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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger
Autoren: David Baldacci
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Sie es sind?«
    Eine Hand auf die Brust gepresst, taumelte Hayes rücklings gegen die Wand. »Das dürfen Sie nicht zulassen, Knox. Ich bin Ihr Vorgesetzter.«
    »Sie waren mein Vorgesetzter. Zumindest dem Rang nach. In Wirklichkeit habe ich Sie stets als ziemlich unterlegen empfunden.«
    »Wie können Sie es wagen …« Knox nahm Stone die Handschellen ab, holte ein Messer aus der Tasche und reichte es ihm. Aus Gewohnheit packte Stone es sofort in der bevorzugten Stichhaltung.
    »Knox!«, rief Hayes.
    Stone näherte sich ihm. »Haben Sie eine Ahnung, wie oft ich so etwas im Namen der Regierung der Vereinigten Staaten getan habe?«
    »Knox, um Himmels willen!«
    »Sie hätten dem Mann seinen Orden gönnen sollen«, sagte Knox.
    »Sie bekommen Ihren verdammten Orden, Carr!«, schrie Hayes. »Sie sollen ihn haben!«
    Knox setzte sich in einen Sessel. »Sie haben sich wie ein Stück Dreck benommen, als sie ihm den Orden verweigert haben, nur weil er in Vietnam Ihren Befehl, ein Dorf voller unschuldiger Menschen zu massakrieren, nicht befolgt hat.«
    »Das ist mir heute klar. Ich bedaure, was vorgefallen ist. Ich hätte den Befehl nie geben dürfen.«
    Stone blieb vor dem schlotternden General stehen und musterte ihn von oben bis unten, als wollte er sich darüber klar werden, an welcher Stelle der Todesstoß sich am besten ausführen ließ.
    »Und Sie hätten nicht im Gefängnis aufkreuzen und mit dem Direktor die Abmachung treffen sollen, mich in dem Bau zu behalten, weil ich die Wahrheit herausgefunden hatte«, sagte Knox.
    Nun hielt Stone das Messer an Hayes’ Kehle. »Seit fast vierzig Jahren träume ich von diesem Augenblick, Mack.«
    »Knox!«, heulte Hayes. »Ich flehe Sie an! Es tut mir leid, was ich im Gefängnis getan habe. Ich hätte Sie dort nicht sitzen lassen dürfen. Ich bedaure mein Verhalten. Um Gottes willen, sorgen Sie dafür, dass er die Finger von mir lässt!«
    »Na gut«, antwortete Knox. »Oliver, lass die Finger von ihm.«
    Stone wich zurück und warf das Messer Knox zu, der es einsteckte und stattdessen ein Sprechfunkgerät herausholte. »Alles gebongt, kommen Sie rein.«
    Sekunden später eilten fünf Männer zur Tür herein und umstellten den noch immer zitternden, völlig verwirrten Macklin Hayes. »Ich nehme Sie fest, Hayes«, verkündete einer der Männer, »wegen des Verdachts der Behinderung der Justiz, mittelbarer Freiheitsberaubung, Kriegsverbrechen, Begünstigung und Verschwörung zur Begünstigung eines Drogenrings und des Sprengens eines Zivilfahrzeugs in der Öffentlichkeit unter billigender Inkaufnahme der Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.« Anschließend klärte der Mann ihn über seine Rechte auf.
    Knox zog eine DVD aus der Tasche und warf sie hinüber zu Hayes. »Die können Sie sich gemeinsam mit Ihren Anwälten ansehen.«
    Hayes starrte auf die DVD. »Was … was ist das?«
    »Erinnern Sie sich an diesen Raum im Gefängnis, in dem Sie mit uns gesessen und uns alles enthüllt haben, weil Sie dachten, wir kämen nie mehr raus? Das war ein Vernehmungszimmer, Sie Blödmann. Und der Direktor war ein großer Freund des Überwachens. Es gab eine versteckte Kamera, und er hat jede Silbe Ihres Geschwafels aufgenommen.« Er heftete den Blick auf die fünf Männer. »Schafft diesen Arsch hier raus. Ich kann seinen Anblick nicht mehr ertragen.«
    »Dieser Mann ist John Carr!«, kreischte Hayes, während man ihn in Handschellen abführte. »Er hat Carter Gray und Roger Simpson ermordet! Nehmen Sie ihn fest, nehmen Sie ihn sofort fest!«
    »Ruhe!«, befahl einer der Männer. Dann drängten sie Hayes zur Tür hinaus.
    Als sie fort waren, verließen Knox und Stone das Haus und spazierten durch die dunklen, von Laternen aufgehellten Straßen Georgetowns, durch die vom nahen Potomac herüber kühler Wind wehte.
    »Weißt du, Hayes war der Einzige, der es auf dich abgesehen hatte«, sagte Knox. »Ich hatte ausschließlich ihm Meldung zu erstatten. Und er handelte auf eigene Faust, nichts davon war Sache der CIA.«
    »Hayes ist ein Typ«, meinte Stone, »der nie vergessen kann.«
    »Jedenfalls, die Angelegenheit ist für dich ausgestanden.« Knox hob die Hand, und Stone drückte sie. »Ich gehe in diese Richtung«, fügte Knox hinzu. Er zeigte nach rechts. »Und ich schlage vor, du gehst in die Gegenrichtung.«
    »Das kann ich nicht machen, Joe.«
    »Verschwinde, Oliver, und fang irgendwo von vorn an. Ich besorg dir etwas Geld und neue Papiere. Aber du musst endlich
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