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Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen
Autoren: Gregory Kern
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könnte ein Unfall sein«, sagte er, »zwei ein Zufall. Drei sind zweifellos Sabotage. Vier...« Er unterbrach sich und runzelte die Stirn. »Alle im gleichen Gebiet?«
    »Nein«, sagte Chan hastig. »Jedenfalls nicht genau. Jedes Schiff ist von einer anderen Welt gestartet und hatte einen anderen Bestimmungsort. Ein Bergwerksriese von Xand, eine private Yacht von Lisht, ein Pilgerschiff von Zangreb, und jetzt die WANKLE. Bei den ersten beiden haben wir uns nicht weiter aufgeregt; das Zeitelement zerschlug jede Hoffnung auf Rettung. Bei der dritten Katastrophe kam. uns ein Zufall zu Hilfe. Ein zweites Raumschiff lag auf gleichem Kurs und wurde später befragt, als wir den Notruf empfingen. Man hatte nichts gesehen.«
    »Haben die Leute denn das Signal aufgefangen?«
    »Nicht mehr als wir. Der Kapitän hat die Sache überprüft und ist dann zu dem Schluß gekommen, es müsse eine Fehlsendung sein. Ich kann ihm das nicht mal übel nehmen. Außerdem wissen Sie ja, wie diese Chenener sind; was sie nicht sehen, berühren, riechen oder schmecken können, existiert für sie einfach nicht.«
     
    *
     
    Die Stange war neunzig Kilo schwer. Scott bückte sich, griff zu und zog das Gewicht mit einer glatten Bewegung in die Höhe, hielt es hoch über den Kopf, während er auf einen niedrigen Zaun zulief. Er sprang darüber hinweg, gewann schnell das Gleichgewicht wieder und setzte die Stange ab. Penza Saratow schnaubte verächtlich durch die Nase.
    »Das nennst du Kraft? Auf meiner Welt brächte das ein Kind fertig. Du bist schlapp, Berry. Du brauchst drei Monate in hoher Schwerkraft. Im nächsten Urlaub mußt du mal mit nach Droom kommen. Da bist du im Handumdrehen ein Mann.«
    »Ein Mann oder eine Leiche?«
    »Ein Mann, Berry. So wie ich.«
    Saratow beugte sich vor, nahm die Stange mit einer, Hand auf, hob sie in die Höhe, setzte mit einem Riesensatz über den Zaun und schleuderte das Gewicht fort, das vielleicht zehn Meter entfernt zu Boden ging. Grinsend reckte er sich dann; seine Haut schimmerte im Licht der untergehenden Sonne.
    »Körperliche Übungen tun gut«, sagte Saratow ernsthaft. »Das ist ja das Problem mit den meisten Zivilisationen. Die Leute wissen nicht mehr, wie sie ihre Muskeln benutzen sollen - sie setzen statt dessen Maschinen ein und werden faul. Sie werden weich und denken bald wie kranke Tiere. Ich sag dir eins, Berry, auf Droom kennen wir keinen Wahnsinn. Harte Arbeit, durchtrainierte Körper und ein klarer Geist. Darüber geht nichts.«
    »Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Die Leute, die deine Welt kolonisierten, müssen das als ihr Glaubensbekenntnis angesehen haben.« Scott sah sich um, betrachtete die Hütte, die kleine Lichtung und die Bäume, die ringsum die Hügel bedeckten und bis zum Horizont reichten, dem sich die smaragdgrüne Sonne näherte. Die Küste mit ihrem schwarzen Sand und den Wohlstandsmenschen schien eine halbe Galaxis entfernt zu sein. Saratow war auch dort gewesen, hatte doch nach dem ersten Tag die Geduld verloren und lieber das Training gesucht, das sein Körper verlangte. Jedem das seine, dachte Scott. Manche liebten die Einsamkeit und den engen Kontakt mit der Natur. Andere zogen das Gedränge einer bevölkerten Stadt vor. Wiederum anderen - und zu diesen gehörte Professor Jarl Luden - war es völlig egal, wo sie sich aufhielten, solange sie in Frieden arbeiten konnten.
    Er saß in einem Zimmer der Hütte, eine ernste, fast ausgemergelte Gestalt; er trug eine Bluse mit hohem Kragen, Glockenhosen und um die Hüfte eine leuchtende Schärpe, die einen überraschenden Akzent von Fröhlichkeit setzte. Das dichte graue Haar war aus der hohen Stirn gekämmt, die tief liegenden Augen schimmerten blau und zeugten von Intelligenz. Die dünnen Lippen waren nach unten gezogen, als habe er das Universum erforscht und finde es nicht nach seinem Geschmack.
    Als Scott und Saratow eintraten, drehte er sich um.
    »Berry, wie gut, daß du kommst. Ich wollte dich eben holen. Bist du fertig, Jarl?«
    »Ich habe meine Durchsicht Deiner Informationen beendet und gewisse Schlußfolgerungen gezogen. Weiß Saratow Bescheid?«
    »Noch nicht.«
    »Dann sollten wir ihn jetzt unterrichten. Auch Chemile, wenn wir ihn erwischen.« Der Professor runzelte die Stirn. »Ich scheine ihn nie finden zu können, wenn ich ihn brauche. Vielleicht suchst du mal nach ihm, Saratow. Es wäre sinnlos, alles zweimal zu erklären.«
    Saratow zögerte. »Was meinst du, Berry?«
    »Es ist sicher das beste,
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