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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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und die Veränderung deines Körpers war eine Folge davon.«
    Sie kämpften in der Luft, die Zwillinge des Lichts und der Dunkelheit, genau wie auf dem Bild, das mir der Bibliothekar gezeigt hatte. Es kam mir der Gedanke, dass ich einem urzeitlichen Kampf beiwohnte, der fundamentaler nicht sein konnte. Wesen vom Anbeginn der Zeit entschieden in dieser Auseinandersetzung, ob die Menschen das Recht bekommen sollten, sich selbst zu regieren.
    »Catcher!«, rief ich. »Schleudere ihm Magie entgegen!«
    »Ich könnte Seth treffen!«, rief er zurück. Wenn man bedachte, gegen was wir hier antraten, wusste ich seine Sorge um mögliche Kollateralschäden sehr zu schätzen.
    Sie schoben sich voneinander weg, trennten sich mitten in der Luft, bevor sie sich wieder aufeinanderstürzten. »Ich habe die Entscheidungen getroffen, die niemand anders treffen wollte!«
    »Du hast Menschen und Städte vernichtet.«
    »Sie hatten es verdient.«
    »Das hattest nicht du zu bestimmen!« Seth schrie nun lauter, und seine Worte waren bestimmt im gesamten Park zu hören. Ich musste davon ausgehen, innerhalb weniger Minuten Polizeisirenen aufheulen zu hören oder fotografierende Anwohner verscheuchen zu müssen, und beschloss daher zu handeln.
    Ich nahm Anlauf, hielt mein Schwert hoch und sprang hinauf zu den fliegenden Derwischen. Meine Klinge streifte die Haut von Dominiks linkem Flügel. Er schrie vor Schmerzen auf, und sein Flügel schlug so kräftig, dass ich quer durch die Luft flog, genau wie Jonah bei der Pressekonferenz.
    Ich prallte mit einem dumpfen Krachen auf den Boden. Der Aufschlag nahm mir für einen Augenblick die Luft.
    Der Regen hatte den Boden aufgeweicht und den Spielplatz matschig werden lassen. Die letzten Spuren des Sigills waren nun fortgewaschen. Ethan und Mallory warteten, bereit, ihre Magie einzusetzen, die die Luft um sie herum vor Energie summen ließ.
    Seth und Dominik rollten durch den Schlamm, und das brachte den oberen Rand von einem der Flügel Dominiks in Ethans Reichweite.
    »Ethan, Mallory, jetzt!«, schrie ich.
    Ethan packte den Rand von Dominiks Flügel. Es dauerte eine Sekunde, und dann schrie Mallory laut auf, als die Verbindung zwischen ihnen hergestellt wurde. In ihrem Schrei lag keine Freude.
    Dominik brüllte erneut und schlug mit seinem Flügel, um Ethan loszuwerden. Er legte die Hände zusammen, und mit knisternden Lichtblitzen erschien zwischen ihnen das riesige Breitschwert. Er schlug nach Ethan, aber Ethan wich dank seiner vampirischen Kräfte der Klinge aus und ließ nicht los. Mallory ließ die Verbindung zwischen ihnen nicht abreißen.
    »Wir haben’s gleich«, sagte Mallory mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Dominik bäumte sich auf und brüllte erneut wie ein verletzter Löwe. Catcher ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Er brachte zwei hellblau leuchtende Kugeln ins Spiel und schleuderte sie Richtung Dominik.
    Sie explodierten mit tausend blauen Funken auf seiner Brust. Dominik fiel mit einem schweren Krachen zu Boden.
    Aber dasselbe galt für Ethan und Mallory.
    Die schwarze Magie hatte ihre Arbeit getan, und damit war auch der Regen vorbei.
    Ich wusste, dass jede Verschnaufpause nur vorübergehend sein konnte. Ich stand trotz meiner Schmerzen erneut auf und humpelte auf sie zu.
    »Mallory! Ethan!«
    Ethan hielt Dominik immer noch fest, aber die Magie schien auch ihn außer Gefecht gesetzt zu haben. Catcher zerrte Mallory fort. Ihre Handinnenflächen waren rot und aufgeplatzt von der Magie, die sie aus Dominik herausgezogen hatte. Ich zog Ethan fort und ignorierte dabei nicht nur den blutenden Schnitt an seinem Arm, sondern auch sein köstlich duftendes Blut.
    »Pass auf ihn auf!«, forderte ich Seth auf, aber Dominik stand schon wieder und brüllte vor sich hin, bevor ich überhaupt mein Schwert wiederentdeckt hatte. Doch Seth hatte verstanden.
    Ich tätschelte Ethans Gesicht. »Ethan! Wach auf.«
    Er setzte sich plötzlich auf und hustete schwer. Er schnappte nach Luft, als ob Mallory ihm den Sauerstoff aus den Lungen gesaugt hätte. »Alles okay. Ich bin in Ordnung.«
    Tränen stiegen mir in die Augen. »Gott sei Dank. Hat es geklappt?«
    »Ich glaube schon. Ich habe unerhört viel Magie gespürt. Wenn er jetzt noch welche besitzt, dann hat er einen beschissen großen Vorrat davon.«
    Ich konnte mir die sarkastische Bemerkung nicht verkneifen. »Lehnsherr! Habt Ihr Euch da nicht gerade im Wort vergriffen?«
    Doch Ethan konzentrierte sich auf die wesentlichen Sachen.
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