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Chill Bill (German Edition)

Chill Bill (German Edition)

Titel: Chill Bill (German Edition)
Autoren: Roger M. Fiedler
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Deutschen?«
    Francisco blickte ihn fassungslos an.
    Perto wiederholte die Frage. Daraufhin nickte Francisco bedächtig, griff nach einem der Schlüsselanhänger und begann, den Anhänger aufmerksam zu betrachten. »Es eilt dir?«
    »Francisco, das sind Killer!«
    Jetzt wurde Francisco klar, dass Perto einen Dachschaden hatte. »Killer«, sagte er bedächtig.
    Perto gab auf. »Ich gehe rauf.«
    Francisco legte den Anhänger zurück auf den Tisch, stellte seine Augen auf unendlich und dachte sich: Mann, ist das wieder heiß heute!
    Perto lief zum hinteren Aufgang. Es gab zwei Aufzüge, von denen einer außer Betrieb war und der andere polterte, als würde er von Zwergen auf Leitern in die Etagen getragen. Perto nahm Katz’ Revolver aus der Tasche. Er war noch geladen. Perto war mit der Handhabung nicht so sehr vertraut, aber ihm blieb noch die Zeit, die der Aufzug nach oben brauchte. Wenn man einfach an dem Hebel zog, tat sich nichts. Perto überlegte sich, dass man wohl den Hahn erst spannen musste. Das wollte er dann tun, wenn es so weit war.
    Der Aufzug hielt so abrupt im zehnten Stock, dass sich die Tür entschloss, noch eine Weile abzuwarten, bis die gefederte Aufzugskabine zum Stillstand kam.
    Perto kämpfte gegen seine Nervosität. Er konnte hier und jetzt die Probleme von Katz, von Pessoa und die des Gouverneurs lösen. Außerdem hatte er ganz persönlich das Gefühl, dass in Zimmer 1012 ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben eintreten würde. Es zog ihn magisch auf den Gang, links herum vor die Tür mit der goldenen 1012. Wenn die da drin sind, schreibe ich runde 10.000 auf die Rechnung, 10.000,12 Euro, dachte er sich. Er spannte den Hahn. Sollte er anklopfen? Er entschied sich für das Überraschungsmoment und holte zu einem gewaltigen Tritt gegen die Tür aus. Die Fußmatte verrutschte und etwas Blinkendes kam zum Vorschein. Perto setzte sein Bein langsam wieder ab, griff unter die Fußmatte und fand den Wohnungsschlüssel. Er hob ihn auf und führte ihn im Zeitlupentempo ins Schlüsselloch. Sein Ohr klebte dabei an der Tür. Endlich drehte sich der Zylinder, ein leises Klicken zeigte Perto an, dass er an seinem persönlichen
point of no return
angekommen war. Was er jetzt tat und wie er es tun würde, entschied, so glaubte er, über sein weiteres Leben. Er ging hinein.
    Es war vergleichsweise ruhig hinter der Tür. Man sah in einen hellen schmalen Gang. Dahinter öffnete sich ein größerer Raum. Perto schloss leise die Tür. Aus dem hinteren Teil drangen Geräusche zu ihm, die von der Straße kamen, wenn auch entstellt durch die Höhe und die vielen Hochhauswände in der Nachbarschaft, an denen sie sich auf ihrem Weg gebrochen hatten. Einen Meter hinter der Eingangstür kam gleich der Durchgang zur Küche. Perto schlich einen Schritt vorwärts und blickte um die Ecke, der Raum war leer. Er wirkte ordentlich. Lebensmittel waren keine zu sehen. Nun setzte Perto vorsichtig einen Fuß vor den anderen und erreichte nach einer Ewigkeit das Bad. Ein Blick hinein verriet Perto, dass sich auch hier niemand aufhielt. Das Bad wirkte frisch geputzt.
    Nun nahm Perto das Wohnzimmer in Angriff. Er hielt seine Waffe voraus und blickte entschlossen um die Ecke. Das Wohnzimmer war leer. Der Fernseher lief nicht. Eine angefangene Kiste Wasserflaschen stand neben dem Sofa auf dem Holzfußboden. Neben den Wasserflaschen lehnte ein Berg Bettzeug an der Wand und etwas weiter hinten zwei Matratzen. In der einen Ecke des Raumes glänzte eine Sitzgruppe mit Tisch durch eine besonders regelmäßige Anordnung der Stühle und die akkurate Tischdecke. Ein zerbrochener Stuhl lehnte an der Wand.
    Jetzt blieben noch das Schlafzimmer und eine Bettnische hinter dem Fernseher. Die Tür zum letzten Raum war angelehnt. Perto durchquerte vorsichtig das Wohnzimmer und blickte in die Nische. Sie war leer bis auf eine umfangreiche Sammlung von Aludosen. Daraufhin näherte sich Perto entschlossen der Tür zum Schlafzimmer. Die gleichen Geräusche kamen von dort wie von dem offenen Fenster in der Nische. Sonst war es ruhig. Perto atmete tief durch und stürmte hinein. Auf alles gefasst, nur nicht auf das, was kam. Nämlich nichts.

BEGEGNUNG IM HIMMEL
    Die hübsche Stewardess von
Varig
hatte mächtig zu tun mit Corelli. Seit dem Start hatte er zwölf Dosen Bier nachbestellt. Wenn die Zwischenlandung in Recife nicht gewesen wäre, hätte sie irgendwo zwischen Amerika und den Kanaren passen müssen. Als die dreizehnte Dose kam, lehnte sich
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