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Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Titel: Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund
Autoren: Monika Gutmann
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Kooperation?
     
    Kooperation ist das Zusammenwirken von Handlungen zweier oder mehrerer Lebewesen und führt typischerweise zu allseitigem Nutzen. Das Zusammenleben von Mensch und Hund ist von Kooperation geprägt.
    Einige Kaniden (Hundeartige) kooperieren miteinander, wenn es um Vorteile geht, die für einen allein nicht zu erreichen wären: Futterbeschaffung – Jagd auf größeres Wild. Zudem gibt das Leben in einer Gruppe Sicherheit. Auch zwischen verschiedenen Arten gibt es Kooperation (Symbiose) – ein bekanntes Beispiel sind wohl der Clownfisch (Anemonenfisch) und die Anemone: Der Fisch ist vor den für andere Meeresbewohner unangenehm brennenden Nesselzellen der Anemone durch eine Schleimschicht geschützt. Er „wohnt“ in der Anemone und zieht dort seine Nachzucht gefahrenfrei groß. Im Gegenzug verteidigt er „seine“ Anemone gegenüber Angreifern.
    Kooperation ist Weiterentwicklung – gemeinsam erreicht man Ziele, die allein nicht möglich sind.
    Kooperation lässt sich nicht erzwingen, zumindest nicht für ein Zusammenwirken, bei dem alle Beteiligten gleichermaßen erfolgreich sind. Erzwungene Kooperation lässt einen Beteiligten immer als Gewinner hervorgehen. Dem anderen Teil der Zwangsgemeinschaft erbringt diese Zusammenarbeit im besten Fall keinen großen Schaden. Kooperation ist getragen von gemeinschaftlichem Tun.
     
     
    Kooperation ist Kommunikation
     
    Das Miteinander-Arbeiten funktioniert nur, wenn man auch auf der gleichen Basis kommuniziert. Der Clicker/das Markersignal ist die Basis der Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Clicker und Markersignal sind das Angebot, miteinander zu kooperieren. Es ist eine Zusammenarbeit, die für beide Teile dieser Übereinkunft positiv ausfällt: Der Mensch erfährt Zuwendung vom Hund, der Hund Zuwendung und Bedürfnisbefriedigung vom Menschen.
     

    Ein Hund, der gelernt hat, dass Kooperation mit seinem Menschen für ihn vorteilhaft ist, und der sicher sein kann, dass ihn ein freundlicher Mensch erwartet – der kommt auch gern zurück.
     
    Denken Sie daran: Wir können nicht nicht kommunizieren! Durch den Clicker/das Markersignal können wir bewusst und konkret mit unserem vierbeinigen fremdsprachigen Mitbewohner kommunizieren und Zusammenarbeit bekommt eine neue Qualität: Es ist keine Einbahnstraße vom Menschen zum Hund, indem wir etwas vom Hund verlangen, sondern umgekehrt auch eine Verbindung vom Hund zum Menschen, über die der Hund durch angeborene Verhaltensweisen ein Feedback vom Menschen erhält. So erlernen Hunde durch gemeinsames Arbeiten soziale Kompetenz wie Frustrationstoleranz, sofern die Belohnung nicht gleich kommt oder unerwartet ausfällt. Außerdem erkennen sie, welches erwünschte Verhalten sie in ihrer Umwelt zum Ziel führt. Wie könnte es einfacher funktionieren, als wenn man die gleiche Sprache spricht? Wenn der Mensch mit dem Hund trainiert, ist es immer soziale Interaktion – der Hund sitzt schließlich nicht vor einem Spielautomaten und „zockt“ um sein Hundefutter.
    Erfolgreiche Kooperationen sind geprägt von gegenseitiger Aufmerksamkeit, Befriedigung von Bedürfnissen, guter Kommunikation und einem positiven Austausch.
     

    Aufmerksamkeit in beide Richtungen ist Kommunikation!
     
     
    Kooperation ist Kommunikation, ist Aufmerksamkeit
     
    Eine gemeinsame Sprache nützt nichts, wenn der Kommunikationspartner mir nicht seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Bezogen auf unsere Beziehung zum Hund heißt das, dass wir nicht in einer Einbahnstraße vom Menschen zum Hund agieren, sondern der Hund lernt, seine Aufmerksamkeit weg von ihm wichtigen Dingen hin zum Menschen zu lenken. Kommunikation und Kooperation ist immer mit Aufmerksamkeit auf beiden Seiten verbunden.
    Das Säugetiergehirn hat da allerdings so seine Tücken: Es ist nicht in der Lage, die Fülle von Reizen und Informationen, denen es ständig ausgesetzt ist, zu verarbeiten. Deshalb muss es selektieren, welche der Informationen in einer Situation wichtig sind und welche nicht. Aufmerksamkeit ist lebenswichtig! Für den Organismus in einer bestimmten Situation unwichtige Informationen werden ausgeblendet. Aufmerksamkeit bedeutet Zuwendung (Orientierung) hin zu dem selektierten Objekt. Dafür treten andere Informationen in den Hintergrund und werden auch nicht abgespeichert.
     

    Zusammen mit dem Hund im Straßencafé sitzen und den Tag genießen. Emma hat gelernt, auch unter großen Ablenkungen auf Maria zu achten.
     
    Hier haben wir schon die nächste
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