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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff
Autoren: Paul Preuss
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im Hängegerüst der mechanischen Greifarme des Weltenschiffs geschaukelt. Wir konnten das Einrasten automatischer Kupplungen und das Entweichen von Gas hören.
    Troys Stimme fuhr fort: »Thowintha hat mir versichert, daß die Ventris vor dem Start vollständig mit Flüssigwasserstoff und -sauerstoff, mit Lebensmitteln, Frischwasser und allen nötigen Verbrauchsstoffen aufgetankt wird.«
    »Offenbar geschieht das in diesem Augenblick«, sagte Walsh, während sie die Meßgeräte beobachtete. »Man tankt uns gerade mit Treibstoff auf.«
    »Sehr nett von ihm, Ellen«, sagte McNeil, »… oder von ihr oder wie auch immer … ich frage mich bloß, ob dieses fremde Wesen unter Lebensmitteln das gleiche versteht wie wir.«
    Eine Folge von kreischenden, pfeifenden, klickenden und polternden Geräuschen drohte den Lautsprecher zu überfordern. Als der Lärm nachließ, sagte Troy: »Thowintha meint, alles Nötige wird zur Verfügung gestellt.« Amüsiert fügte sie hinzu: »Ich hoffe, Sie mögen Fisch.«
    »Und wie steht es um meine Anfrage, Inspektor Troy?« brüllte ich. Ich richtete meine Frage an den leeren Bildschirm, auf dem Troys Gesicht bei einer normalen Übertragung zu sehen gewesen wäre. »Man muß mir unbedingt gestatten, mit Thowintha zu sprechen. Und zwar sofort.«
    »Tut mir leid, Sir, aber bis jetzt habe ich noch keine Bestätigung, von Thowintha erhalten«, antwortete die unsichtbare Frau.
    Ich hatte alles getan, um meine Wut im Zaum zu halten, aber es reichte nicht. Ich spürte, wie ich rot wurde. Wie ein Wilder stocherte ich auf die Tastatur meines Übersetzers ein. Troy war nicht die einzige, die die Sprache der Kultur X beherrschte.
    Pilot, Navigator und Ingenieur verfolgten die sich verändernden, graphischen Darstellungen auf ihren Steuerkonsolen.
    Draußen wanden sich die automatischen Zufuhrschläuche und blähten sich auf.
    Walsh sagte: »Noch etwas, bevor wir starten. Ich denke, der Professor wird mir zustimmen, daß wir unseren Auftrag vertragsgemäß erfüllt haben …«
    »Ich habe mich vertragsgemäß zu überhaupt nichts verpflichtet«, sagte Marianne Mitchell, deren grüne Augen strahlend und unerschütterlich in den blassen Monitor blickten, der ihr Gesicht zeigte. »Ich will einfach nur nach Hause.«
    »Genau dahin starten wir jetzt, Marianne«, sagte Walsh beschwichtigend.
    Hawkins meinte, ihr beistehen zu müssen. »Einige Leute glauben vielleicht, es gäbe einen Grund …« Der sonst so gesprächige junge ehemalige Doktor hielt mitten im Satz inne. Ich glaube, weil niemand die Frage gestellt hatte, die er gerade hatte beantworten wollen. Er wischte sich die blonde, dünne Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihm vor die Augen gefallen war. »Also, jedenfalls begleite ich Marianne, und damit Schluß.«
    Es sah ganz danach aus, denn niemand erwiderte etwas auf seine abschließende Bemerkung. Draußen am Rumpf wurden die Schläuche entkoppelt und dann gleichzeitig wieder eingezogen – wir konnten sie auf dem Bildschirm sehen; es sah aus wie ein Tintenfischballett.
    »Ellen, können Sie mich hören?« fragte Walsh, bekam jedoch keine Antwort.
    »Inspektor Troy!« rief ich verzweifelt, doch im Commlink blieb es still. »Ich möchte, daß Thowintha dies hört.« Ich hielt den Übersetzer hoch, der damit begann, klickende, klatschende und dröhnende Geräusche abzusondern, eine gute Imitation der fremden Sprache, wie ich meinte – abgesehen von der dürftigen Resonanz in den winzigen Lautsprechern des Synthesizers.
    »Versiegeln Sie sämtliche Außenschleusen und -luken«, befahl Walsh trotz des Lärms, den ich veranstaltete.
    Ihre großartige Ruhe machte auf mich nicht den gewünschten Eindruck. »Aber Captain Walsh …!« protestierte ich und schrie sie dabei an, fürchte ich.
    »Tut mir leid, Professor. Es sieht so aus, als kämen Sie mit uns. Warum helfen Sie uns nicht ein wenig und stellen dieses Ding ab?«
    Troy erschien wieder im Commlink. »Man hat Ihre Nachricht empfangen, Professor.«
    Ich schaltete den Synthesizer aus. »Ja, und weiter?«
    »Thowintha sagt, das Weltenschiff wird in Kürze Beschleunigungen durchmachen, die … mh … die geradezu lächerlich wirken gegen das, was wir hinter uns haben. Sie könnten eine solche Kraft unmöglich überleben. Kein nicht modifizierter Mensch könnte es. Sie müssen bei den anderen bleiben, Sir.«
    Der Computer der Ventris meldete: »Sämtliche Außenschleusen und -luken gesichert. Die Michael Ventris ist versiegelt und steht unter
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