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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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erlauben weiterzumachen.« Ich sah ihn an. »Für Blut? Den Ruhm? Für eine herausragende Position in einer Welt, wie nur sie sie sich vorstellen kann? Oder handelt es sich um Leute, die immer ihre Verbündeten gewesen sind?«
    »Du sprichst von Navarre.«
    Seine Stimme war leise, ungewöhnlich sanft, und er hatte recht. Ich hatte recht unbehagliche Gedanken zum momentanen Meister Navarres, aber ohne weitere Beweise würde ich ihn nicht auf Ethans Schlachtbank führen.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht müssen wir deine Position überdenken.«
    Ich sah ihn an. »Und warum?«
    »Bisher bewachst du das Haus vom Haus aus. Du läufst Patrouille auf dem Anwesen, arbeitest mit den Hauswachen zusammen, analysierst den Kanon. Wir haben dir die Aufgaben und Pflichten erteilt, die, aus historischer Sicht, eine Hüterin gehabt hätte. Sie wäre an die Burg gebunden gewesen, hätte sie mit körperlichem Einsatz geschützt, aber außerdem den Meister, die Nummer Eins und den Hauptmann der Wachen bei Sicherheitsfragen, politischen Überlegungen und Strategien beraten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Welt ist heute ein völlig anderer Ort. Wir werden von einer Organisation kontrolliert, die einen Kontinent weit entfernt ist, und wir stehen über Tausende von Kilometern in Kontakt mit anderen Vampiren. Wir verteidigen nicht mehr nur unseren eigenen Grund und Boden, sondern versuchen uns einen Platz in dieser Welt zu erkämpfen.« Er schaute mir in die Augen. »Bei diesem Projekt haben wir deine Rolle erweitert, zumindest in gesellschaftlicher Hinsicht, und haben einen größeren Teil der Stadt mit einbezogen. Es ist noch nicht klar, welche Früchte eine solche Strategie tragen wird. Wir haben zwar im Moment die Krise mit den Breckenridges bewältigen können, aber Nicholas wird uns weiterhin Sorgen bereiten. Seine Feindseligkeit ist offensichtlich, und ich glaube nicht, dass wir davon ausgehen können, das Problem wirklich gelöst zu haben.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Ich glaube, wir brauchen dich da draußen und nicht als Wache auf dem Anwesen. Unsere größte Chance, Celinas Pläne zu durchkreuzen, könnte der Versuch sein, selbst den Kontakt zu den Leuten zu suchen.« Er stand auf und ging zur Tür. »Ich werde mit Luc reden, und wir überlegen uns einige mögliche Vorgehensweisen.«
    Über die sie mich erst zu einem späteren Zeitpunkt informieren würden.
    »Ethan, was machen wir denn mit … dem, was ich getan habe?«
    »Du wirst bestraft. Es geht nicht anders.« Seine Antwort kam zu schnell, um mich beruhigen zu können. Mir wurde wieder flau im Magen, aber es überraschte mich nicht. Die Schlagzeile NOVIZIN GREIFT IHREN MEISTER AN würde einfach nicht gut aussehen, wenn darauf nicht folgte: WURDE SPÄTER HART BESTRAFT.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Nebenbei bemerkt, es tut mir leid.«
    »Zum Teil tut es mir auch leid«, meinte er. »Und zum Teil bin ich froh, dass wir es endlich hinter uns gebracht haben. Vielleicht konnten wir damit … reinen Tisch machen.«
    Wenn er damit andeuten wollte, dass es auch zwischen uns reinen Tisch machen konnte, dann bezweifelte ich das, nickte aber trotzdem. »Bin ich aus Haus Cadogan rausgeflogen?«
    Auf diese Frage brauchte er länger mit einer Antwort. Vielleicht weitere Überlegungen oder eine politische Einschätzung. Weitere Strategien. Er rieb sich geistesabwesend über den Hals, als er sich darüber Gedanken machte, schüttelte aber schließlich den Kopf. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich erleichtert fühlte oder nicht.
    »Du wirst in Cadogan bleiben. Bleib heute hier, kehre morgen Abend zu uns zurück. Komm dann direkt zu mir. Wir werden allerdings deine Aufgaben ein wenig anpassen müssen, und du wirst weiter trainieren – aber diesmal nicht mit Catcher. Du musst von einem Vampir unterrichtet werden, jemand, der den Einfluss des Raubtiers nachvollziehen kann, der dir dabei helfen kann, deine … Raubtierinstinkte unter Kontrolle zu bringen.«
    »Wer denn?«
    Er blinzelte. »Ich, nehme ich an«, lautete seine Antwort, und dann öffnete und schloss sich die Tür, und er war gegangen.
    Ich starrte die Tür einige Sekunden lang an.
    »Scheiße«, war das Einzige, was mir dazu einfiel.
    Ich wusste, wer es war, bevor sich die Tür öffnete, bevor sie geklopft hatte. Ich konnte ihr Parfüm im Flur riechen, das für mich die Pracht von Zuckerwatte hatte.
    Sie kam vorbei, um einen kurzen Blick auf mich zu werfen. Ihre blauen Haare erschienen im Spalt zwischen Tür und Rahmen.
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