, sagte Chemile förmlich. »Ein Talent wie das meine darf nicht brachliegen. Und wenn du es einfach findest, stundenlang stillzusitzen und keinen Laut zu sagen, versuch's doch selber mal!«
    »Ich habe Besseres zu tun.«
    »Ach ja - Felsbrocken herumschmeißen und harmlose Bäume umhauen!« höhnte Chemile. »Muskeln, mehr hast du doch nicht! Wenn es ums Können geht, bin ich Sieger. Stimmt's, Berry?«
    »Laßt mich aus dem Spiel«, entgegnete Scott. Er war die Streiterei zwischen Saratow und Chemile gewöhnt, die in Wirklichkeit nur ein gutmütiges Gerangel war. »Wie lange stehst du schon hier?«
    »Seit heute morgen. Ich wollte feststellen, ob der Professor mich entdeckt. Dann bist du gekommen - und da bin ich geblieben.«
    Er vermochte seinen Körper in einen seltsamen Zustand zu versetzen, in dem sich die Lebensfunktionen verlangsamten; seine Haut, mit winzigen photosensitiven Pigmenten versehen, nahm dann die Farbe des Hintergrundes an, vor dem er stand. Ein mannsgroßes Chamäleon mit einem weitaus besseren Schutzmechanismus, wie er auf Chemiles gefährlicher Heimatwelt unerläßlich war.
    Er sagte: »Ihr braucht mir nichts zu sagen. Ich weiß, was du dem Professor berichtet hast, Berry. Wir müssen das nicht noch einmal durchkauen.«
    »Ja, ja, du weißt Bescheid«, knurrte Saratow. »Aber ich nicht! Nun verrate mir schon das große Geheimnis, ehe ich dich gegen die Wand knalle und rot anmale!« Er pfiff durch die Zähne, als Chemile von den vermißten Schiffen berichtete. »Was hältst du davon, Professor?«
    Luden sagte bedächtig: »Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß dies eine, Problem mit mehr als einer Variablen ist. Erstens, wir können die Möglichkeit eines Unfalls ausschließen. Zweitens auch die einer einfachen Sabotage. Sie ist natürlich denkbar, aber hier handelt es sich nicht um die Vernichtung von Raumschiffen aus persönlichen oder politischen Gründen. Schon allein die mögliche Fälschung der Notsignale schließt einen schlichten gewollten Akt der Vernichtung aus. Was die Botschaften selbst angeht, so bin ich mit den Vermutungen hier in den Unterlagen nicht einverstanden. Die Funksprüche könnten echt sein, und ich halte sie auch für echt.« Er hob eine schmale Hand, um Einwände abzuwehren. »Die Tatsache, daß an den bekannten Koordinaten kein Schiff und keine Vernichtungsspuren gefunden wurden, beeinträchtigt diese Schlußfolgerung nicht. Saratow, wie arbeitet ein Notfunkgerät?«
    »Auf zwei Arten«, sagte der Riese. »Mit Handkontrolle oder automatisch. Bei manueller Bedienung speist der Kapitän - oder, falls er tot ist, sein höchster Offizier - eine Nachricht ein und schickt sie im komprimierten Signal aus. 'Das heißt, die eigentliche Nachricht wird beschleunigt und in einem kurzen Stoß unter Aufbietung aller verfügbaren Sendeenergie hinausgegeben. Dabei wird natürlich ein
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