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Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber
Autoren: Nina Petrick
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sagt: »Nelli, du kannst beruhigt sein. Ruth geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hat sich zwar bei dem Unfall wirklich den Oberschenkelhalsgebrochen, aber es scheint zum Glück kein komplizierter Bruch zu sein. Jetzt hat sie einen schicken rosa Gipsverband, sagt Ulli, und gegen die Schmerzen gibt es ja zum Glück Medikamente. Ein paar Tage muss sie aber natürlich noch im Krankenhaus bleiben.«
    Wieso hat Steffi aber vorhin am Telefon so komisch geklungen?
    Steffi räuspert sich und starrt auf den Tisch. »Tja, Ruth hatte Glück im Unglück, es hätte noch schlimmer kommen können. Ihr linker Arm ist ebenfalls gebrochen, drei Rippen sind geprellt. Im Gesicht hat sie nur ein paar Schrammen und eine kleine Platzwunde. Ulli meint, sie sei noch ein klein wenig verwirrt, aber das liegt vielleicht auch an den Nachwirkungen der Betäubungsspritze, die sie gegen die Schmerzen bekommen hat.«
    Nelli sieht richtig entsetzt aus.
    »A broken leg, a broken arm and even more injuries! What could have been worse than that«
, murmelt sie unglücklich.
    Steffi lächelt, rückt mit ihrem Stuhl näher zu Nelli hin und legt ihr beruhigend die Hand auf den Arm.
»Nelli, we can go and visit her later, in hospital, together with Paul.«
    Nelli nickt. Sie tut mir leid. Ruth natürlich auch.
    Steffi tätschelt Nellis Arm:
»Well, there is still one thing . . .«
Steffi zögert.
»I don’t know how to put it, but I think you should know . . .«
    Was hat sie denn jetzt noch auf Lager? Unwillkürlich halte ich bei Steffis düsterer Ankündigung die Luft an.
    »What else?«
, fragt Nelli ein bisschen zu laut und guckt Steffi ängstlich an.
    »It seems it was no accident but a planned attack!«
    »Was?«, rufen wir erschrocken. Nellis Stimme klingt am schrillsten.
»Someone attacked my mother?«
    Auch Lin starrt Steffi geschockt an.
»Yes, some people have seen the skater running over Ruth
on
purpose
16 They said, he could have gone round her easily«,
sagt Steffi bedrückt.
    Jetzt bin ich ausgestiegen und bitte Steffi, das auf Deutsch zu erklären. Aber Hanna fasst zusammen, dass Ruth mit Absicht über den Haufen gefahren wurde, das könnten Leute bezeugen, die auf dem Gehsteig waren.
    »My poor Mom«,
murmelt Nelli. Lin streicht ihr über den Rücken
. »Don’t worry, Nelli
.
Mrs
Ruth is
tough
17 She’ll be back soon. She is such a strong person!«
    »Mensch, wer macht denn so etwas   – und warum?«, fragt Hanna.
    »Gibt es jemanden, der Ruth schaden will? Fällt dir jemand ein, Nelli?«, fragt Steffi. »Ist denn in letzter Zeit irgendetwas Auffälliges passiert?« Nelli zuckt mit den Schultern und sagt ratlos:
»I have no idea. No, I can’t think of anything.«
    Steffi überlegt. »Na ja, Ruth kennt sehr viele Leute. Das liegt auch an ihrem Job als Fotografin. Außerdem ist sie sehr erfolgreich. Vielleicht ist jemand einfach neidisch auf sie. Vielleicht hat sie einen Job bekommen, den ein anderer haben wollte. Ach, wer weiß . . . Vielleicht war es bloß ein schrecklicher Zufall. Vielleicht auch ein Verrückter. Solche gibt es schließlich überall   – und in einer so großen Stadt wie New York erst recht.«
    »Die arme Ruth!«, sagt Hanna. »Wir müssen sie besuchen und sie aufmuntern und . . .«
    Mehr kann sie nicht sagen, weil es in dem Moment stürmisch an der Tür klingelt und gleichzeitig mit den Fäusten dagegengetrommelt wird.
    Erst jetzt wird mir klar, dass sich direkt nebender Fahrstuhltür noch eine Eingangstür aus Stahl mit einem beeindruckend massiven Stangenschloss befindet.
    »Open the door!«
, donnert eine tiefe Männerstimme dazu.
    Gruselig!
    Steffi ist inzwischen zur Tür gelaufen und hantiert mit dem scheußlich quietschenden Stangenschloss herum.
    »One moment, please! Just a second!«
, ruft sie. Endlich hat sie es geschafft und die Tür öffnet sich. Zwei Männer stehen im Flur. Steffi bittet die Besucher herein. Es sind zwei
police officers
in dunkelblauer Uniform. Hintereinander stapfen sie durch den Raum, grüßen kurz, indem sie an ihre Mützen tippen und
»good morning«
in unsere Richtung murmeln.
    Bei dem Größeren erkennt man unter seiner geöffneten dunklen Jacke ein Halfter, in dem gut sichtbar eine Pistole steckt. Wie gebannt starre ich darauf. Ich habe noch nie eine echte Waffe gesehen. Sie sieht gefährlich aus.
    Der
police officer
zückt einen Kugelschreiber, schaut Steffi scharf an und legt los.
»You know, Mrs Ruth Finn had an accident. We want to ask you a few
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