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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi
Autoren: Heinz von Wilk
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sind wir in einem Alter, wo wir zwar das meiste wissen, uns aber keine Sau danach fragt.«
    Gott sei Dank kommt jetzt der Chef des Hauses um die Ecke: »Grüß euch. Das mit dem Alter hör ich auch jeden Tag. Neulich hat meine Frau zu mir gesagt: ›Früher hab ich vor dem Spiegel Grimassen geschnitten, und jetzt rächt der sich an mir. Andererseits hab ich jetzt das Aussehen, das du dir nach dreißig Ehejahren mit mir verdient hast.‹ Und das alles nur, weil sie mich neulich gefragt hat: ›Sag einmal, warum hängt eigentlich das Bild von mir in der Gaststube genau zwischen den beiden Hirschgeweihen?‹ – ›Weil du der kapitalste Bock bist, den ich in meinem ganzen Leben geschossen hab‹, hab ich zu ihr gesagt. Kam nicht so gut. Danach hat sie zwei Tage nichts gesprochen. Und wenn Frauen schweigen, darf man sie dabei nicht unterbrechen. Was gibt’s eigentlich bei dir drüben in der ›Endstation‹ heute als Tagesgericht, Stocker? Neulich hab ich dieses tolle Putengeschnetzelte mit Sauerkraut bei dir gegessen.«
    Und hier für Sie, wenn Sie grade Hunger kriegen:
    Stockers Putengeschnetzeltes mit Sauerkraut
    Für vier Personen:
    500 g Putenbrust
    3 Zwiebeln, 200 ml Weißwein, 300 ml Geflügelbrühe, 500 g Sauerkraut, 1 rote Paprika. Außerdem:
    1 TL Kümmel, Knoblauch, 3 EL Olivenöl, 3 EL Paprikapulver, Salz, Pfeffer, 2 Lorbeerblätter, 1 Bio-Zitrone, 100 g Joghurt, eine Handvoll frische Petersilie.
    Und so geht’s: Putenfleisch klopfen, in Würfel schneiden und in Öl wenden, mit dem Paprikapulver, der gewürfelten Paprika, dem Knoblauch, Pfeffer und Salz für circa zwei Stunden marinieren.
    Dann die Zwiebeln würfeln, anbraten. Jetzt das Putenfleisch portionsweise anbraten und warm stellen.
    Zwiebeln bei mittlerer Hitze anbraten, das Sauerkraut dazugeben. Kümmel, Lorbeer, Wein und Geflügelbrühe mit in den Topf und fünf bis zehn Minuten schmoren lassen. Etwas Zitronenschale, Kümmel und Joghurt dazugeben sowie das gebratene Putenfleisch. Noch ein oder zwei Minuten ziehen lassen, noch mal abschmecken und ab auf die Teller.
    Dazu: Kartoffelbrei. Aber wenn’s geht, die Kartoffeln in der Schale kochen und samt Schale durch eine Spätzle-Presse geben. Dann vorsichtig Butter und etwas Milch drunter rühren. Schmeckt super.
    »Aber wisst’s was?«, sagt der Wirt. »Ich mach euch jetzt meinen panierten Tafelspitz. Mit einem lauwarmen Kartoffelsalat dazu und ein bissel Vogerlsalat dazwischen. Das schmeckt wie Weihnachten, sag ich euch.« Und weg ist er.
    »Stocker«, sagt der Zuckerhahn und schaut dem Wirt nach, »spielst du eigentlich Fußball?«
    »Nein, ich mach schon gern Sport, wenn ich Zeit hab, aber dann was ganz anderes. Kein Fußball.«
    »Was dann? Tennis? Radfahren?«
    »Was? Nein, ich schau gern aus dem Fenster. Warum?«
    »Ich mein bloß«, sagt der Zuckerhahn, »ich könnt wetten, dass ich dich im Fernsehen erlebt hab. FC Basel gegen Bayern München. Eins zu null für die Alphörner. Da war bei den Schweizer Fußballern ein Stocker dabei. Und der hat so gespielt, wie du redest. Tja, und genau deswegen wär dein Typ jetzt wieder gefragt. Geh mal ins ›Il Padrino‹, schau dir den Laden an. Du bist ein Wirt, der eine oder andere kennt dich, und keiner kommt auf die Idee, dass du was mit uns zu tun hast. Der Chef-Italiener dort ist ein Ex-Mafioso. Sein Kampfname war ›die Ziege‹. Eigentlich haben wir gedacht, der hätte sich hier zur Ruhe gesetzt. Bäckt seine Mafia-Torten und erzählt von der guten alten Zeit. Aufgefallen ist uns aber, dass mindestens drei seiner Kellner in Italien eine ellenlange Vorstrafenliste haben. Und gestern Abend, du glaubst es nicht, da taucht plötzlich ein Mafia-Häuptling nebst Familie auf. Don Vito Buonasante, mit seinen zwei erwachsenen Söhnen und seiner Frau Maria. Ganz unauffällig in einem vollbepackten Audi A4. Der steht übrigens immer noch genauso voll hinter der Pizzeria. Rausgenommen haben die nur einen Koffer und ein bisschen Kleinzeug. Was läuft da, Teufel noch mal? Von den italienischen Kollegen von der DIA , der Anti-Mafia-Polizei, hab ich ein umfangreiches Dossier über die Buonasantes gemailt bekommen. Die haben aber noch gar nicht gewusst, dass der alte Don mit Frau und Söhnen außer Landes ist. Da geht irgendwas ab, das spür ich. Ich hab im Wald hinter der Kneipe ein Zweier-Team, aber das muss ich heute Abend, genauer gesagt jetzt, abziehen. Und den Audi würd ich zwar liebend gerne durchsuchen lassen, darf ich aber nicht. Das unterschreibt mir
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