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Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber
Autoren: Nina Petrick
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eintrifft, essen wir den Braten und zum Nachtischnoch
ice cream with hot
raspberries
8
. Lecker, oder wie man hier sagt:
»delicious«
, besonders die heißen Himbeeren.
    Die Lichter der Großstadt funkeln und leuchten. Manhattan ist unwirklich wie ein Traum.
    Ulli fragt Ruth nach ihrer Arbeit. »Oh, ich habe in der letzten Zeit einen Haufen Möbel geknipst, wenn ich gerade keine Schauspieler vor der Linse hatte«, antwortet Ruth. »Ein paar Porträts sind auch entstanden, das hat Spaß gemacht.«
    »Ruth, was hast du denn diesmal mit deinem Armband gemacht?«, fragt Timmi und kichert erwartungsvoll. »Liegt es vielleicht wieder beim Tiefkühlspinat?« Alle lachen   – auch Ruth.
    Dann sagt sie: »Tja, das würdet ihr wohl gerne wissen!« Und erklärt, sie habe hier sogar einen Safe. Mehr will sie nicht sagen, muss sie ja auch nicht. Ruth lächelt mich an. »Du kannst mich Ruth nennen.
If you like
.« Das Angebot nehme ich stolz an. Darauf müssen wir anstoßen   – mit frischem Orangensaft. Lin beginnt, das Geschirr abzuräumen. Als Timmi und Paul um die Wette gähnen, beschließt Steffi, die beiden ins Bett zu bringen.
    Wir anderen sind zu aufgekratzt, um schlafenzu gehen. Wir werden noch ein wenig durch Soho schlendern.
    Ruth, Ulli, Hanna und ich füllen den Fahrstuhl nicht einmal zur Hälfte. Während wir ins Erdgeschoss fahren, erzählt uns Ruth, dass Lin mit ihrem Bruder in einer kleinen Wohnung in
Chinatown
wohnt. »Lin kommt jeden Morgen, um im Haushalt zu helfen, sich um Paul zu kümmern und das Mittagessen zu kochen. Ohne Lin wäre ich komplett aufgeschmissen«, sagt Ruth. »Manche Fotoaufträge dauern ja den ganzen Tag. Dann bringt Lin Nelli manchmal auch zu ihren Ballettstunden oder holt sie bei Freundinnen ab. Ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne Lin machen würde. Ich kann ihr blind vertrauen. Sie ist nett und geduldig! Unbezahlbar, so jemand wie sie!«
    Nelli lächelt.
»Lin is like a big sister to us. She’s been
looking after
9 us since I was two.«
Nelli scheint wirklich lieber Englisch zu sprechen als Deutsch. Aber wenn Lin schon ihr Kindermädchen ist, seit sie zwei ist, dann ist Lin ja wirklich eine Art Familienmitglied.
    Ruth nickt und sagt: »Man wollte sie uns sogar schon mal abwerben, aber sie ist uns treu geblieben.«
    Die Fahrstuhltür geht lautlos auf. In der Eingangshalle herrscht ein richtiges Gedränge. Mir fällt eine elegant gekleidete, pummelige Dame mit roten Haaren auf. Sie bleibt stehen und beäugt uns neugierig, dann kommt sie mit eiligen Schritten auf uns zu getrippelt. Ihre Füße sind auffallend klein. Und sie scheint roten Samt zu lieben. Auf jeden Fall trägt sie einen Mantel und Hosen in dieser Farbe. Etwas schrill zu ihren roten Haaren.
»Ruthy, how are you?«
, ruft sie atemlos.
    »Fine. Romy, how are you?«
    »Fine.«
Ruth schüttelt die beringte Hand dieser Dickmadam.
    »Hi, Ruth, lovely to see you . . . and your lovely family.«
Romy wuschelt Nelli durch ihre Haare, zwinkert Hanna zu und lächelt unentwegt. Dann entdeckt sie mich.
»And who’s this lovely young lady? What’s your name, honey?«
, fragt sie.
    »Charlie.«
    »Charlie?«
Romys Hand ist weich, aber eiskalt. An fast jedem Finger trägt sie Ringe. Ihr Lächeln zeigt perfekte, weiße, kleine Zähne. Aber ihr süßes Parfum nimmt mir fast den Atem und ihre schwarz getuschten langen Wimpern erinnern ein bisschen an Spinnenbeine.
    Endlich schaffen wir es, uns loszueisen undtreten nach draußen. Romy winkt uns hinterher und wirft sogar Kusshände, als wäre sie mit uns verwandt und wir würden gerade eine mehrwöchige Schiffsreise antreten.
    »Romy ist gebürtige Schweizerin«, erklärt Ruth. »Sie lebt aber schon ewig in den USA.   Hier im Haus wohnt sie direkt unter mir, im fünften Stock. Ihr gehören Hotels in Boston, Paris und Zürich. Ich hab mal für sie Fotos für eine Hotelbroschüre gemacht. Da war sie sehr eigen. Romy ist eine ulkige Nudel . . .«

    »Oh Mum, she’s absolutely
weird
10 . Don’t you remember how she was dressed up when she came for dinner? You’d think she was a big fat strawberry in her red
suit
11 with the green collar. She’s so strange!«,
fällt Nelli Ruth ins Wort.
    Ruth schaut Nelli streng an und sagt:
»Shush, Nelli, it’s enough. Don’t talk about other people behind their back. That’s
rude
12 «
    Nelli schneidet eine Grimasse, als Ruth nicht hinschaut, und verdreht die Augen. Ich drehe mich noch einmal um und sehe, wie die ulkigeNudel Romy beide
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