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Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Titel: Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund
Autoren: Monika Gutmann
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(aversiven) Konsequenzen gefolgt, sinkt die Auftretenswahrscheinlichkeit dieser Reaktion in der Situation“ (zitiert aus dem Onlinewörterbuch Wikipedia ).
    Außerdem wird der Lernstoff durch Wiederholungen besser eingeprägt. Diese einfachen Grundlagen des Lernens sind für jedes Lebewesen gleich.
    Das Schlagwort der Hundeerziehung und besonders des Clicker-/Markertrainings ist die „positive Verstärkung“ . Dieser Begriff entstammt den Forschungsarbeiten B. F. Skinners, der Verhalten im Labor untersucht hat, sich aber nicht mit den inneren Vorgängen eines Individuums beim Lernen beschäftigt hat. Für Skinner ist Lernen ein mentaler Vorgang, der sich im Umgang mit Tieren verbietet; dafür benutzte er das Wort „Konditionieren“ .
    „Konditionieren“ beschreibt das Erlernen eines Reiz-Reaktions-Musters, ohne dabei innere Vorgänge wie Gefühle und Gedanken zu berücksichtigen.
     

     
     
    Verhalten beeinflussen –Konsequenzen bewusst einsetzen
    Verhalten wird öfter gezeigt, wenn die daraus folgende Konsequenz befriedigend für das jeweilige Individuum ist.
    Verhalten wird weniger oder gar nicht mehr gezeigt, wenn die Antwort darauf negativ beziehungsweise aversiv (ablehnend) ausfällt. Betrachten wir das sogenannte „Quadrat der Konsequenzen“ (siehe Grafik ):
    Positiv und negativ stehen hier nicht für die Wertung „gut“ oder „schlecht“. Hier handelt es sich nur um den mathematischen Begriff von hinzufügen (+ = positiv) und wegnehmen (- = negativ).
    Ein kurzes Beispiel: Wir üben mit unserem Hund das „Sitz“:
    •  Positive Verstärkung = Der Hintern des Hundes berührt den Boden und der Hund bekommt ein schmackhaftes Leckerchen.
    •  Positive Strafe = Der Hund setzt sich nicht sofort hin; er bekommt einen Klaps auf den Hintern.
    •  Negative Verstärkung = Es wird so lange auf den Hundehintern gedrückt, bis der Hund sich hinsetzt; dann hört der Druck auf den Hintern sofort auf.
    •  Negative Strafe = Der Hund setzt sich nicht; man dreht sich weg und lässt auch die Leckerchen in der Tasche verschwinden. Es gibt keine Belohnung mehr.
     
     

    Quadrat der Konsequenzen.
     
    Hunde sind keine Reiz-Reaktions-Maschinen. Ihr Verhalten ist immer an Gefühle gekoppelt, wie bei allen Lebewesen. Der Wissenschaftler Jaak Panksepp hat in den späten Neunzigerjahren die emotionale Basis bei Tieren belegt und der Biologe Mark Beckoff beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Gefühlsleben von Tieren. Gefühle sind der Schlüssel zu verlässlichem Lernen.
    „Aus lernpsychologischer Sicht wird Lernen als ein Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens, Denkens oder Fühlens aufgrund von Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten und des Verständnisses (verarbeiteter Wahrnehmung der Umwelt oder Bewusstwerdung eigener Regungen) aufgefasst“ (zitiert aus dem Onlinewörterbuch Wikipedia ).
    Wir verändern durch Training mit dem Hund Verhalten und Gefühle (Assoziation) durch neue Erfahrungen. Diese veränderten Verhaltensweisen werden durch Wiederholung und Übung zuverlässig und stabil. Durch Training erhalten unsere Hunde immer mehr Erfahrungswerte darüber, wie sie in bestimmten Situationen agieren beziehungsweise reagieren können. Die geübten Signale erhalten Ankündigungscharakter und beeinflussen Emotionen: Jedes positiv aufgebaute Signal ruft positive Gefühle hervor. Zeigt sich ein Verhalten zuverlässig in vielen verschiedenen Situationen, hat der Hund es gelernt. Dazu ist es nicht notwendig, mit „positiver Strafe“ zu arbeiten.
     

     
     
    Strafe muss sein –Muss Strafe sein?
     
    Unter Strafe, wie sie umgangssprachlich gemeint ist, versteht man im lernpsychologischen Sinn Folgendes: Das Hinzufügen von aversiven Reizen (sie sind mit einer allgemeinen Angstreaktion gekoppelt) – Verhalten wird daraufhin abgebrochen und unterdrückt. Die Problematik beim Bestrafen auf diese Art ist folgende:
    • Sie müssen sofort beim ersten Auftreten des „Fehlers“ bestrafen.
    • Sie müssen so intensiv strafen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Hund diesen Fehler noch einmal beget, gegen null sinkt.
    • Müssen Sie öfter als zweimal in dieser oder ähnlicher Situation strafen, so haben Sie entweder nicht hart genug bestraft oder der Hund sieht Ihre Strafmaßnahme nicht als solche an.
    • Außerdem sind Sie immer bei der Strafhandlung anwesend – der Hund verknüpft die Strafe mit Ihnen.
     
    Die Anwendung von Strafe bringt gewisse Probleme mit sich: Sie können
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