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Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Titel: Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund
Autoren: Monika Gutmann
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– kommunizieren), geht es um soziale Belange: Futter besorgen, sonstige Ressourcen, Nähe und Distanz, Sexualpartner. Sie tauschen mittels Blicken, Pheromonen und Körpersprache ihre Informationen aus: Pheromone zeigen beispielsweise an, ob eine Hündin läufig wird; ein Blick warnt einen potenziellen Kontrahenten. Unter Hunden ist die Kommunikation klar, eindeutig und wird von allen Hunden weltweit verstanden.
    Im Zusammenleben mit einer anderen Art, die sich auf zwei Beinen bewegt und auch noch eine völlig andere Sprache spricht, ständig alles anfasst und Lautäußerungen von sich gibt, kommt es schnell zu Missverständnissen. Der Informationsfluss ist meistens eine Einbahnstraße: vom Menschen zum Hund. Menschen „überhören“ die Signale des Hundes oder deuten diese fälschlicherweise als Angriff auf ihre Autorität. Das liegt an alten und überholten „Erkenntnissen“ über Hunde beziehungsweise Wölfe: Von unseren Vierbeinern wurde ein Bild erschaffen, das den Hund als „nach Macht strebenden Bösewicht“ in der Menschenwelt darstellt. Der Mensch müsse ständig auf der Hut sein, sonst würde eines Tages der böse Hund kommen und ihn unterwerfen. Lachen Sie schon? Diese Meinungen und Mythen sind in den letzten Jahren von renommierten Biologen und Verhaltensforschern wie zum Beispiel David Mech widerlegt worden. Der Hund darf und sollte endlich Hund sein dürfen, soweit es in unserer vom Menschen dominierten und städtischen Umwelt möglich ist.
     

    Körpersprache ist die Art der Kommunikation, mit der Hunde sich mitteilen. Rutenhaltung, Ohren und Blick signalisieren, was gemeint ist.
     
     

     
     
    „Als guter Hundehalter musst du dich wie ein Hund verhalten!“
     
    Wir Menschen können nicht aus unserer Haut und uns wie Hunde benehmen. Schon allein der Umstand, dass wir auf zwei Beinen die Welt durchschreiten, lässt diesen Anspruch absurd erscheinen. Wir können uns nicht wie Hunde benehmen – es ist uns biologisch nicht möglich.
    Durch die Domestikation – einige Wissenschaftler sprechen sogar von Koevolution – haben Hunde gelernt, auf menschliche Körpersprache zu achten und diese zu interpretieren. Leider fehlt umgekehrt häufig das Verständnis für die Signale unserer Hunde. Deshalb haben wir oft das Dilemma mit der Kommunikation zwischen zwei kulturell unterschiedlichen „Fremdsprachlern“.
     
     
Signale – Zeichen –Emotionen
     
    Was uns allerdings gemein ist, ist die Fähigkeit, neue Signale zu erlernen, zu erkennen und deren Bedeutung zuzuordnen. Immer verbunden damit sind Emotionen. Wir können das Emotionszentrum nicht ausschalten – es ist beim Lernen stets beteiligt. Das bewahrt uns vor immer gleichen Fehlern und zeigt uns Gutes wie auch Gefährliches an. Hunde haben schnell und zuverlässig ohne bewusstes menschliches Zutun gelernt, was passiert, wenn es nun an der Tür klingelt, oder welche Bedeutung der Griff zur Leine hat. Die emotionale Verknüpfung mit dem Griff zur Leine ist Freude – Vorfreude auf das, was kommen wird: ein schöner Spaziergang.
    Umgekehrt kann ein Signal auch Unangenehmes ankündigen und Angst hervorrufen: Es reicht, wenn man in die Nähe der Tierarztpraxis oder deren Tür kommt, um am Hund Anzeichen von Angst erkennen zu können. Der Hund zittert, speichelt und weigert sich weiterzulaufen. Die Fähigkeit, Zeichen zuerkennen und darauf entsprechend zu reagieren und umgekehrt Zeichen zu senden, also zu agieren, ist vielen Lebewesen gegeben.
    Zwischen Mensch und Hund müssen wir zu-nächst eine Basis zum Informationsaustausch (Kommunikation) schaffen. Hunde verstehen den Inhalt unserer Worte nicht. Sie hören lediglich Laute, die wir im Zusammenleben mit ihnen immer wiederholen, und registrieren die Art und Weise, auf die wir uns äußern: laut, bedrohlich oder nett und freundlich. Hunde müssen Verhaltensweisen erlernen, die in der menschlichen Umwelt notwendig sind. Sie werden durch Leine und Geschirr/Halsband in ihrer natürlichen Bewegung beeinflusst und eingeschränkt. Deswegen ist es von Vorteil und gibt Sicherheit, wenn man eine Kommunikationsgrundlage, eine gemeinsame Sprache hat. Eine gemeinsame Sprache stellt in unserem Fall der Clicker beziehungsweise das Markerwort dar. Diese Zeichen sind eindeutig – so eindeutig wie in der Kommunikation unter Gleichartigen – und beeinflussen auch noch die emotionale Lage des anderen.
    Wenn Clicker und Markerwort gelernt sind, sagen sie dem Hund zuverlässig, dass er etwas richtig gemacht hat
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