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Chroniken der Weltensucher - Die Frau aus den Wolken: eShort zur Reihe "Chroniken der Weltensucher"

Chroniken der Weltensucher - Die Frau aus den Wolken: eShort zur Reihe "Chroniken der Weltensucher"

Titel: Chroniken der Weltensucher - Die Frau aus den Wolken: eShort zur Reihe "Chroniken der Weltensucher"
Autoren: Thomas Thiemeyer
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sie hatte, war diese Suppenkelle und noch immer war sein Gewehr auf sie gerichtet.
    »Also, was ist jetzt?«, fragte er. »Ich habe hier noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, ehe ich aufbrechen kann. Gehen Sie zurück ins Lager und denken Sie noch mal gründlich über alles nach. Vielleicht kommen Sie ja doch noch zu dem Schluss, dass es besser ist, mit mir zu zus…«
    Weiter kam er nicht. Der Schlag mit der Suppenkelle war so blitzartig erfolgt, dass ihm wohl nicht mal klar war, was genau ihn da getroffen hatte. Mit einem schmerzerfüllten Jaulen ließ er das Gewehr fallen und steckte seine Finger in den Mund. Gewiss war nichts gebrochen, aber er würde ein paar hübsche blaue Flecken bekommen. So viel zum Thema wehrlose Frau.
    Valkrys hatte eigentlich vorgehabt, es dabei bewenden zu lassen, doch Gustafsson sprang vor und stürzte sich mit einem wütenden Schrei auf sie. Vielleicht waren ihre Reaktionen durch die Verletzung verlangsamt, vielleicht hatte sie seinen Traum von Eldorado auch unterschätzt – jedenfalls sah sie ihn zu spät kommen. Sein kräftiger Körper traf sie mit der Wucht einer Dampframme und schleuderte sie nach hinten. Zum Glück gelang es ihr, sich noch im letzten Augenblick zur Seite zu drehen, sonst wäre er sicher mit vollem Gewicht auf sie gefallen. So konnte sie die Wucht des Aufpralls mit der Schulter abwehren – was immer noch schmerzhaft genug war. Ein glühendes Stechen zuckte durch ihre Brust und raubte ihr den Atem. Es fühlte sich an, als hätte ihr jemand ein Brandeisen in die Seite gerammt.
    Während sie noch auf dem Boden lag und nach Luft schnappte, war Gustafsson schon wieder auf den Beinen und taumelte auf sein Gewehr zu. Nein, nein, nein!
    Valkrys griff nach einem Stein, zielte und schleuderte ihn dem Goldschürfer hinterher. Das Geschoss traf den Mann am Hinterkopf und warf ihn zurück in den Staub. Das verschaffte ihr ein paar zusätzliche Sekunden. Sie musste an die Waffe kommen, sonst würde die Situation hier noch außer Kontrolle geraten. Doch der Kerl war hart im Nehmen. Grunzend richtete er sich auf, drehte sich um und taumelte zurück in ihre Richtung. Das Gewehr hatte er offenbar völlig vergessen. Zu allem Überfluss kam plötzlich und wie aus dem Nichts dieser Hund wieder angerannt und biss sie in die Wade. Es passierte so schnell, dass sie ihn nur als Schatten aus dem Augenwinkel wahrnahm, ehe der Schmerz wie glühendes Metall in ihrem Bein aufflammte.
    Mit einem Schrei fuhr sie herum. Sie versuchte, ihn abzuschütteln, doch der Köter ließ nicht locker. Wie eine Klette hing er an ihr.
    »Verdammtes B…!«
    Biest , wollte sie noch sagen, als sie einen kräftigen Schlag spürte. Gustafsson war über ihr, die Faust zum Schlag erhoben. Ihr Blick fiel auf den Revolver, der an seiner Seite baumelte.
    Wieder drohte er, sie zu schlagen. Sie wollte den Hieb parieren, doch er packte ihre Hand und drückte sie nach hinten. Gleichzeitig fühlte sie, wie seine andere Hand an ihre Kehle fuhr und zudrückte. Sternchen flimmerten vor ihren Augen, als er sich mit aller Kraft gegen sie stemmte.
    Die Welt um sie herum verblasste. Sie fühlte, wie ihre Kraft sie verließ. Dieses verdammte Gift pumpte durch ihre Venen und lähmte jede ihrer Bewegungen. Und der Goldsucher war nicht gerade schwächlich.
    »Hören Sie auf, sich zu wehren!«, hörte sie ihn brüllen, während er seine Anstrengungen verdoppelte. »Loslassen oder ich werde meine Waffe ziehen.«
    Bilder und Klänge vermischten sich zu einem unentwirrbaren Knäuel. Sie hörte den Hund knurren, sah, wie seine Hand ihre Kehle verließ und stattdessen nach seinem Revolver griff. Schwarzer Stahl schimmerte auf und sie hörte das Klicken eines Schlagbolzens. Sie schien den Kampf verloren zu haben.
    In diesem Moment übernahm ihr Instinkt die Kontrolle. Ihr Verstand blendete aus und wurde durch etwas ersetzt, das viel älter war. Älter und ungleich mächtiger.
    Schmerz, Kummer und Schwäche verblassten. Sie krümmte sich, schwang ihre Beine hoch und legte sie dem Angreifer von hinten um den Hals. Dann streckte sie sich wieder und riss den Mann rücklings in den Sand. Mit einer geschmeidigen Halbdrehung, richtete sie sich auf und saß nun rittlings über ihm. Als Erstes war der Hund fällig. Sie packte ihn am Nackenfell, verpasste ihm einen gezielten Schlag auf die Nase und schleuderte ihn zurück in das Gebüsch, aus dem er gekommen war. Dann widmete sie sich Gustafsson. Ein Hieb, zwei Hiebe, drei. Mitten auf die Nase
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