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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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öffneten sich und wurden zugeschlagen. Catcher, Jeff und Mallory kamen auf uns zu.
    »Dort drüben ist ein zugewuchertes Baseballfeld«, sagte Jeff. »Gut geeignet. Eine offene, leere Fläche.«
    Ethan nickte. »Je eher wir anfangen, umso schneller sind wir fertig.«
    Wir liefen zügig zum Baseballfeld. Catcher schaltete einen Lichtmast am Feldrand ein.
    Während seine Scheinwerfer zu glühen begannen, betraten Seth, Paige und Jeff das Mittelfeld und machten sich sofort daran, das Sigill vorzubereiten. Seth zog eine Flasche mit schwarzem Granulat aus der Tasche seiner Soutane. Die Flasche war durchsichtig, und ihr Inhalt wirkte wie zerriebene Holzkohle.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    Er drehte die Kappe ab, ging in einer geraden Linie vorwärts und streute das Pulver auf den Boden. »Sie nennen es Hexenfeuer.«
    Paige beugte sich zu mir herüber. »Sie nennen es so, aber eigentlich sind es nur Haushaltsreiniger als Granulat. Margot hat mir geholfen, sie zu vermengen.«
    »Diese Frau wirkt mit einem Löffel wahre Wunder«, sagte ich.
    Seth schien mit der von ihm gezeichneten Linie zufrieden zu sein, denn er blieb stehen, drehte sich um dreißig Grad und ging dann weiter, während er erneut das Granulat verstreute. Er verband die ersten beiden Linien mit einer dritten und erschuf damit ein Dreieck, dessen längste Seite über drei Meter betrug.
    Seth trat aus dem Dreieck heraus. »Wird Hexenfeuer angezündet, dann entwickelt sich daraus eine lang brennende, stabile Flamme, die aber das darunterliegende Gras nicht verbrennt. Es gibt uns genügend Zeit für unser Vorhaben.«
    Er sah uns der Reihe nach an. »Dominiks Sigill enthält vier Symbole. Dies war das erste. Wenn ich die nächsten beiden gezeichnet habe, werde ich eine kurze Pause machen und euch warnen. Wenn das letzte Symbol aufgezeichnet ist, werde ich ihn der Form nach rufen, und er sollte dann praktisch sofort erscheinen. Ihr solltet darauf vorbereitet sein.«
    Ich nickte. »Danke, Seth.«
    Er nickte ebenfalls und zeichnete weiter.
    Ethan legte einen Arm um meine Hüfte. »Du weißt, was du zu tun hast?«
    »Ja. Wie alle anderen auch.«
    »Wirst du vorsichtig sein?«
    Ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln. »Lässt du mir denn eine andere Wahl?«
    »Nein.«
    Ich konnte einfach nicht anders. Die Überzeugung, die er in dieses einfache Wort legte, ließ mich laut auflachen.
    Ethan beugte sich vor und brachte seinen Mund an mein Ohr. »Unaufhaltsame Kraft«, sagte er. »Unbewegliches Objekt. Entscheide dich, was du sein willst, und tue es. Du bist eine sehr mächtige Vampirin, Merit. Beweise es uns, beweise es Chicago und den Häusern. Heute ist deine Nacht.«
    Ich schluckte meine Angst hinunter und ließ Adrenalin durch meine Adern fließen, bis ich meinen Mut fand. Nicht Tollkühnheit, sondern eine Tapferkeit, die ausreichen würde.
    Ich erwiderte seinen Blick mit silbernen Augen.
    »Nun ja«, sagte er belustigt. »Das war effektiver, als ich gedacht hätte.«
    Ich schnaubte kurz und folgte seinem Blick zu Mallory und Catcher, die einige Meter von uns entfernt leise miteinander sprachen.
    »Du kannst deinen Teil genauso beitragen«, sagte ich.
    »Ich weiß, dass ich das kann. Ich frage mich nur, ob sie es kann.«
    Ich richtete meinen Blick wieder auf Ethan. »Sie hat um die Chance gebeten, Wiedergutmachung zu leisten. Sie bekommt nur diese eine. Wenn irgendetwas schiefgeht, wenn sie auch nur andeutet, dir Schaden zufügen zu wollen, dann werde ich sie ausschalten.«
    Weder meine Worte noch das sie begleitende Gefühl machten mir Angst. Ich hatte Mallory mehr Chancen gegeben, als sie verdient hatte. Ethan hingegen hatte sich seine Chancen alle selbst verdient.
    »Hoffentlich wird es nicht dazu kommen«, murmelte er.
    »Aber sei darauf vorbereitet«, sagte ich. »Die Lektion habe ich von einem gewissen Herrn Meistervampir gelernt.«
    Mallory und Catcher hatten ihr Gespräch offensichtlich beendet, denn sie kamen zu uns herüber. Sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt, und ich fragte mich, ob sie zitterten.
    »Seid ihr bereit?«
    Ethans Nicken verbarg seinen Argwohn nicht. »Wenn man bedenkt, dass ich gleich die Kontrolle über meinen Körper abgebe, dann bin ich bereit.«
    »Es wird nur einige Minuten dauern«, sagte Mallory. »Und dann ist er Merits Problem.«
    »Wie funktioniert das Ganze?«
    »Ich werde eine direkte Verbindung mit dir herstellen. Sobald er im Sigill erscheint, musst du ihn nur berühren. Egal wo. Hand, Schulter. Flügel.«
    »Wie lange
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