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Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Titel: Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund
Autoren: Monika Gutmann
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verändern. Da Sie dieses Buch lesen, sind Sie gerade auf dem Weg, Ihr Wissen durch Lernen zu erweitern und vielleicht auch Ihr Verhalten zu verändern:
    Nach Zimbardo (1992) kann man „Lernen als einen Prozess definieren, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotenzial führt und auf Erfahrung aufbaut.“
    Im Kapitel Kommunikation (siehe hier ) habe ich bereits beschrieben, dass sowohl Hunde als auch Menschen bestimmte Zeichen mit Ereignissen emotional und auch rational miteinander in Verbindung bringen und ihnen mehr oder weniger Aufmerksamkeit schenken. Dies ist die einfachste Art, etwas über seine Umwelt sowie die Folgen zu erfahren und zu lernen. Im Tierreich signalisieren beispielsweise Warnlaute einer Tierart den anderen Tieren, dass Gefahr droht; Signalfarben kennzeichnen Tiere und Pflanzen als ungenießbar oder gefährlich.
    Es ist wichtig, die Zeichen für Gefahr schnell zu erkennen und darauf keine weitere Energie zu verschwenden. Ein Tier, das immer wieder das Rasseln einer Klapperschlange ignoriert, wird früher oder später sein Leben verlieren.
    Signale, die Futter und Bedürfnisbefriedigung ankündigen, sind durch wiederkehrende unregelmäßige Belohnungen gekennzeichnet. Es wird Energie darauf verwandt, weil damit das Überleben gesichert wird. Zeichen zu erkennen und entsprechend zu handeln, ist lebenswichtig.
    In der Lernpsychologie heißt das Erlernen eines Reizes „klassische Konditionierung“ . Entdeckt und erforscht wurde dies Anfang des 20. Jahrhunderts von Iwan P. Pawlow. Demzufolge erhält ein vorher neutraler Reiz eine Bedeutung . Durch das Erkennen dieser Reize sind wir in der Lage, uns sicher in unserer Umwelt zu bewegen und entsprechend zu agieren und zu reagieren. Schon das erlernte Zeichen allein kann Angst oder Freude auslösen. So haben wir beispielsweise ein unangenehmes Gefühl, wenn wir einen summenden Zahnarztbohrer hören, oder erinnern uns gern an unseren letzten Strandurlaub, wenn wir Meeresrauschen hören. Visuelle Zeichen, Geräusche, Berührungen und Gerüche sind immer mit dem Gefühlszentrum verknüpft. Insbesondere Gerüche gelangen ohne Umwege in den Bereich unseres Gehirns, der für Gefühle zuständig ist.
    Diese Art des Lernens lässt sich schwer beeinflussen und erfolgt in jeder Minute unseres Lebens. Es ist wichtig zu wissen, welche Folgen Beachtung oder Nichtbeachtung eines Zeichens haben. Wird etwas Gutes oder Schlechtes folgen?
    Die Bedeutung des „Clicks“ wird auf genau dieser Basis erlernt: Es wird etwas besonders Gutes mit dem Geräusch (Zeichen) verknüpft.
     
     
    Zusammenfassung:
    • Beim Signallernen (klassische Konditionierung) wird ein Reiz mit einer emotionalen Bedeutung verknüpft.
    • Das Signal erhält Voraussagecharakter – das gibt dem Individuum Sicherheit und Kontrolle in seiner Umwelt.
    • Es wird kein Verhalten gelernt.
     
     
    Versuch und Irrtum –Probieren, was sich lohnt
     
    Bis hierhin war das Lernen oftmals passiv und erklärt nicht, wie neue Verhaltensweisen entstehen. Lernen neuer Dinge ist ein aktiver Vorgang. Hier zeigt ein Individuum spontan ein Verhalten, und die Konsequenz aus diesem Tun entscheidet, ob es wiederholt wird oder nicht. Im lernbiologischen Sinn nennt sich das operante beziehungsweise instrumentelle Konditionierung. Lernen durch Versuch und Irrtum.
    Pionier auf dem Gebiet war Edward Lee Thorndike, der bereits 1898 das „Gesetz der Wirkung“ formulierte: „Wird in einer bestimmten Situation eine bestimmte Reaktion von befriedigenden Konsequenzen (Belohnung) gefolgt, dann wird die Assoziation zwischen der Situation (den anwesenden Reizen/Stimuli) und der Reaktion gefestigt beziehungsweise verstärkt. Kommt der Organismus erneut in diese oder eine ähnliche Reizsituation, wird er die Reaktion mit einer größeren Wahrscheinlichkeit als zuvor zeigen“ (zitiert aus dem Onlinewörterbuch Wikipedia ).
    Einfacher ausgedrückt bedeutet das: Jede für das Individuum positive Konsequenz auf ein Verhalten festigt das Verhalten und es wird wiederholt. Die Konsequenz muss vom einzelnen Individuum als positiv empfunden werden. Wichtig: Was für den einen angenehm ist, kann für den anderen als nicht erstrebenswert gelten.
    Thorndike stellte des Weiteren die These auf, dass Verhalten durch befriedigende Konsquenzen „verstärkt“ wird.
    Im Umkehrschluss gibt es auch das „Negative Gesetz der Wirkung“ : „Wird ein Verhalten in einer bestimmten Situation von negativen
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