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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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dem aktuellen Meister und der früheren Meisterin von Navarre. »Es ist aber auch egal. Die Sache ist erledigt.«
    »Erledigt?«
    »Gestern. Bevor sie mich gefunden hat. Wir haben dem Ganzen ein Ende gesetzt.« Nicht, dass es wirklich von Bedeutung gewesen wäre. Er vertraute mir nicht und hatte mir niemals vertraut. Vielleicht war es seine eigene Verunsicherung, vielleicht waren es die Gerüchte, die mich zu verfolgen schienen, vielleicht das Gefühl, dass ich nie wirklich ihm gehört hatte.
    Mallory unterbrach meine Träumerei und traf wie immer den Nagel auf den Kopf. »Nichts wollen wir mehr als das, von dem wir wissen, dass wir es nicht haben können.«
    Ich nickte, obwohl ich mir nicht sicher war, ob sie mich oder Morgan damit meinte. »Ich weiß.«
    Eine Minute lang herrschte Stille im Zimmer. »Du sahst aus wie tot«, sagte sie.
    Ich sah sie an und sah die Tränen in ihren Augen. Und trotzdem konnte ich sie nicht umarmen, denn zwischen uns gab es immer noch diese Barriere.
    »Ich dachte, ich hätte dich umgebracht.« Sie schniefte und wischte sich geistesabwesend eine Träne aus dem Gesicht. »Catcher musste mich aufhalten. Die Vampire sind ausgerastet; ich glaube, sie wollten uns fertigmachen. Ethan hat deinen Puls kontrolliert, hat gesagt, dass du am Leben bist, und er war voller Blut. Überall Blut. Bei dir auch, Schnitte und Kratzer an deinen Armen, auf deinen Wangen. Ihr beide habt euch gegenseitig heftig verprügelt. Catcher hat dich hochgehoben, jemand hat Ethan ein Hemd gebracht, und wir sind alle in den Wagen gestiegen. Ich habe dein Schwert mitgebracht.« Sie deutete in die Ecke, wo es mit dem Knauf an die Wand gelehnt war. Es steckte wieder in seiner Schwertscheide, sauber. Vermutlich hatte Catcher sich hervorragend um die blutgehärtete Klinge gekümmert.
    »Er hat dich hier hochgetragen.«
    »Catcher?«
    Mallory schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sie schien ihre Traurigkeit abschütteln zu wollen.
    »Ethan. Er ist mit uns mitgefahren. Sie – die Vampire, deine Vampire – sind uns in einem anderen Wagen gefolgt.«
    Meine Vampire. Ich war für sie zu etwas anderem geworden. Einem anderen Wesen.
    »Catcher meinte, du müsstest dich mal ordentlich ausschlafen, dann würdest du schon von allein wieder gesund werden.«
    Ich blickte auf meine Arme herab, die bleich und makellos aussahen. Ich war geheilt, genau wie er vorhergesagt hatte.
    »Dann hat Ethan dich hier hochgetragen, und Catcher hat sich um mich gekümmert, so scheint’s, und Lindsey und Luc – wir haben alle unten gewartet.« Sie sah mich an. »Du warst die ganze Zeit bewusstlos?«
    Ich erwiderte ihren Blick, den meiner besten Freundin, und sagte ihr nicht, was passiert war.
    Dass ich einen Teil der Wandlung erneut durchlebt hatte, und als meine Sinne benebelt gewesen waren, Blut von jemand anders getrunken hatte.
    Sein Blut.
    Ethans.
    Und es hatte sich angefühlt, als ob ich endlich nach Hause gekommen wäre.
    Ich konnte noch nicht einmal anfangen, darüber nachzudenken, es zu verarbeiten.
    »Ich war bewusstlos«, sagte ich.
    Mallory sah mich an, nickte dann aber, auch wenn sie es mir nicht ganz abnahm, weil sie nicht mit mir streiten wollte. Sie seufzte und beugte sich vor, um mich fest in die Arme zu schließen. »Es gibt einen Grund, warum sie das hoffnungslos romantisch nennen.«
    »Und nicht vernünftig romantisch?«
    »Rational durchdacht romantisch.«
    Ich musste kichern und wischte meine Tränen beiseite. »Das macht überhaupt keinen Sinn.«
    »Mach dich nicht über mich lustig.« Sie drückte mich noch einmal und ließ mich dann los.
    »Du hast mich mit einem Feuerball beschossen. Du hast mich bewusstlos geschlagen.« Hast mich dazu gebracht, ihn zu beißen, dachte ich, sagte das aber nicht laut, denn ich war gerade nicht in der Lage, eine Freud’sche Analyse dieses Geständnisses über mich ergehen zu lassen. »Ich bin dazu berechtigt, mich ein wenig lustig zu machen.«
    »Das ist kein Feuer. Es ist ein Mittel, um Magie zu übertragen. Eine Art Verbindung.« Mallory seufzte und stand auf. Ich hatte nicht bemerkt, wie müde sie aussah. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, die vom Weinen geschwollen waren.
    »Sosehr ich dieses Gespräch auch zu schätzen weiß, möchte ich es, um ehrlich zu sein, nicht weiterführen, denn es wird bald hell. Wir brauchen beide unseren Schlaf.« Sie stand auf, ging zur Tür und blieb mit der Hand am Türgriff kurz stehen. »Wir werden uns
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