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Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen
Autoren: Gregory Kern
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würde mich freuen, wenn ich mal auf die Brücke dürfte«
    Der Steward zögerte. Passagiere hatten im Kontrollraum eigentlich nichts verloren, aber dieser Mann hatte so etwas an sich, er strahlte Selbstsicherheit und Können aus, etwas, das ihn in die Klasse derjenigen erhob, die das All durchkreuzten. Entschlossen nahm er das Geld an.
    »Ich kann Ihnen nichts versprechen, Sir, aber ich will mein Bestes versuchen. Kapitän Thromb nimmt es ziemlich genau, doch mit einem Offizierskollegen naja, ich kann ja wenigstens fragen.« Mehr wollte Scott auch nicht. Als der Mann die Kabine verließ, sah er sich die Unterkunft an. Wie erwartet.
    Die HEDLANDA gehörte keineswegs in die Luxusklasse, wofür die Kabine der beste Beweis war. Kojenbetten, zwei Wandschränke, ein Stuhl, ein kleiner Tisch, verstellbare Beleuchtung. Das Essen wurde im Salon serviert; es gab auch Unterhaltung, Filme, Musik und das unvermeidliche Spiel.
    Die Fracht bestand aus einer Vielzahl verschiedener Dinge ohne großen Wert. Die Passagiere waren ein bunter Haufen, meistens Durchreisende. Nichts was Piraten attraktiv finden würden, ganz zu schweigen von möglichen Meuterern. Aber es würde -wie Luden ermittelt hatte - dicht an der Stelle vorbeikommen, an der die WANKLE verschwunden war.
    Ein Köder, dachte Scott grimmig. Wenn dieses Schiff das gleiche Schicksal erlitt, war er an Bord und flog mit. Wenn er am Leben blieb, war das Geheimnis gelöst.
    Nach einer Stunde startete das Schiff. Die Maschinen schrillten auf, als das Feld aufgebaut wurde, unsichtbare Energien, gegen die Schwerkraft ankämpfend, die sie festhielt. Der Lärm nahm zu, als sie aufzusteigen begannen. Dann ein leises Rucken, ein seltsam verdrehtes Gefühl, und schon war die Lichtgeschwindigkeit erreicht und überschritten.
    Penza Saratow saß im Salon und vergnügte sich. Er trug auffällig bunte Kleidung - einen schimmernden Umhang und funkelnde Juwelen - und wirkte wie ein fettleibiger Kaufmann mit mehr Geld als Menschenverstand.
    »Mehr Wein! Den besten Jahrgang, den der Kahn hergibt! Beeilung!«
    Er strahlte, als ein Steward losrannte, hob einen bis zum Rand gefüllten Weinkrug und leerte ihn in einem Zug.
    »Auf das Leben!« dröhnte er. »Auf die Gesundheit. Auf eine schnelle Reise und eine sanfte Landung! Trinkt mit mir, meine Freunde! Trinkt!«
    Innerhalb von Sekunden war Penzas Tisch von Leuten umringt, die seine Gastfreundschaft nicht ablehnten. Er gedachte ihnen Wein zu geben, bis sie sich wohlfühlten und sich entspannten. Und dann wollte er die Ohren offen halten und aufpassen, wollte auf eine ungewollte Äußerung warten, auf einen warnenden Blick, auf Anzeichen dafür, daß ein Passagier nicht das war, was er zu sein vorgab.
    Berry Scott mischte sich unter die Menge, nahm ein Glas Wein und trat einige Schritte zur Seite. Hinter einem Tisch in der Ecke beschäftigte sich ein Spieler mit seinen Karten und wartete geduldig ab. Als Scott näher kam, lächelte er und deutete auf einen Stuhl.
    »Ein kleines Spielchen?«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Was Sie wollen. Sternschnuppe, Hidalgo, Poker, Blenden.« Der Spieler zuckte die Achseln. »Ist mir gleich.«
    »Dann spielen wir Poker.«
    Scott legte Geld auf den Tisch und setzte sich, während der Spieler zu mischen begann. Der Mann spielte gut und verzichtete zu Anfang der Reise noch auf alle Tricks. Scott verlor zweimal, gewann dann in drei Spielen hintereinander und legte noch einmal zu.
    Beiläufig fragte er: »Kommt Ihnen bei dieser Reise etwas anders vor?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich mache mir so meine Gedanken. Sie fliegen doch regelmäßig mit diesem Schiff, nicht wahr? Ich habe da unten auf dem Flughafen so ein Gerücht gehört.«
    Der Spieler teilte drei Karten aus, zwei verdeckt, eine offen.
    »Ihr König«, sagte er. »Sie sind dran.« Scott schob Geld in die Mitte des Tisches. »Gerücht? Wegen der vermißten Schiffe?«
    »Stimmt.« Scott beobachtete den Mann, der neue Karten austeilte. »Sie haben davon gehört?«
    »Es wird so allerlei gemunkelt.« Der Spieler konzentrierte sich auf seine Karten. »Nichts dran. Nur Gerede. Sie wissen ja, wie das ist. Ein Schiff verspätet sich, und schon wird gequatscht. Hat nichts zu besagen.« Er legte die letzte Karte verdeckt hin. »Zwanzig.«
    »Machen wir fünfzig daraus.« Scott beugte sich über den Tisch. »Sind diesmal zusätzliche Leute an Bord? Ich meine, wenn Schiffe entführt werden, sollten doch ein paar Wächter eingesetzt werden.« Der Spieler runzelte die
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