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Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen
Autoren: Gregory Kern
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Auf Sartelle sind die Meere rot und die Wüsten schwarz, der Himmel schimmert smaragdgrün, und der Regen fällt azurblau, wenn es überhaupt einmal regnet, was nur selten geschieht auf dieser Welt. Ein hübscher Ort zum Ausruhen, mit Riesenfischen in der See, mit einer Atmosphäre, die nach Blumen riecht - ein angenehmer Ferienort, den Commander Barry Scott in vollen Zügen genoß.
    Er lag ausgestreckt im schwarzen Sand, und die Sonne brannte auf seinen fast nackten Körper. Er hatte die Augen geschlossen und lauschte auf das leise Gemurmel einer Gruppe junger Mädchen, die sich einige Meter entfernt niedergelassen hatten. Sie ahnten nicht, wie weit ihre Stimmen trugen, und ihre Kommentare über ihn fielen bald ein wenig zu dreist aus.
    Er überlegte einen Augenblick, ob er aufstehen und hinübergehen solle, um ein paar Spekulationen im Keim zu ersticken, entschloß sich aber dagegen. Wer er war und was er tat, ging nur ihn etwas an. Und so jung und unschuldig die Mädchen auch aussahen - vielleicht steckte mehr dahinter.
    Er drehte sich auf die Seite, als dicht neben ihm Schritte im Sand knirschten. Eine leise, wohlmodulierte Stimme flüsterte ihm ins Ohr. »Eine Nachricht für Sie, Commander. Äußerste Dringlichkeit. Soll ich melden, daß Sie draußen auf dem Meer sind?«
    Service, überlegte er und öffnete die Augen. Diplomatisches Lügen und das Hinbiegen der Wahrheit, um Abgeschiedenheit zu garantieren. Hier gingen die Wünsche der Gäste über alles. Es wäre schön gewesen, den Service auszunutzen, aber Scott erlag der Versuchung nicht.
    »Vielen Dank, lieber nicht.«
    »Bestimmt?« Die Stimme wurde noch schmeichelnder. »Ein Boot fährt in Kürze ab. Ich hätte Sie verpassen können - um eine Minute oder so.«
    Ein allgemeines Angebot war gut und schön, aber dieser konkrete Vorschlag stimmte Scott mißtrauisch. Er drehte den Kopf und starrte das Mädchen an, das ihm die Sonne verdeckte. Sie saß in der Hocke und offenbarte angenehm gerundete nackte Schenkel. Nacktheit war auf Sartelle nichts Ungewöhnliches, doch die Entblößung des Körpers stand hier im besonderen Kontrast zur Maske des bemalten Gesichts. Rote und purpurne Spiralen, Gold, verliefen von der Stirn bis zur vermengt mit Linien aus Silber und Schulter. Verkrustete Lider und Wimpern, mit winzigen Kügelchen verziert. Haar, in dem ein Dutzend Edelsteine schimmerte, mit metallischen Strähnen verwoben und verflochten. Die Aufmachung einer Hotelangestellten. Wenn ihre Kleidung auch der Norm entsprach, so ließ sich das von ihrem Gesichtsausdruck nicht sagen. Das Make-up verdeckte es zwar, die Maske verlieh ihren Zügen eine robothafte Ausdruckslosigkeit, doch da war eine seltsame Spannung um die Augen, eine Festigkeit um den Mund, etwas, das es eigentlich nicht geben durfte, wenn sie wirklich war, was sie zu sein vorgab.
    »Die Nachricht«, sagte er heftig. »Von wem?«
    »Armat Chan.«
    Der terranische Agent auf Sartelle, der offenbar übertriebene Vorstellungen von seiner eigenen Wichtigkeit hatte, überlegte Scott wütend. Womöglich ließ Chan ihn testen - den Gerüchten zufolge hatte er ein Faible für solche Dinge. Nicht zum erstenmal verfluchte Scott die Rivalität zwischen den verschiedenen Dienststellen, die ihm das Leben unnötig erschwerte.
    Er stand auf und klopfte sich den Staub von der glatten Haut. Er bemerkte die Reaktion der Gruppe, die ihn beobachtet hatte - ein Ausatmen, ein kaum unterdrückter leiser Schrei.
    »Hab ich's dir nicht gesagt! Seht doch, wie groß er ist. Und die Brust!«
    »Sie scheinen eine Eroberung gemacht zu haben«, sagte die Frau an seiner Seite. Auch sie hatte sich aufgerichtet, und obwohl sie ziemlich groß war, reichte sie Scott kaum bis zur Schulter. »Ist aber nicht weiter schwierig, wenn man die Konkurrenz besieht.« Sie starrte auf die Reihen hingestreckter Gestalten am Strand.
    Tonlos fragte er: »Ihr Name?«
    »Sharon Dale.« Die kleinen Kugeln an ihren Wimpern blitzten im Licht. als sie zu ihm aufschaute. »Sind Sie interessiert?«
    »Nicht an Ihnen.« Er gab sich absichtlich kurz angebunden. »Vielleicht aber an Armat Chan. Wo finde ich ihn?«
    Der Mann wartete in Scotts Hotelzimmer, ein höflicher, sorgfältig gekleideter Mann, der seinen Diplomatenkoffer neben sich auf dem Boden abgestellt hatte. Er erhob sich, als die beiden eintraten, und warf einen Blick auf das Mädchen. Scott sah die unmerkliche verneinende Kopfbewegung, als er zum Badezimmer ging.
    Armat Chan sagte: »Die Angelegenheit
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