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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger
Autoren: David Baldacci
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seiner wenigen, aber wahrscheinlich einzigen und auf jeden Fall besten Freunde. »Ich möchte euch danken für alles, was ihr geleistet habt«, sagte er und blickte sie der Reihe nach an.
    »Nun werd mal nicht sentimental, Oliver«, entgegnete Reuben. »Du hättest für jeden von uns das Gleiche getan.«
    »Du hast schon für jeden von uns das Gleiche getan«, sagte Annabelle.
    Stone schüttelte den Kopf. »Ich weiß, wie viel ihr riskiert habt. Und ich weiß auch, welches Opfer es für euch bedeutet hat, mir an diesen Ort zu folgen und das zu tun, was ihr getan habt.« Sein Blick verweilte auf Alex Ford. »Besonders weiß ich, was du auf dich genommen hast, Alex, obwohl es gegen deine ganze Einstellung als Secret-Service-Agent verstieß. Ich weiß deinen Beistand mehr zu schätzen, als ich in Worte fassen kann.« Alex konnte Stones Blick herzlicher Dankbarkeit nur wenige Sekunden lang erwidern, ehe er verlegen auf seine Schuhe sah.
    Als sich die Tür öffnete, drehten alle den Kopf.
    Es war Abby. Sie hatte sich umgekleidet und sich das Gesicht gewaschen, und doch schienen die Spuren der Tränen, die sie bei Dannys Tod vergossen hatte, noch sichtbar zu sein. Anscheinend konnte keine Seife sie fortwaschen. Als Stone zu ihr ging, verließen die anderen wortlos das Restaurant und betraten die Straße.
    Abby und Stone setzten sich an einen rückwärtigen Tisch. Als Stone ihr ein paar Papierservietten reichte, schüttelte sie den Kopf. »Es sind keine mehr da. Tränen, meine ich.«
    »Nimm sie lieber an dich, für alle Fälle«, empfahl Stone. »Was willst du nun anfangen?«
    »Du meinst, nachdem ich meinen Sohn bestattet habe? So weit denke ich noch gar nicht voraus.«
    »Er hat uns gerettet, Abby. Ohne sein Eingreifen wären wir jetzt tot, du und ich. Er war ein tapferer junger Mann, der versucht hat, das Richtige zu tun. So solltest du ihn im Gedächtnis behalten.«
    »Nachdem ich meinen Ehemann verloren hatte, war mir nur noch Danny geblieben. Jetzt ist auch er tot.«
    »Ich weiß, dass es schwer ist, Abby. Wahrscheinlich das Schwerste, das du jemals durchstehen musst.«
    »Du hast deine Frau verloren, aber nicht deine Tochter.«
    »Was?«, fragte Stone verwirrt.
    »Diese Frau da draußen hat behauptet, deine Tochter zu sein.«
    »Ach …« Stone wirkte peinlich berührt. »Das war bloß zur Tarnung, muss ich leider sagen. Meine Tochter …« Für einen Augenblick fehlten ihm die Worte. »Wie gesagt, meine Tochter ist tot.«
    »Wie ist das passiert?«
    »Abby, du musst dich nicht …«
    »Bitte erzähl es mir. Ich möchte es wissen.«
    Stone bemerkte ihren flehentlichen Blick. »Sie wurde vor meinen Augen erschossen. Am tragischsten war, sie wusste nicht einmal, dass ich ihr Vater bin. Das letzte Mal, als ich sie davor gesehen hatte, war sie erst zwei Jahre alt gewesen. Nach all den Jahren hatte ich sie wiedergefunden und musste sie dann verlieren. Für immer.«
    Abby streckte den Arm aus und nahm seine Hand. »Es tut mir leid … Oliver.«
    »Aber man überlebt auch so etwas, Abby. Man kommt zwar nicht darüber hinweg, aber man kann weiterleben. Weil man eigentlich gar keine Wahl hat.«
    »Ich habe Angst. Ich bin allein und hab Schiss.«
    »Du bist nicht allein.«
    Sie lachte halbherzig. »Was habe ich denn? Tyree? Das wundervolle Divine?«
    »Du hast mich.«
    Sie lehnte sich zurück und sah ihn an. »Dich? Wieso?«
    »Ich bin da. Wenigstens jetzt.«
    »Aber wie lange?«
    Stone zögerte. Doch er konnte diese Frau unmöglich anlügen. »Ich muss weg.«
    »Ja, natürlich«, sagte Abby. »Das verstehe ich.«
    »Ich muss mich um einige Angelegenheiten kümmern. So manches Unrecht muss behoben werden.«
    »Klar. Du musst tun, was du tun musst.«
    »Abby, ich meine es ernst. Ich werde für dich da sein. Selbst wenn ich nicht körperlich anwesend sein sollte.« Er blickte ihr beschwörend in die Augen.
    »Ich würde es gern glauben.«
    »Du kannst es glauben.«
    »Wann musst du gehen?«
    »Bald. Eher früher als später.«
    »Bist du sicher, dass sich für dich alles zum Guten wendet?«
    »Ich will dich nicht belügen. Es gibt keine Garantie.«
    »Geht es um die Schwierigkeiten, in denen du steckst?«
    »Ja.«
    »Droht dir Gefängnis?«
    »Schon möglich«, gab Stone zu.
    Ein leises Schluchzen kam über Abbys Lippen. Sie legte ihr Gesicht an seinen Handrücken. »Wirst du mir etwas versprechen?«
    »Wenn es irgendwie geht.«
    »Falls du nicht wiederkommen kannst, wirst du mich dann niemals vergessen?«
    »Abby …«
    Sie
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