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Dieser Mann ist leider tot

Dieser Mann ist leider tot

Titel: Dieser Mann ist leider tot
Autoren: Michael Bishop
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Danksagungen
     
    D ieser Roman entstand aus meinem Respekt und meiner Zuneigung zu den Romanen des verstorbenen Philip K. Dick. Der beste ist meiner Meinung nach immer noch Das Orakel vom Berge, aber ich bewundere auch Zeit ohne Grenzen, Mozart für Marsianer, Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (auch unter dem Titel Blade Runner), Ubik, Der dunkle Schirm und Die Wiedergeburt des Timothy Archer. Ich halte es für wichtig – wenn auch für mehr oder weniger überflüssig – zu erwähnen, daß diese Romane und viele andere Titel von Dick diese literarische Hommage durchdringen.
    Andererseits soll The Secret Ascension; or, Philip K. Dick Is Dead, Alas keine sklavische Pastiche von Dicks Werk sein. Jawohl, ich benutze viele von Dicks literarischen Techniken (etwa die mehrfache Erzählersicht aus der dritten Person) sowie einige jener quintessentiell Dick’schen SF-›Elemente‹ (etwa den Realitätszusammenbruch) für die Struktur des Romans, aber ich setze sie nicht immer so ein, wie Dick es getan hätte. Diese Unterlassung mag beklagenswert sein oder nicht, aber sie ist kein Zufall.
    Die folgenden Bücher haben mir beim Schreiben meines Romans besonders geholfen: Only Apparently Real von Paul Williams, Philip K. Dick: The Last Testament von Gregg Rickman, The Novels of Philip K. Dick von Kim Stanley Robinson, Real Peace und No more Vietnams von Richard Nixon, People of the Lie von M. Scott Peck, M.D., The Demonologist von Gerard Brittle, Engines of Creation von K. Drexler, und zwei satirische Darstellungen der Persönlichkeit Richard Nixons, Our Gang von Philip Roth und The Public Burning von Robert Coover. Ich danke den Autoren.
    Zu nennen ist schließlich der außerordentliche Beitrag von Geoffrey A. Landis, den ich im Juli 1985 kennenlernte, als ich eine Woche im ›Clarion SF & Fantasy‹-Autoren-Workshop an der Michigan State University in East Lansing unterrichtete. Im Laufe der anschließenden Korrespondenz bekam ich von Geoff seitenweise gutes Material – Zeichnungen, Tabellen, persönliche Spekulationen etc. – über die wahrscheinliche Entwicklung des amerikanischen Raumfahrtprogramms, wie es verlaufen wäre, wenn unser Land 1974 in Vietnam einen militärischen Sieg errungen Hätte. Ich bin nie als Autor ›harter‹ – d.h. technologisch und/oder naturwissenschaftlich fundierter – Science Fiction hervorgetreten, und Geoff ist es großenteils zu verdanken, wenn die Von-Braunville-Segmente meiner Erzählung zutreffend und/oder wirklichkeitsähnlich sein sollten. Andererseits darf man ihn nicht für die surrealistischen Sprünge in denselben Passagen verantwortlich machen. Nochmals, Geoff: Danke.
    Michael Bishop
    Pine Mountain, Georgia
    14. Januar – 19. Mai 1986

 
Vorspiel
     
    D er unirdische rosige Mond späht in Philip K. Dicks Apartment in Santa Ana, Kalifornien. Das Jahr ist 1982 (wenngleich vielleicht nicht das 1982 der meisten Geschichtsbücher), und Dick selbst hat soeben einen verheerenden Schlaganfall erlitten.
    Der Mond nagelt ihn in einem Kreis von rosigem Licht an den Fußboden. Es projiziert – wie unheimlich – eine kreisbogenförmige Mondlandschaft auf seinen Rücken: Krater, Meere und Buchten kräuseln die Jacke, die er trug, als der Schlaganfall ihn niederstreckte. Er trägt sie noch, als er im Unbewußtsein bewußt daliegt und darauf wartet, daß jemand – ein Freund, ein Nachbar, die Polizei – ihn findet und ins Krankenhaus einliefert.
    Ein stämmiger Kater pirscht in den Kreis von rosarotem Licht, setzt sich neben den gefallenen Mann. Der Kater miaut einmal, stupst mit der Nase an Dicks Stirn, schmirgelt seine Wange mit einer Zunge wie nasses Klettenband. Nach einer Weile erklettert der Kater mit Samtpfoten die Jacke seines Besitzers, tappt über die Schattenkarte des Mondes und macht es sich in der klammen Talmulde von Dicks Kreuz zu einem Winterschläfchen bequem.
    Der Februar, denkt das quasi-bewußte Schlaganfallopfer, ist eine beschissen gräßliche Zeit zum Sterben …
    Nach kurzer Zeit beginnen winzige Maschinen im Blut des gefallenen Schriftstellers mit dem Bau eines halb stofflichen, halb-astralen Simulacrums für die Einlagerung seines Geistes und seiner Erinnerungen.
    Halbgehangen trifft’s besser, denkt Dick, als er das Summen in seinen Adern spürt. Das ist unheimlich. Das alles ist arschmäßig beschissen unheimlich.
    Sein zweites Ich ist eine Art stofflicher Geist, der sich splitternackt und schimmernd aus dem sterblichen Körper des Gefallenen
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