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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger
Autoren: David Baldacci
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setzte sich aufrecht hin und hob eine Hand an seinen Mund. »Wirst du mich niemals vergessen?«
    »Niemals«, antwortete Stone wahrheitsgemäß.
    Abby beugte sich über den Tisch und küsste ihn auf die Wange. »Ich werde dich nämlich ganz bestimmt nie vergessen.«
    Wenige Minuten später kam Joe Knox herein. Stone blickte ihm entgegen. »Bist du bereit?«, fragte Knox. »Wir müssen es hinter uns bringen.«
    Stone drückte Abby ein letztes Mal die Hand und stand auf. »Ich bin bereit.«

KAPITEL 81

    Die Vordertür zu Macklin Hayes’ stattlichem braunem Sandsteinhaus in Georgetown flog mit solcher Wucht auf, dass sie krachend gegen die Wand prallte und im Putz eine Delle hinterließ.
    »Was zum Teufel …« Hayes sprang halb aus dem Sessel. Sein Buch fiel ihm aus den Händen. Als er den Ankömmling erblickte, sank er entgeistert in den Sessel zurück.
    »Hallo, Sir. Wie geht es Ihnen?«, erkundigte sich Knox beim Eintreten.
    »Wie sind Sie an den Wachen vorbeigekommen, Knox?«, fragte Hayes nervös.
    »Ach, die – einer ist ein alter Kumpel. Ich habe gesagt, ich brauche nur ein paar Minuten. Da sind sie über die Straße einen Kaffee trinken gegangen.«
    Im Gesicht des Generals zeichnete sich Panik ab. »Knox, lassen Sie mich erklären …«
    Als Hayes plötzlich Stone ins Zimmer kommen sah, stand ihm vor Staunen der Mund offen. Erst als er bemerkte, dass Stone Handschellen trug, wagte er wieder zu atmen.
    »Schöne Behausung haben Sie hier, Mack«, sagte Stone. »Viel netter als die Unterbringung, die Joe und ich genossen haben. Aber das wissen Sie ja selber, nicht wahr?«
    Mühsam entzog sich Hayes seinem Blick. »Knox, das bringt Ihnen die Pensionierung ein, die Sie sich so sehr wünschen, und darüber hinaus alles, was in meiner Macht steht. Alles. Ich schwöre es.«
    »Danke, Sir.«
    Mit frischem Mut erhob sich Hayes, legte einen knochigen Arm um Knox’ breite Schultern und zog ihn beiseite. »Allerdings hätten Sie ihn nicht hierher bringen und schon gar nicht die Wachen wegschicken sollen. Er ist ein Teufelskerl, Handschellen hin oder her.«
    »Ich wusste nicht, wohin ich ihn sonst hätte schaffen sollen. Nachdem Sie mich in dem Höllenloch hatten sitzen lassen, standen uns nach dem Ausbruch nur wenige Alternativen offen.«
    »Sie sind ausgebrochen?«, vergewisserte Hayes sich beunruhigt. »Fahndet die Polizei nach Ihnen?«
    »Ich glaube schon. Schließlich haben wir bei der Gelegenheit fünf oder sechs Wärter getötet.« Knox wandte sich an Stone. »Es waren sechs, nicht wahr?«
    »Acht«, berichtigte Stone ihn mit ausdrucksloser Miene. »Ich habe noch zwei abserviert, während du den Direktor erdrosselt hast.«
    Knox drehte sich wieder dem entgeisterten Hayes zu. »Tja, dann waren’s also acht. Ich muss gestehen, allzu lange sind wir nicht geblieben, aber so ein Knast macht einen schier verrückt. Man dreht leicht durch. Ich hätte meine eigene Mutter abgeschlachtet.«
    Hayes nahm den Arm von Knox’ Schultern; ihm zitterten sichtlich die Hände. »Hören Sie, Knox … was geschehen ist, war ziemlich unglücklich.« Seine Stimme bebte. »Aber es war eine Verlegenheitslösung, mit der ich zufrieden sein musste, bis ich Klarheit darüber gewann, was aus John Carr werden sollte. Wie Sie sich vorstellen können, war ich in einer äußerst kniffligen Situation. Ich stand unmittelbar davor, meine Männer zu schicken, um Sie dort herauszuholen. Glauben Sie mir, niemals hätte ich einen meiner tüchtigsten Mitarbeiter länger als nötig dort schmoren lassen. Ich schwöre es bei Gott.«
    Traurig schüttelte Knox den Kopf. »Ich weiß Ihren Rückhalt sehr zu schätzen, wirklich. Es wäre eine Hilfe gewesen, darüber Bescheid zu wissen, bevor ich während des Ausbruchs all diese Wärter getötet habe.«
    Jetzt war Hayes’ Gesicht weiß wie Papier. »Ich spreche mit jemandem über diese Sache, ja? Uns fällt schon etwas ein. Immerhin geht es um die nationale Sicherheit.«
    »Ich bezweifle, dass sich da noch etwas drehen lässt. Genau aus diesem Grund bin ich ja mit Carr zu Ihnen gekommen.«
    Hayes warf Stone einen scharfen Blick zu. »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Ich werde Ihnen möglicherweise verzeihen, aber er bestimmt nicht. Um nichts auf der Welt. Tja, und ich meine, da wir beide sowieso schon wegen Mordes gesucht werden …«
    »Was reden Sie da, Knox?«
    Nun antwortete Stone. »Er will damit sagen, wenn wir schon acht Personen umgebracht haben … wer wird sich da an einer neunten stoßen, zumal wenn
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