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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
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ein Klient hat ein religiöses Interesse.«
    Haral verneigte sich in Annahme des Befehls und fragte nichts. Pyanfar steckte die Hand tief in die Tasche und brachte eine kunterbunte Sammlung von Münzen mit großem Nennwert zum Vorschein, einen ganzen Haufen davon.
    »Und vier goldene Ringe«, fügte sie hinzu.
    »Kapitän?«
    »Um euch alle daran zu erinnern, dass sich die
Stolz
um ihre eigenen Angelegenheiten kümmert. Drück das so aus, wenn du sie ihnen gibst. Es wird eure Gefühle besänftigen, hoffe ich, wenn wir es uns entgehen lassen müssen, uns hier eine Freiheit herauszunehmen, wie es sehr gut sein kann. Aber wenn du redest und Argwohn bezüglich dieser Dinge erregst, Haral Araun, dann wirst du kein Ohr mehr haben, um sie daran zu tragen.«
    Haral grinste und verneigte sich ein drittes Mal.
    »Geh!« sagte Pyanfar, und Haral huschte in eifriger Hingabe hinaus.
    So. Es war ein Risiko, aber eines von der kleineren Sorte. Pyanfar ließ sich die Dinge kurz durch den Kopf gehen, ging dann aus dem Op-Raum hinaus und den Korridor hinab, nahm den Lift zur mittleren Ebene, wo sich ihre Quartiere befanden, hinaus aus dem schrecklichen Gestank der Desinfektionsmittel, der das Unterdeck erfüllte.
    Mit einem Seufzer schloss sie die Tür hinter sich, ging ins Bad und wusch sich die Hände - achtete darauf, dass kein Fleischfetzen an der Unterkrümmung der Krallen hängenblieb -, untersuchte die feinen seidenen Kniehosen, um sicherzugehen, dass sie keine Blutspritzer abbekommen hatten. Mit Hilfe einer Dosis Parfüm beseitigte sie die Erinnerung in der Nase.
    Dummheit. Sie wurde schwerfällig wie ein Stsho, da sie es nicht geschafft hatte, zu allererst den Eindringling festzuhalten.
Alt
war kein Wort, an das sie gerne dachte. Langsam im Kopf, zerstreut, deshalb hatte sie zugeschlagen wie eine Jugendliche auf ihrem ersten Beutezug.
    Faul. Das hörte sich eher danach an. Sie tätschelte sich den flachen Bauch und entschied, dass der jahrelange erfreuliche Umfang ihres Gürtels erneut verengt werden musste. Sie verlor ihre Kanten. Ihr Bruder Kohan war noch fit genug, so planetengebunden er auch war und ohne die Gabe der Zeitdehnung des Sprunges; er schaffte es. Zank mit anderen Männern und zwei Söhne aus dem Haus zu werfen hielt sein Blut in Schwung, und es gab üblicherweise jederzeit ein Trio von Gefährtinnen im Haus, mit Nachwuchs, der zu züchtigen war. Es wurde langsam Zeit, dachte sie, die
Stolz
ins Heimatdock von Anuurn zu bringen, damit das Schiff sorgfältig überholt werden konnte und sie selbst den Aufenthalt mit ihrem eigenen Gefährten Khym hoch in den Kahin-Bergen verbringen konnte, auf den Liegenschaften der Mahn. Den Duft der Heimatwelt für ein paar Monate wieder in die Nase zu bekommen. Ein wenig jagen, sich das zusätzliche Loch in ihrem Gürtel ablaufen. Nach ihrer Tochter Tahy schauen und nachsehen, ob dieser Sohn von ihr immer noch umherwanderte oder ob ihm schließlich jemand dazu verholfen hatte, sich das Genick zu brechen. Gewiss hätte der Bursche die übliche Höflichkeit aufgebracht, durch Khym oder Kohan eine Nachricht zu schicken, wenn er sich irgendwo niedergelassen hätte; und vor allem nach ihrer Tochter schauen, die - die Götter wussten es - erwachsen war und weich wurde, weil sie im Haus ihres Vaters hängenblieb, und das zwischen einem Dutzend anderer Töchter, die überwiegend bruderlos waren. Sohn Kara sollte sich mit irgendeiner noch verfügbaren Ehefrau niederlassen und seiner Schwester eine gewinnbringende Beschäftigung geben, die ihn reich machte - das vor allem: sich niederlassen und seinem Vater und seinem Onkel nicht in die Quere kommen. Ambitiös, so war Kara. Sollte der junge Wüstling doch versuchen, sich seinem Onkel Kohan zu nähern, und es wäre seine letzte Tat. Pyanfar bog die Krallen bei diesem Gedanken und erinnerte sich daran, warum alle ihre Heimatferien immer nur kurz waren.
    Aber das jetzt, diese Geschichte mit diesem bisschen entflohenen Leben, das sich an Bord verirrt hatte und das vielleicht Besitztum der Kif war.., der ehrenwerte Lord Kohan Chanur, ihr Bruder, würde ein Wort über diese Sorglosigkeit der Besatzung seines Schiffes zu sagen haben, dass sie es zugelassen hatte, in einen solchen Zwischenfall verwickelt zu werden.
    Und es würde eine größere Umstrukturierung im Haushalt erfolgen, wenn Hilfy etwas zustieß - der bruderlosen Hilfy, die zu sehr zu einer Chanur geworden war, um noch einem Bruder zu folgen, wenn ihre Mutter ihr jemals noch einen
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