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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)
Autoren: Veronika Aretz
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Kapitel 1
oder
Vom Katzensprung und anderen katzigen Angelegenheiten

    Es hätte so einfach sein können.
    Mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern registriere ich, dass das, wonach ich 37 Jahre lang gesucht habe, unmittelbar vor meiner Nase liegt. Na ja, fast jedenfalls …
    Von meinem letzten Wohnort ist der Raum, in dem sich der Transfer-Tunnel befindet, mit dessen Hilfe ich in meine 40 Milliarden Lichtjahre entfernte Heimat zurückkehren kann, nur 50 Kilometer entfernt – gut versteckt in einem Volkskundemuseum. Gähn! Hätte ich dort nie vermutet. Doch bis dahin ist es bloß ein Katzensprung, wenn man bedenkt, dass ich diesen blöden Tunnel auf der ganzen Erde gesucht habe! Und das Beste ist: Ein Besuch dieses Museums hätte sogar nächsten Monat auf dem Plan gestanden! Als Klassenausflug! Ich hätte einfach nur abwarten brauchen, anstatt meine Feinde zu mir zu locken.
    Ja, meine Feinde …
    Wer mich kennt, weiß, dass ich alles vermasselt habe, was es zu vermasseln gibt. Wäre ich dem Wolf bedingungslos gefolgt, so, wie es ein zwölfjähriges, eingeschüchtertes Mädchen logischerweise tun würde, wäre ich ohne Umschweife zurück zu meinen Eltern gekommen, hätte mein gewohntes Leben auf Labaido im Sieben-Welten-Universum aufgenommen und wäre glücklich bis ans Ende meines Lebens gewesen.(1)

    Aber nee – ich mache so was nicht.
    Ich habe mich gegen das Monster, den Wolf, mit allen Mitteln zur Wehr gesetzt.
    Er ist kein richtiger Mensch – aber das weißt du ja schon. Er hat zu einem Drittel wolfsähnliche Eigenschaften, das zweite Drittel kannst du wohl mehr oder weniger als hoch entwickelte Blechbüchse bezeichnen. Der Rest soll angeblich menschlich sein, aber davon ist keine Spur zu sehen, höchstens am kleinen Zeh oder am linken Ohrläppchen.
    Dieser Roboter hat mich unter unmenschlichen Bedingungen von einem Ort zum anderen gehetzt, nur um mich einzuschüchtern. Da blieb mir ja gar nichts anderes übrig, als mich mit den beiden anderen Hütern des Trigonischen Kristalls zusammenzuschließen und ihm ein Herz zu verpassen. Motte, der Schulleiter, und Yannik, mein Klassenkamerad, konnten eigentlich nichts dafür, denn auch das ist natürlich wieder mal auf meinem Mist gewachsen. Aber behalte das mal schön für dich, ja?
    Ich muss gestehen, dass ich mit Schadenfreude registriert habe, wie sich der Wolf so richtig über sein neues Herz geärgert und endlich registriert hat, dass es mehr in seinem armseligen Roboterleben gibt als sture Berechnungen. Plötzlich nagen dem zweitausend Jahre alten Blechmonster Zweifel an seinem Gewissen.
    Übrigens ist er etwa 16 Jahre alt, aber wenn dich das jetzt verwirrt – mach dir nichts draus! Du musst dir einfach nur merken, dass er einen Kopf größer ist als ich, gelbe Augen hat und nur so tut, als sei er der King. Denn schließlich bin ich die Einzige, die ihn mit der Kraft des Trigonischen Friedenskristalls besiegen kann.
    Aber der Wolf hat mir durch sein neues Herz endlich die Wahrheit anvertraut – und zwar die unglaublichste, die mir je zu Ohren gekommen ist: dass er im Auftrag meiner Eltern die Schwarze Seite auf den Sieben-Welten ausspionieren soll und dass er mich beschützen, aber gleichzeitig seine Begleiter täuschen muss. Das sind die berühmten und berüchtigten Python-Kämpfer oder auch „Schlangenmenschen“ genannt, die sich der Schwarzen Seite angeschlossen haben. Nur sie können ihn zu dem geheimen Lager bringen, auf das mein Vater so scharf ist. Du musst wissen, dass Hatar’ali seit Beginn seiner Amtszeit auf Labaido für eine gerechte Welt kämpft, in der jeder gleichberechtigt ist. Nur die Schwarze Seite stellt sich ihm entgegen. Daher wird es Zeit, dass sie vernichtet wird.
    Und genau dahin bin ich jetzt unterwegs …
    Dem Wolf habe ich den Namen Rih’dhora gegeben, was in eurer Sprache so viel wie „Kämpfendes Herz“ heißt. Und wir beide haben einen Plan ausgetüftelt.
    Als die drei Python-Kämpfer aus den Trümmern der zusammengestürzten Burg hervorgekrochen kamen, haben sie so richtig dumm aus der Wäsche geschaut, denn Rido – also der Wolf und jetzt mein Freund – hielt mich am Genick gepackt und präsentierte mich als seine Gefangene. Die ich natürlich nicht war, aber das durften diese Schlangentypen ja nicht wissen. Wir wollen sie mit diesem Spiel austricksen, denn nur so können wir ungehindert ins Lager der Schwarzen Seite gelangen. Sobald wir den Standort wissen, hauen wir zum Regierungsgebäude ab und mein Daddy
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