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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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Reaktion in dir auszulösen. Woher sollte sie das wissen?«
    Ich erklärte ihm meine Theorie. »Als ich das erste Mal in Morgans Club gewesen bin, dem Red, als sie mich herausgefordert hat, konnte ich spüren, dass sie mich auf die Probe stellt. Dasselbe, was du damals in deinem Büro gemacht hast, nachdem ich dir von dem Treffen erzählt hatte. Vielleicht hat sie es dabei bemerkt? Dass mit mir irgendetwas nicht stimmt?
    »Hm.«

Ich schlang die Arme um mich. »Ich nehme an, dass ich diesmal ihrer Verzauberung erlegen bin?« Sie hatte mich so leicht beeinflusst, hatte mich nach Ethan suchen lassen, hatte mich Ethan die Schuld geben lassen für meine Schmerzen und meine Verwirrung. Sosehr ich meine Entfremdung von Morgan und Mallory Ethan auch anlasten wollte, so konnte ich mir doch eingestehen, dass diese Sachen nichts mit ihm zu tun hatten. Es lag alles an mir.
    »Je stärker der Geist ist«, sagte Ethan, »umso schwieriger ist es, ihn zu verzaubern. Du hast ihr früher widerstanden, mir auch. Aber diesmal hattest du ernsthafte Schmerzen und musstest einige Rückschläge in deiner Beziehung mit Mallory erleben. Ich nehme auch an, dass deine Beziehung mit Morgan nicht gerade … problemlos verläuft.«
    Ich nickte.
    »Die Verzauberung kann uns in einem Moment der Schwäche erwischen. Ich will nicht das Thema wechseln, Merit, aber während du bewusstlos warst, schienst du einen Teil der Wandlung erneut zu durchleben«, fügte er hinzu. »Den Schüttelfrost, das Fieber. Die Schmerzen.«
    Ethan wusste natürlich, wie sich die Wandlung anfühlte.
    Er verstand jetzt auch, was mir endlich klar geworden war. Obwohl ich drei Tage lang die Wandlung vom Mensch zum Vampir vollzogen hatte, hatte es nicht vollständig funktioniert.
    Und ich hatte eine Ahnung, warum das so war.
    »Ich habe sie nicht noch mal durchlebt«, sagte ich ihm. »Das war das erste richtige Mal oder zumindest ihr Abschluss.«
    Verdutzt und fragend sah er mich an. Ich antwortete mit der Schlussfolgerung, zu der ich gekommen war: »Das erste Mal, als ich die Wandlung durchlebte, war ich betäubt. Nachdem du mich gebissen, getrunken und gefüttert hattest, hast du mich betäubt.«
    Er sah mich ausdruckslos an, und seine Augen verfärbten sich waldgrün.
    Ich sprach weiter, ohne den Blick von ihm abzuwenden. »Ich weiß, dass die Wandlung anderer Vampire anders verlaufen ist. Ich erinnere mich nicht an die Sachen, an die sie sich erinnern. Ich war schwach auf den Beinen, als du mich zu Mallory geschickt hast. Das lag daran, weil ich noch unter dem Einfluss dessen stand, was du mir gegeben hattest. Und was immer auch heute geschehen ist, ich kann mich an mehr erinnern als beim ersten Mal.«
    Einschließlich der Tatsache, dass ich sein Blut getrunken hatte. Dass ich zum ersten Mal Blut direkt von einem anderen Wesen getrunken hatte. Ich hatte Ethans Blut getrunken und mich an seinem Arm festgekrallt, als ob er das Einzige wäre, das mir auf dieser Welt festen Halt geben konnte. Ich hatte in seine silbernen Augen geblickt, während ich trank, während ich schrie und mich der unausweichliche Genuss erzittern ließ, und ich hatte gespürt, wie die Flüssigkeit mit der Wärme eines guten Whiskys durch meine Adern strömte. Sie heilte die Wunden, die er mir beigebracht hatte, und ließ den langsam schwächer werdenden Schmerz von Celinas Angriff endgültig vergessen.
    Den Schmerz konnte ich vergessen, aber nicht meine Erinnerungen.
    »Du hast mich betäubt«, wiederholte ich. Es war nicht als Frage gemeint.
    Er respektierte uns beide genug und nickte daher nur – es war kaum ein Nicken, eher ein Schließen der Augen –, aber es reichte aus.
    Und dann starrte er mich lange schweigend an. Diesmal sah mich nicht der Meister des Hauses an, sondern der Mann, der Vampir. Nicht »Sullivan«, nicht der Lehnsherr, nur Ethan und Merit.
    »Ich wollte, dass du das nicht spüren musst«, sagte er leise. »Du warst angefallen worden; du hattest nicht deine Zustimmung gegeben. Ich wollte, dass du das nicht durchmachen musst. Ich wollte, dass du dich nicht daran erinnerst.«
    Ich betrachtete ihn und verstand, dass er die Wahrheit sagte, wenn auch nicht die ganze Wahrheit. »Wie dem auch sei«, sagte ich leise, »du hast mir etwas genommen. Luc hat mir mal gesagt, dass die Wandlung, die gesamten drei Tage, so etwas wie ein Initiationsritual sind. Schrecklich, aber wichtig. Eine Art Band zwischen uns allen. Etwas, das man mit den anderen Novizen teilen kann. Das hatte ich nicht. Und
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