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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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muss ich ihn berühren?«
    »Bis du spürst, dass seine Magie schwindet. Du wirst es sofort bemerken, wenn es geschieht. Es sollte nur ein paar Sekunden dauern.«
    »Er wird im Lauf dieser paar Sekunden vermutlich merken, was wirklich los ist«, gab ich zu bedenken.
    »Du hast dein Schwert«, sagte Catcher. »Ich habe Magie. Unsere Aufgabe ist es, ihn abzulenken. Ethans Aufgabe ist es, sich an ihm festzuhalten.«
    »Übrigens«, fügte Mallory mit übertriebener Fröhlichkeit hinzu, »es gibt noch einen weiteren Vorteil.«
    »Und der wäre?«, fragte Ethan.
    »Ich werde Dominiks Magie durch dich hindurchleiten und damit auch meine Verbindung zu dir. Wenn wir das hinter uns haben, sollte davon nichts mehr übrig sein.«
    Ich drückte Ethans Hand und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie recht behalten möge.
    »Solange du dich Dominiks Griff entziehen kannst, während wir den Zauberspruch wirken, sollte alles klappen.«
    Ethan nickte.
    Ich entfernte mich einige Meter von ihnen und zog mein Schwert. Das metallene Kratzen des Stahls hallte durch die Finsternis, als er aus seiner schützenden Umhüllung befreit wurde. Ich warf die Schwertscheide beiseite, legte meine Hände um die Rochenhaut und stellte mit Zufriedenheit fest, wie sie in meine Haut drückte. Ich hielt das Schwert; das Schwert gab mir Halt.
    »Ich bin bereit für das letzte Symbol«, rief Seth zu uns hinüber.
    Ich sah Ethan an und schenkte ihm ein Lächeln.
    Er formte lautlos die Worte »Ich liebe dich«.
    Es war das erste Mal, dass er dies zu mir sagte, und ich wünschte mir nichts mehr, als meine Begeisterung laut herauszuschreien und es all meinen Freundinnen zu erzählen. Aber das hier war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort, und ich gab ihm daher die einzig richtige Antwort.
    »Ich liebe dich auch«, formte ich ebenso lautlos mit meinen Lippen.
    »Und mir ist schlecht«, knurrte Catcher. »Lasst es uns hinter uns bringen. Ich brauche dringend ein Bier und eine Schnulze im Fernsehen.«
    »Getränke gehen auf mich, wenn wir das hier überleben«, sagte ich, zwinkerte Ethan zu, atmete tief durch und ließ meine Augen wieder silbern werden.
    Catcher, Jeff und Paige wichen vom Kreis zurück. Ich bezog Stellung direkt davor, nahm Kampfhaltung ein und hielt das Schwert bereit. Ethan und Mallory standen zu meiner Rechten.
    »Ich beginne jetzt«, sagte sie und streckte eine Hand nach ihm aus.
    Ethan packte sich an den Kopf, fing an zu schreien und ging in die Knie.
    »Ethan!«
    »Bleib, wo du bist, Merit!«, rief Seth. »Beweg dich nicht!«
    »Was hast du getan?«, schrie ich sie an.
    Sie starrte mich mit großen Augen an und schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich habe bloß versucht, die Verbindung herzustellen. Ich kann sofort aufhören.«
    Unter offensichtlichen Schmerzen kämpfte sich Ethan mühsam wieder hoch. »Hör nicht auf. Es endet heute. Jetzt. Bring es zu Ende! «
    Mallory sah panisch zwischen mir und Ethan hin und her. »Aber ich –«
    »Bring es zu Ende!«, brüllte er.
    Mehr musste er nicht sagen. Mit derselben Entschlossenheit, die ich sonst bei ihr nur erlebt hatte, wenn sie versuchte, mir und meinesgleichen zu schaden, schloss sie die Augen und sprach leise mit sich selbst. Ihr Körper begann zu zittern, und der Boden unter ihren Füßen begann zu wackeln.
    »Oh mein Gott«, sagte Jeff und streckte die Arme aus, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Trotz der kühlen Nacht bildeten sich Schweißperlen auf Ethans Stirn. Er biss die Zähne zusammen, um die Schmerzen besser aushalten zu können, bat sie aber nicht, aufzuhören. »Wir sind fast so weit. Ich kann es fühlen. Mach weiter, Mallory.«
    Ihr Mund verzog sich zu einem verächtlichen Grinsen. »Als ob du mich daran hindern könntest.«
    »Oh Scheiße«, fluchte Paige leise, die in Mallorys Augen vermutlich dasselbe entdeckte, was ich auch gesehen hatte.
    Sie genoss diese schwarze Magie.
    »Mallory, reiß dich zusammen!«, rief ich und musste fast schreien, um den plötzlich aufkommenden Wind zu übertönen. Regentropfen fielen auf uns herab, aus Wolken, die auf einmal über uns aufgetaucht waren.
    Die vier Elemente reagierten auf die Bedrohung des Gleichgewichts zwischen Gut und Böse.
    »Wir haben’s gleich«, sagte Ethan.
    »Das Sigill ist fast fertig«, rief Seth.
    Ich lockerte meinen Griff ein letztes Mal und machte mich bereit.
    Mallory befeuchtete ihre Lippen. Ihre Fingernägel schnitten in ihre Handinnenfläche, und ein dünner Blutfaden begann ihren
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