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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff
Autoren: Paul Preuss
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gerade jemand ein Klavier auf das Dach fallen gelassen.
    Plötzlich schossen die Sterne über den realen Himmel draußen vor den Fenstern und tanzten wie verrückt quer über die Himmelsdarstellung auf dem Bildschirm des Steuerdecks. Die Ventris war außer Kontrolle geraten und wirbelte in einer wilden Spiraldrehung durchs All. Mir blieb kaum genug Zeit, meine Gurte wieder anzulegen.
    »Fehlzündung im Haupttriebwerk Nummer zwei«, meldete McNeil. Sein Körper hing, wie auch meiner, zum größten Teil verkehrt herum in den Gurten, und aus seiner ausdruckslosen Stimme war jede Spur eines schottischen Akzents gewichen.
    Alarmsirenen heulten, und auf sämtlichen Konsolen leuchteten rote Lämpchen auf.
    »Automatische Abschaltung eins und drei«, sagte Walsh ruhig und ohne Eile, als käme so etwas alle paar Tage vor. »MS auf Selbststabilisierung.«
    »Eins und drei auf Selbstabschaltung. MS auf Selbststabilisierung«, bestätigte McNeil.
    »Computer, unseren Status bitte – erst einen Überblick, dann in der Reihenfolge der Dringlichkeit.«
    »Lebenserhaltungssysteme normal. Notaggregate normal. Steuersysteme normal. Treibstoffbehälter normal. Andere Verbrauchsstoffe normal. Hauptantriebssysteme Zustand rot. Triebwerk Nummer zwei außer Betrieb. H-2-Pumpen am Triebwerk Nummer zwei außer Betrieb. Kein Feuer … keine Brandgefahr.«
    »Weiter, Computer.«
    »Gegenwärtige Position und Geschwindigkeit aus vorhandenem Datenmaterial nicht zu berechnen. Innere Beschleunigungskräfte falsch ausgerichtet wegen …«
    »Das reicht, Computer.« Walsh warf Groves einen schiefen Blick zu. »Irgendwelche Kursvorschläge.«
    »Eigentlich müßten wir eine Menge Schwierigkeiten haben«, antwortete Groves.
    »Und? Haben wir sie?«
    »Ich glaube nicht, Jo.« Er deutete auf ein fadenartiges Lichtmuster, das sich auf dem Navigationsmonitor ausbreitete. »Sieht so aus, als wollte das Weltenschiff uns …«
    Dann ein schmerzhafter Ruck –
    »… wieder einfangen.«
    – der erste einer Folge von ruckartigen Stößen, die uns immer wieder in unsere Gurte schleuderten. Ich stöhnte jämmerlich und hatte plötzlich nichts anderes im Sinn, als mein Essen bei mir zu behalten. Draußen vor den Fenstern hörten die Sterne auf, sich spiralförmig zu drehen; statt dessen sprangen sie jetzt hin und her. Dann beruhigten sie sich völlig unvermittelt und begannen, sich in einem ruhigen Kreismuster zu bewegen.
    »Sehen Sie!« Groves zeigte aufgeregt aus dem Fenster des Steuerdecks. Eine scharfkantige Ebene diamanthellen Metalls hatte sich ins Bild geschoben. Sie teilte den Himmel und breitete sich massig unter uns aus. Sonne und Sterne verdoppelten sich in der polierten Tiefe ihrer Oberfläche.
    »Was passiert jetzt?« fragte ich. Ich muß mich jämmerlich angehört haben.
    Die Ventris war dem Weltenschiff jetzt so nahe, daß es den gesamten Himmel füllte. Auf seiner makellosen, diamantenähnlichen Oberfläche konnten wir das Spiegelbild unseres winzigen Raumschiffs vor dem prächtigen Hintergrund des sich drehenden Universums erkennen.
     
    »Später«, erzählte Forster seinen Zuhörern, »erfuhr ich, welche Worte – es waren erstaunlich wenige – Troy und das fremde Wesen in jenem Augenblick gewechselt hatten …«
     
    Willst du, daß die menschlichen Wesen überleben? fragte Thowintha ohne Vorrede. Ob sie es wollte oder nicht – ob die anderen Menschen überlebten oder nicht – schien für das Alien keinen großen Unterschied zu machen. Wenn sie überleben sollen, müssen sie an die lebendige Welt angepaßt werden.
    Wasser überträgt den Schall wesentlich besser als Luft. Obwohl Thowintha weit entfernt und unsichtbar war, hörte Troy die Worte des fremden Wesens, als würden sie direkt neben ihr gesprochen. Wie sollten sie angepaßt werden? rief sie in die Dunkelheit des Wassers.
    Sie müssen sich ebenso anpassen, wie du in diesem Augenblick. Und wie es deine Begleiter tun werden.
    Wie sollen wir aus Menschen Kiemenatmer machen? wollte sie wissen. Du hast gesagt, der Professor könne nicht umgewandelt werden. Außerdem haben wir keine Zeit.
    Wir verfügen über andere Mittel als eine Umwandlung, sie zu retten. Du mußt deine Begleiter von der Notwendigkeit überzeugen. Nach deinen Worten zu urteilen, dürfte das sehr schwierig sein.
    Warum sagst du das?
    Weil ihr – wie nennst du es? – ›Individuen‹ seid.
    Das wird kein Hindernis sein, sagte Troy fest.
    Das fremde Wesen begriff jedoch nicht, daß Individuen einen weitaus
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