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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
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ersten Besuch in Treffpunkt, wo Spezies andockten, die niemals die Heimatwelt besuchten, eine Besichtungstour zu machen - Anblicke, die sie auf Urtur und Kura vermisst hatte, wo sie ebenfalls an Bord des Schiffes eingepfercht gewesen war oder dicht am Liegeplatz der
Stolz
festgehalten. Dieser Fratz besaß mehr Enthusiasmus, als gut für ihn war. Also bekam sie den Blick auf die berühmten Docks von Treffpunkt, den sie hatte haben wollen - jetzt, an genau diesem Tag -, aber nicht die Besichtungstour ihrer jugendlichen Vorstellungswelt.
    Beim nächsten Besuch in der Station, dachte Pyanfar, beim nächsten Besuch würde ihre Nichte vielleicht genug gelernt haben, um ohne Begleitung losgelassen werden zu können, wenn dieser wild blickende Eifer nachgelassen hatte, wenn sie aus diesem Zwischenfall gelernt hatte, dass in Docks Gefahren lauerten und ein wenig Vorsicht unumgänglich war, selbst wenn man den freundlichsten aller Häfen durchstreifte.
    Sie selbst nahm den direkten Weg, nicht ohne ihre Umgebung im Auge zu behalten.

ZWEITES KAPITEL
     
    Ein Besuch bei den Beamten der Treffpunktstation war normalerweise eine gemächliche und angenehme Sache. Die ruhigen und würdevollen Stsho betrieben die Ämter und Büros auf dieser Seite der Station, wo die Sauerstoffatmer andockten. Da allzu methodisch, konnten die Stsho ermüdend sein, voller grenzenlos feinsinniger Bedeutungen in ihren Pastellverzierungen und den Tätowierungen ihrer perlenfarbenen Häute. Sie waren eine weitere haarlose Spezies - stengeldünn, dreigeschlechtlich und nur unter äußerster Strapazierung der Vorstellungskraft als haniähnlich zu betrachten, wenn auch Augen, Nase und Mund in biologisch passender Ordnung eine Ähnlichkeit begründeten. Ihre Verhaltensweisen waren in ihren eigenen Reihen bizarr. Aber die Stsho hatten es gelernt, ihre methodische Arbeitsweise und ihre Zeremonienhaftigkeit dem Hani-Geschmack anzupassen, was bedeutete, einen weichen Sessel zu haben, eine bereitstehende Tasse mit Kräutertee, eine Platte voller exotischer Esswaren und ein Individuum, das so angenehm wie möglich war bezüglich der Form und der Statistiken und das alles wie ein gemütliches Schwätzchen gestalten konnte.
    Dieser Stsho war unvertraut. Stsho wechselten Beamte bereitwilliger aus als ihre Verzierungen. Entweder hatte ein anderes Individuum die Leitung der Treffpunktstation übernommen, vermutete Pyanfar, oder ein Stsho, den sie einmal gekannt hatte, war in eine neue Phase eingetreten. Neue Begebenheiten? fragte sich Pyanfar unter dem Anstoß eines kleinen und prickelnden Instinktes - neue Begebenheiten? Frei herumlaufende Außenseiter und Machtkämpfe bei den Stsho? Alle Veränderungen waren verdächtig, wenn etwas aus der Tasche gefallen war. Wenn er derselbe war wie der vorherige Stationsleiter, dann hatte er das Muster all des fein ausgearbeiteten Silberfiligrans und der Federn gewechselt - blau und kalkig jetzt, nicht mehr blau und Minze; und wenn das stimmte, dann war es alles andere als höflich, die renovierte Person zu erkennen, selbst wenn eine Hani die Identität vermutete.
    Der Stsho bot Delikatessen und Tee an, verneigte sich, faltete
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stengelhafte Glieder -
er, sie
oder sogar es konnte man bei Stsho kaum sagen -, und setzte
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in
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Schalensessel, eine gepolsterte Vertiefung im Boden des Büros. Der erforderliche Tisch erhob sich vor
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auf einem Sockel. Pyanfar nahm die gegenüberliegende Vertiefung ein, stützte sich auf einen Ellbogen und langte nach dem geräucherten Fisch, den der Nieder-Status-Diener des Stsho auf einem ähnlichen Tisch links von ihr abgestellt hatte. Der Diener, schmucklos und ein Niemand, saß an der Wand, die Knie angezogen und höher als
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Kopf, die Arme um die staksigen Knöchel gelegt, und wartete darauf, sich nützlich machen zu können. Der Stsho-Beamte nahm ebenfalls ein Stück vom Fisch und goss Tee ein, würdevolle Gesten der Stsho-Eleganz und -Gastfreundlichkeit. Gefiederte und kosmetisch vergrößerte Brauen nickten zierlich über Mondsteinaugen, als
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aufblickte - weiße Brauen, deren Tönung sich zu Lila und Blau verlagerte; blaue Zeichnungen auf der gewölbten Stirn, die auf dem haarlosen Schädel zu Kalkweiß verblassten. Ein anderer Stsho würde natürlich die Muster genauestens lesen können, die Station auf dem Lebensweg, die erwählte Stimmung für diese Phase von
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Existenz, die Verbindungen und Erscheinungsformen und dazu
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Zugänglichkeit. Nicht-Stsho wurden ihre
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