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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi
Autoren: Heinz von Wilk
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nach dem wird nach wie vor weltweit gefahndet. Das BKA hat letzte Woche sogar eine Truppe von Zielfahndern nach Mallorca geflogen aufgrund eines anonymen Tipps: Sperber sei dort gesichtet worden, getarnt als schlecht geschminktes Double eines bekannten deutsch-griechischen Schlagersängers. Angeblich soll er dort wiederholt zu später Stunde (auf dem Ballermann singend) sein Unwesen getrieben haben. Bei dem anschließend auf Mallorca vorgefundenen Mann handelte es sich dann allerdings tastsächlich um C . C . Dieser konnte durch das fehlerfreie Absingen diverser deutscher Schlagertexte seine Identität zweifelsfrei beweisen. Einer der Zielfahnder hat sich bei der Gelegenheit eine Best-of- CD des Künstlers gekauft und diese für seine Frau signieren lassen. Denn, unabhängig davon, ob man C . C . mag oder nicht, ein großer Künstler ist er.
    Sperber ist nach wie vor flüchtig.
    Jetzt, und das ist interessant: Irgendwann, an einem teuflisch schwül-heißen Sommermorgen, da hat der Atzdorfer Postbote (gleich, nachdem er dem Josef sein tägliches Leckerli gegeben hat) ein Päckchen für den Stocker abgeliefert. Auf dem braunen Packpapier klebte eine dieser großen und bunten Briefmarken aus Neuseeland. Mit einer Kiwi drauf, glaube ich. Und eingewickelt in das alte und abgewetzte Papier war ein Notizbuch. In dem Buch: lange Zahlenkolonnen, Konten, Namen von Banken und Summen. Riesige Summen, die da scheinbar kreuz und quer über den Globus hin und her transferiert wurden. Auch in den Chiemgau und nach Kufstein.
    Und auf dem schwarzen verkratzten Einband des Buches, da war mit Tesafilm ein kleiner Zettel mit den Worten befestigt: »Es ist schön hier, aber wohin du auch gehst, deine Gedanken gehen mit. Und meine Toten besuchen mich neuerdings fast jede Nacht. Stocker, ich denke, ich bin dir noch was schuldig. Lies das Buch und mach was draus. Dann finde ich vielleicht meine Ruhe.«
    Keine Unterschrift. Nur der schnell hingekritzelte Umriss eines Raubvogels.

Ina May
    TOD AM CHIEMSEE
    Oberbayern Krimi
    ISBN 978-3-86358-107-7
    »Viel Spannung, eine Prise Humor und eine detailgenaue Beschreibung der Örtlichkeiten rund um den Chiemsee machen den Reiz dieses Buches aus.«
    Chiemsee Nachrichten

Leseprobe zu Ina May,
TOD AM CHIEMSEE
:
    Prolog
    Es würde bald passieren. Ihre alten Knochen spürten es.
    Der Tod würde sich etwas holen und dafür etwas anderes zurückgeben.
    Mittlerweile herrschte dunkelste Nacht, aber sie ging trotzdem noch einmal hinaus. Ihr kleines Haus lag am Uferweg des Chiemsees, bei Gollenshausen. Von dort aus war es nur ein kurzes Stück bis ins Lienziger Moos mit dem »grundlosen« See.
    Dort lag er noch immer, tief versunken im weichen Morast. Und wenn sie das Bedürfnis hatte, ihrem Albert etwas zu erzählen, dann lief sie durch das Dunkel, die Sturmlaterne über dem Arm.
    Sie trug alte Schnürstiefel an den Füßen und um die Schultern einen Lodenumhang. Es war ein sagenhaft heißer Sommer, aber die Feuchte am See brachte Horden von Stechmücken hervor. Und lieber ein bisschen zu warm als um und um zerstochen.
    Katharina, die am See nur die alte Kath genannt wurde, galt als Hexe – so was ging früher schnell, und heute bestimmt auch noch. Ihre Augen hatten in den vergangenen neunzig Jahren viel gesehen, manches Mal eben auch Dinge, die für andere unsichtbar waren.
    Die Sache mit dem Sehen hatte zwei Seiten – da gab es die Fragenden, die etwas bedrückte, wofür sie unbedingt eine Lösung brauchten, und die anderen, ängstlich und misstrauisch bis auf die Knochen. Die hätten zwar auch gern eine Lösung gehabt, aber wer nicht den Mut hatte zu fragen, für den konnte es auch keine Antwort geben.
    Katharina fand ihren Weg inzwischen traumblind, sie war ihn schon unzählige Male gegangen.
    Das Moor konservierte, und irgendwann in tausend oder mehr Jahren würde jemand hier eine Leiche finden. Der Körper gut erhalten, die Weltkriegs-Uniform vielleicht nur mehr ein Überrest.
    Sie würde warten. Nicht darauf, dass jemand ihren Albert fand, sondern die anderen Toten.

1
    Blauer Natternkopf (Echium vulgare)
    Standort: Sonnig, trocken, Ödland und Trockenrasen, gern auf mäßig stickstoffreichen Böden.
    Wissenswertes: Die Pflanze gehört zur Familie der Borretschgewächse (Boraginaceae) . Ihre Blütenform mit dem gespaltenen Griffel erinnert an den Kopf einer Schlange, daher auch der Name. Die Pflanze ist mit vielen stacheligen Härchen besetzt. Das schützt sie an sonnigen, trockenen Standorten vor
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