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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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musste einfach nur versuchen, mein Bestes zu geben.
    Als ich unten auf Ethan traf, begrüßten wir uns mit einem wortlosen Nicken und musterten einander, um sicherzugehen, dass wir vollständig ausgestattet waren. Kleidung. Schwerter. Und die Medaillons. Nur für den Fall.
    »Bist du bereit?«
    Ich nickte, denn ich konnte nicht sprechen. Ich war einfach zu nervös.
    »Dann los.«
    Wir gingen am Stimmzettelkasten vorbei und traten in den Portikus hinaus. Vor dem Haus standen überall Feen – alle in Schwarz, alle mit langen dunklen Haaren und denselben strengen Gesichtszügen.
    Eine der Feen trat vor. Sicherheitshalber legte ich eine Hand auf meinen Schwertgriff.
    »Es gibt keinen Grund dafür, Vampir«, sagte er und musterte mich und Ethan. »Wir sind nicht zum Kampf hier.«
    »Bei allem Respekt«, sagte Ethan, »warum seid ihr hier?«
    »Heute kämpft ihr gegen den einen, der sie abgewiesen hat?«
    Ich nickte.
    Der Feenkrieger betrachtete mich eingehend und schien zu beurteilen, zu was ich fähig sein mochte. »Wirst du ihn besiegen?«
    »Ich werde mein Bestes geben«, lautete mein Versprechen.
    Der Feenkrieger nickte. »So soll es sein. Heute Nacht werden wir euer Zuhause bewachen, wenn ihr unsere Hilfe annehmt. Ihr helft dieser Stadt, sich einer Seuche zu entledigen. Wir werden euch beistehen, um euresgleichen vor denen zu schützen, die in eurer Abwesenheit Schaden anzurichten versuchen.« Er machte ein finsteres Gesicht. »Solches Verhalten ist wenig ehrenhaft, aber nur die wenigsten Menschen wissen, was Ehre bedeutet.«
    Dieses Angebot schien Ethan völlig zu verblüffen. Wir mussten die Feen normalerweise dafür bezahlen, dass sie das Haus bewachten, während wir schliefen. Und nun standen sie vor uns und boten uns an, uns kostenlos zu verteidigen? Die Stadt befand sich im Wandel, aber vielleicht nicht immer zum Schlechteren. Selbst wenn die Menschen sich versammelten, um uns zu beschimpfen, so mochte es vielleicht unter den Übernatürlichen neue Freunde für uns geben.
    Ethan verbeugte sich. »Wir sind durch euer Angebot geehrt und nehmen es mit Dankbarkeit an.«
    »So sei es«, sagte der Feenkrieger und reihte sich wieder bei seinen Kollegen ein. Eine Hälfte marschierte vor das Tor, die andere Hälfte verteilte sich innerhalb des Zauns. In regelmäßigen Abständen standen nun Feenkrieger, die einen Schutzschild um das Haus bildeten, um es vor denjenigen zu schützen, die ihm während unserer Abwesenheit Böses wollten – egal, ob Mensch oder nicht.
    Ich fuhr Ethan, Seth und Paige zum Park. Catcher hatte dafür gesorgt, dass wir uns dort mit Mallory und Jeff trafen.
    Mein Großvater blieb auf meine Bitte hin zu Hause, damit er den Polizeifunk abhören und sich mit dem Chicago Police Department absprechen konnte, soweit das möglich war.
    Auf dem Weg erzählte Ethan Malik vom Angebot der Feen. Das war vermutlich eine gute Idee, denn andernfalls hätte Malik den Eindruck gewinnen können, das Haus würde durch einen völlig neuen Feind angegriffen. Abgesehen von diesem kurzen Telefonat verlief die Fahrt ereignislos.
    Ich war ziemlich nervös und hielt das Lenkrad fest umklammert, als ob der Wagen plötzlich ausscheren könnte, wenn ich die Hände vom Lenkrad löste. Allerdings war Dominik da draußen unterwegs, und ich nahm an, dass schon seltsamere Dinge geschehen waren.
    Jeffs Beschreibung des Stadtviertels war ziemlich zutreffend. Es sah aus wie so ziemlich jedes andere heruntergekommene Viertel in Chicago. Leere Grundstücke voller Müll. Mit Brettern zugenagelte Gebäude. Es gab allerdings auch einige Lebenszeichen. ZU VERKAUFEN stand auf mehreren Schildern direkt an der Straße, und neben einem fast fertigen Betonfundament befanden sich verwaiste Baumaschinen.
    Und genau wie Jeff gesagt hatte, erhob sich vor uns ein Metallbogen, auf dem verkündet wurde, dass der Proskauer Park seine Besucher einlud. Heute Nacht sah er allerdings verlassen aus. Die bunten Spielgeräte standen einsam da. Die Schaukelketten hatten sich ineinander verheddert und quietschten unheilvoll in der Dunkelheit. Die kirschrote Farbe der Tische, auf denen sicher nie ein Picknick stattgefunden hatte, platzte langsam ab. Das gravierte Holzschild mit den Parkregeln schien keine Bedeutung zu haben, wenn man bedachte, dass es keine Kinder gab, die sich daran hätten halten können.
    »Geht das nur mir so«, fragte Paige, »oder ist dieser Ort einfach unheimlich?«
    »Das geht nicht nur dir so«, sagte Seth.
    Wagentüren
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