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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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plagten, Besitz von meinen Muskeln ergriffen und an meinen Knochen nagten.
    Und irgendwann während dieser Wandlung hatte ich silberne Augen aufgeschlagen und die Nahrung gesucht, für die ich in diesem Moment getötet hätte.
    Und in diesem Augenblick hielt mir jemand sein Handgelenk hin, als ob er mir zugeschaut und darauf gewartet hätte.
    Mein Körper zitterte vor Kälte, und ich hörte ein Knurren, mein Knurren, bevor ich mich zurückzuziehen versuchte. Ein Flüstern. Mein Name. Eine Beschwörung.
    Merit. Halt still.
    Das Handgelenk wurde mir erneut hingehalten.
    Ethans Handgelenk. Ich sah in seine Augen, die so silbern waren wie meine. Er sah auf mich herab, eine blonde Strähne in der Stirn, und Gier lag in seinem Blick. Es wird dir dargeboten. Aus freien Stücken.
    Ich sah hinunter, auf die zinnoberroten Tropfen, die langsam, so langsam, zwei parallele Spuren auf seinem Unterarm bildeten, auf seiner Haut.
    »Merit.«
    Ich packte seinen Arm mit meiner linken Hand und nahm seine Hand in meine rechte. Seine Finger schlangen sich um meinen Daumen. Drückten zu. Seine Augenlider senkten sich.
    Ich hob sein Handgelenk hoch, drückte meine Lippen auf seine Haut und spürte, wie er vor Lust erzitterte. Hörte das tiefe Stöhnen, das sie begleitete.
    Ich schloss die Augen.
    Merit.
    Ich biss zu und trank.
    Der Kreis schloss sich.
    Als ich wieder zu mir kam, hatte ich mich zu einem Ball zusammengerollt und lag auf der Seite. Kühle, weiche Dunkelheit umgab mich, und ich erkannte ihren Duft – ich war in Mallorys Haus, in meinem alten Schlafzimmer. Ich hätte darauf gewettet, dass sie mich aus Cadogan geworfen hatten.
    Ich blinzelte, berührte vorsichtig meine Brust und spürte den Schmerz an meinen Rippen nur noch als schwaches Echo seiner früheren Intensität. Aber die Dunkelheit – und die Millionen Geräusche und Düfte, die sie erfüllten – erstickte mich plötzlich, sperrte mich ein. Ich geriet in Panik. Ich unterdrückte ein Schluchzen und hörte mich in der Dunkelheit nach Licht schreien.
    Goldenes, warmes Licht erhellte das Zimmer. Ich blinzelte, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen, und sah Ethan in meinem bequemem Sessel gegenüber dem Bett sitzen. Sein Anzug war wie immer ordentlich gebügelt, er hatte die Beine übereinandergeschlagen, und seine Hand kehrte gerade von der Lampe auf dem Tisch neben dem Sessel zurück. »Besser?«
    Mir drehte sich der Kopf, und ich hielt mir den Mund zu. Mit gedämpfter Stimme warnte ich ihn: »Ich glaube, ich muss mich übergeben.«
    Er stand blitzschnell auf und reichte mir einen silbernen Mülleimer, der in der Zimmerecke stand. Meine Muskeln kontrahierten, und mein Magen versuchte sich zu entleeren, brachte aber nichts zum Vorschein. Nach minutenlangem Würgen, das meinen Magen schmerzen ließ, setzte ich mich auf und legte einen Ellbogen auf den Rand des silbernen Eimers, den ich mir zwischen meine gekreuzten Beine gestellt hatte.
    Ich warf Ethan einen vorsichtigen Blick zu. Er stand schweigend am Bettende, die Beine schulterbreit auseinander, die Arme verschränkt, das Gesicht völlig ausdruckslos.
    Nachdem ich mir meinen schweißnassen Pony aus dem Gesicht geschoben hatte, wagte ich zu sprechen. »Wie lange war ich bewusstlos?«
    »Es ist kurz vor Tagesanbruch.«
    Ich nickte. Ethan griff in die Innentasche seiner Anzugsjacke, holte ein Taschentuch hervor und reichte es mir. Ich nahm es entgegen, ohne ihm in die Augen zu schauen, tupfte damit meine Augen und meine Stirn ab und knüllte es dann in meiner Hand zusammen. Als der Raum sich zu drehen aufhörte, stellte ich den Eimer auf den Boden, zog meine Knie an, umschlang sie mit den Armen und legte meine Stirn darauf ab.
    Ich hatte die Augen geschlossen und hörte, wie der Mülleimer weggenommen wurde, das Knarzen des Sessels und die lauten, chaotischen Geräusche der Stadt um uns herum. Anscheinend war mein Raubtiergehör endlich freigeschaltet worden. Ich konzentrierte mich darauf, die Hintergrundgeräusche leiser werden zu lassen, sodass ich wenigstens funktionieren konnte.
    Einige Minuten später, als der fast unerträgliche Lärm zu einem sanften Rauschen geworden war, öffnete ich die Augen wieder.
    »Als du zusammengebrochen bist, haben wir dich hierhergebracht – nur für den Fall.«
    Natürlich, dachte ich. Was hättest du sonst tun können? Ich hatte Glück gehabt, dass er mich nicht sofort dem Presidium übergeben und gebeten hatte, einen Espenpflock anspitzen zu lassen, um mich – eine Gefahr für
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