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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger
Autoren: David Baldacci
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Obwohl er in der Gegenwart seines obersten Vorgesetzten sichtlich nervös war, klang seine Stimme fest. Ausführlich weihte er Brennan in alles ein, was er erlebt und erfahren hatte; auch der Aufenthalt im Gefängnis und die Tatsache, dass Stone ungerechtfertigt die Medal of Honor verweigert worden war, blieb nicht unerwähnt. Er schloss seinen Bericht mit Hayes’ Festnahme ab.
    Brennan lehnte sich in den Sessel. »Mein Gott, das ist unglaublich. Ich kann nicht fassen, dass Carter Gray so etwas verbrochen haben soll. Er galt als einer meiner vertrauenswürdigsten Berater.« Er sah Stone an. »Und Sie sind John Carr?«
    Stone nickte. »Ja, bin ich.«
    »Von dieser Drei-Sechser-Truppe?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Erstaunlich, dass wir uns mit so etwas abgegeben haben.«
    »Für mich war es nicht erstaunlich. Ich hatte Befehle auszuführen. Mein Gewissen hat sich erst später gemeldet.«
    »Aber deswegen Ihre Familie zu liquidieren und so brutal über Sie herzufallen …«
    Stone hielt das Kästchen hoch. »Darf ich das Behältnis öffnen, Mr. Präsident? Es ist etwas darin, das Sie überzeugen könnte.«
    Brennan zögerte; dann nickte er.
    Stone klappte das Kästchen auf und entnahm ihm einen kleinen Recorder. Er drückte die Einschalttaste; laut und deutlich erklang die Stimme Carter Grays. Man hörte die verräterischen Äußerungen, die er am Murder Mountain getan hatte.
    »Ich dachte, du hättest die Aufzeichnung Gray ausgehändigt«, sagte Alex, als Stone die AUS-Taste drückte. »Und Finn hat doch erwähnt, es gäbe Techniken, um zu prüfen, ob die Aufnahme kopiert worden sei, und dass man keinen Kopiervorgang festgestellt habe.«
    »Bevor ich Gray das Handy mit der Aufnahme aushändigte, habe ich diesen Recorder an das Handy gehalten und die Aufzeichnung aufgenommen. Manchmal vergessen die Leute die einfachsten technischen Verfahren.« Er betätigte wieder die Einschalttaste, und alle lauschten Grays Worten, bis die Auslassungen kamen, von denen Stone besonders wünschte, dass der Präsident sie hörte. Nachdem die Aufnahme geendet hatte, blickte Brennan die Männer mit gerötetem Gesicht an.
    »Er wollte mich beseitigen. Carter Gray hatte vor, mich zu ermorden, um einen totalen Krieg gegen die Moslems anzuzetteln.«
    »Ja, Sir«, bestätigte Stone, »genau das war seine Absicht.«
    »Und Sie haben mich gerettet«, sagte Brennan zu Stone. »Das war Ihre Stimme, die es ihm ausgeredet hat, nachdem diese Frau ums Leben kam. Wer war sie?«
    »Meine Tochter Beth.«
    Rasch berichtete Alex dem Präsidenten, wie es dazu gekommen war, dass Roger Simpson und seine Ehefrau Stones Tochter adoptiert hatten.
    Man sah Brennan an, wie seine Gedanken rasten. »Man hat Ihre Frau ermordet und Ihnen die Tochter weggenommen. Der Mann, der Ihre Frau umbringen ließ und Sie liquidieren wollte, hat Ihre Tochter adoptiert und als eigenes Kind großgezogen? Und Gray, was hat er Ihnen angetan … Und was er beinahe mit mir angestellt hätte. Es ist schrecklich, John. Mir fehlen selten die Worte, aber jetzt weiß ich nicht, was ich sagen soll.«
    »Ich muss Ihnen noch etwas mitteilen, Sir.«
    Knox und Alex hielten den Atem an.
    »Und das wäre?«
    »Carter Gray und Roger Simpson wurden getötet, Mr. Präsident.«
    »Ja, ich weiß …« Brennan verstummte und wechselte einen Blick mit Stone. »Ich verstehe«, sagte er, lehnte sich zurück und starrte auf den Kamin. Fast eine Minute verstrich.
    »Vielen Dank, dass Sie Zeit für uns hatten, Sir«, sagte Stone schließlich in die Stille hinein. »Ich werde mich den Behörden stellen. Aber ich wollte, dass Sie meine Geschichte zuerst von mir selbst hören. Nach dreißig Jahren der Lügen dachte ich, es ist Zeit für die Wahrheit.«
    Als Stone und seine zwei Begleiter aufstanden, um zu gehen, richtete Brennan den Blick auf Stone. »Sie bringen mich in eine schwierige Situation, Carr. Wahrscheinlich die schmerzlichste und schwierigste Klemme, in die ich je geraten bin, und das will bei einem Präsidenten in zweiter Amtszeit etwas heißen. Aber das ist nichts im Vergleich zu den Leiden, die Ihnen ein Land zugefügt hat, das es besser hätte wissen müssen.« Er schwieg kurz und erhob sich aus dem Sessel. »Ich sage Ihnen, was ich tun werde, denn ohne Sie wäre ich nicht mehr am Leben und ohne Ihre Anstrengungen wäre unser Land jetzt in einen Krieg von verheerenden Ausmaßen verwickelt. Ich unterwerfe alles der Geheimhaltungspflicht. Sie dürfen mit niemandem darüber reden, geschweige denn sich den
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