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Chill Bill (German Edition)

Chill Bill (German Edition)

Titel: Chill Bill (German Edition)
Autoren: Roger M. Fiedler
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greifenden Flammen taxierten. Freitas ging langsam rückwärts. Nun hieß es nur noch von dem Auto wegzukommen, bevor die Explosion erfolgte. Er versuchte, jede rasche Bewegung zu vermeiden, um nicht die Aufmerksamkeit der hechelnden Bestie auf sich zu ziehen. Die Hündin blickte ihn an, dann blickte sie wieder zum Auto, dann zu Forçalobo. Noch einmal blickte sie in die Flammen. Der Kopf der Hündin senkte sich, als unterliefe sie einen niedrigen Zaun, und aus dieser Bewegung heraus schnellte sie mit dem Schwung einer gespannten Stahlfeder vom Boden hoch und jagte Forçalobo nach. Auf halbem Weg zum Tor hatte sie ihn.
    Im selben Moment hörte Freitas das Geräusch vom Autowrack her. Es klang wie ein Bunsenbrenner, der immer lauter wurde. Freitas lief in die Gegenrichtung, so schnell er konnte. Als er zu Boden fiel, ging das Geräusch in einen Pfeifton über, und dann kam die Druckwelle. Schawupp – einzelne Fahrzeugteile segelten durch die Luft. Die Schießerei hielt für einen Moment inne, während eine gewaltige Stichflamme das vergossene Benzin um das Wrack herum aufleckte. Darüber stieg wie ein großer, schwarzer Fesselballon eine kugelförmige Rauchwolke gen Himmel. Freitas tastete sich ab und fand, dass noch alles dran war. Nun setzten auch die Schüsse wieder ein. Freitas blickte zum hinteren Tor. Die heiße Luft flimmerte zwischen ihm und Forçalobo und die Flammenwand verstellte ihm den Blick. Am hinteren Tor erschien eine Person, aber sie war draußen. Nun sah Freitas Forçalobo. Er lag keine hundert Meter von dort entfernt am Boden und die Hündin zerkaute genüsslich sein rechtes Handwurzelgelenk. Der Mann hinter dem Tor war verschwunden und ein Auto rammte von außen das Gitter. Beim zweiten Anlauf sprang es auf.
    Freitas erhob sich und lief im Bogen um die Brandstelle herum. Als er auf der anderen Seite war, lag der Hund tot am Boden und der Fahrer des Wagens hob Forçalobo auf. Freitas war zu weit weg, um sie noch zu erwischen. Er warf sich zu Boden und zielte. Die beiden strauchelten, schafften aber den Weg zum Wagen schneller, als Freitas sein Gewehr einrichten konnte. Als er abdrückte, ließ sich der Hahn nicht durchziehen. »Der Sicherungshebel!«, fluchte Freitas. Inzwischen nahm der Wagen Tempo auf. Freitas riss das Hebelchen runter und erwischte die Position Dauerfeuer. Eine knatternde Salve jagte aus dem Gewehr, der erste Schuss traf immerhin noch die Mauer, alle weiteren bildeten eine nach oben rechts verlaufende, sanft gebogene Linie. Ein hohles Knacken beendete die Schussfolge, als der Verschluss auf das leere Magazin traf. Forçalobos Wagen durchfuhr rückwärts das Tor und verschwand im Wald.

FERNSEHEN
    »Na – ja!«, sagte Perto zu Katz. Er hatte eine Weile durch das Fernglas geschaut. Nun setzte er es ab. Es gab nichts mehr zu sehen. Katz blickte weiterhin durch den Feldstecher, den Pessoa ihm ausgeliehen hatte.
    »Da haben Sie recht!«, sagte Pessoa, der hinter ihnen stand.
    Die Aktion war ein Schlag ins Wasser, das ließ sich nun beim besten Willen nicht mehr leugnen.
    »Warum haben Sie uns aufgehalten?«, fragte Perto vorwurfsvoll.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Freitas die Angelegenheit zur Chefsache erklärt hat«, antwortete Pessoa.
    »Chefsache! Genial!«, frozzelte Perto. Sie hatten Rebeiro bis genau vor das Chalet verfolgt. Als sie aus ihrem Wagen stiegen, um einen Blick über die Mauer zu werfen, hatten Pessoas Jungs sie abgegriffen. Wertvolle Minuten hatten sie in einem Mannschaftswagen verbracht, bis Pessoa sie loseiste. Zu diesem Zeitpunkt war die Schießerei schon in vollem Gange gewesen, und es blieb ihnen nichts übrig, als von außen einen Blick über die Mauer zu werfen.
    »Wenn ich das da drinnen sehe …« Perto ließ den angefangenen Satz in der Luft stehen. »Da können wir ja direkt froh sein, dass Ihre Leute uns nicht gleich umgenietet haben.«
    »Seien Sie froh, dass Sie jetzt nicht da drinnen sind!«, schimpfte Pessoa. »Unsere Einsatzkräfte waren natürlich nervös. Unter den gegebenen Umständen ist das ja kein Wunder.«
    »Meine Wanzen verbrennen gerade da drin!«, meckerte Katz.
    Perto schenkte sich eine Übersetzung. Es war besser, Pessoa von der letzten Nacht in den Räumen der Gesellschaft für Indianische Kultur nichts wissen zu lassen. Perto hielt sich das Fernglas vor die Augen. Freitas war mitten im Getümmel. Er lag im hinteren Teil neben dem Chalet am Boden. Perto glaubte, er habe Forçalobo gestellt, aber Forçalobo war nicht zu
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