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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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Unterarm hinabzulaufen.
    »Nur noch ein Stück«, warnte uns Seth. »Achtung, fertig … los!«

KAPITEL DREIUNDZWANZIG
GUT GEFÜHRTE KRIEGER
    Blaues Feuer flammte aus dem Sigill auf und warf uns alle zurück. Nur Ethan und Mallory blieben an seinem Rand stehen.
    Jeff und Paige prallten einige Meter hinter uns auf den Boden. Wer einen solchen Sturz erlebte, würde eine Zeit lang brauchen, um sich davon zu erholen.
    »Mallory!«, schrie Catcher. »Sei tapfer!«
    Wenn sie ihn gehört haben sollte, ließ sie es sich nicht anmerken. Mallory schien sich auf nichts anderes zu konzentrieren als auf ihre Verbindung mit Ethan … und die Schmerzen, die sie dadurch erlitt. Auch sie knickte schließlich ein und weinte hemmungslos, während sie die Verbindung aufrechterhielt.
    Da das Sigill nun brannte, sah Seth zu mir herüber. Ich nickte, und er begann mit der Beschwörung.
    »Dominik!«, rief er. »Ich beschwöre dich und befehle dir zu erscheinen!«
    Das Sigill wurde heller, und das Feuer loderte höher, aber in seiner Mitte erschien kein Engel.
    »Seth?«
    »Minderwertige Zutaten«, sagte er. »Wir mussten mit den vorhandenen Mitteln auskommen. Wir versuchen es ja.«
    Ich blinzelte mir den Regen aus den Augen. Die Kälte machte meinen Atem sichtbar. »Strengt euch mehr an! Mallory kann das nicht mehr lange durchhalten!« Ich hatte ohnehin den Eindruck, dass sie nur noch wenige Sekunden davon entfernt war, sich vor Schmerzen auf dem Boden zu winden und Ethan in ihre Schwarze-Magie-Allmachtsträume hineinzuziehen.
    Seth zog sein T-Shirt aus, lockerte seine Muskeln und ließ seine Flügel erscheinen. Sie erhoben sich in die Nacht und verbreiteten den Plätzchenduft im Park. Dass mein Magen knurrte, war keine Überraschung, aber es geschah definitiv zur falschen Zeit.
    »Dominik! Ich beschwöre dich und befehle dir zu erscheinen! Gehorche meinem Befehl!«
    Das Sigill glühte und loderte erneut auf und verlosch dann.
    »Liegt es am Regen?«, rief Jeff von der anderen Seite des Sigills. »Müssen wir von vorne anfangen?«
    Es folgte ein kurzes Schweigen. Dann begann die Erde zu unseren Füßen zu zittern, als ob sie Angst vor dem hätte, was wir erschaffen hatten.
    Und dann brach sie plötzlich inmitten des rauchenden Kreises auf, und Dominik schoss mit ausgebreiteten Schwingen durch die Luft.
    Er brüllte mit offensichtlicher Begeisterung und entdeckte dann Seth. Er schlug mit seinen Flügeln, um zur Erde zurückzukehren, und ging mit eindeutig bösen Absichten auf ihn zu.
    »Du wagst es, mich zu rufen? Du, der du dich hinter den Worten und Taten der Menschen versteckst?«
    Ethan hatte nur noch wenig Kraft, aber er versuchte dennoch, nach Dominik zu greifen. Der aber verließ das Sigill und war nun für Ethan unerreichbar.
    Seth bemerkte, dass Ethan ihn verpasst hatte, und drehte sich so, dass Dominik zum Sigill und Ethan zurückkehren musste.
    »Im Gegensatz zu dir, mein lieber Bruder, habe ich hart gearbeitet. Ich habe versucht, die Welt von dieser Seuche zu befreien, die du und deinesgleichen so gerne verdrängt.«
    Seth sah ihn verächtlich an. »Die Menschen sind keine Seuche, die die Welt befallen hat. Es ist unsere Pflicht, sie zu beschützen. Es ist unsere alleinige Aufgabe.«
    »Sie sind wie die Pest!« Dominik stürzte sich auf Seth, der sich außer Reichweite brachte, seinen Bruder aber immer noch nicht näher an Ethan heranbringen konnte.
    Wer hatte behauptet, dass dieser Teil leicht sein würde? Einfach das Monster packen, hatte sie gesagt, und ihm seine Macht nehmen. Ich fluchte leise und versuchte meine eigene Strategie. Wenn Seth ihn nicht näher bringen konnte, dann konnte ich das vielleicht.
    »Dominik!«, rief ich und ließ das Schwert in meiner Hand rotieren. Ich hoffte, dass diese Ablenkung ausreichen würde. »Kämpfe wie ein Mann!«
    »Ich bin mehr als nur ein Mann.« Aber er war zu beschäftigt mit Seth, als dass er sich um mich kümmerte. Er schubste Seth wie ein primitiver Schläger vor sich her, und als Seth sich in die Luft erhob, folgte er ihm. Seine Flügel machten ein leise flatterndes Geräusch.
    »Jedes mächtige Wesen dient einem Zweck«, sagte Dominik. »Ich habe ihm gedient, und ich wurde trotzdem bestraft. Meine Schwingen sind der beste Beweis.«
    Seine Stimme klang genau wie Seths und war doch anders. Das Timbre war identisch, aber der Tonfall war irgendwie anders. Seth sprach normal; Dominik aber betonte alles.
    »Du wurdest nicht bestraft«, sagte Seth. »Du hast furchtbare Dinge getan,
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