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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex
Autoren: Roxanne St. Claire
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eher erregenden als aggressiven Kontakt zu unterbrechen. »Ich wollte Ihnen nur deutlich machen, wie verletzlich Sie sind.«
    Sie erstarrte. »Wie bitte?« Seine Hand dämpfte zwar ihre Worte, aber die Empörung kam klar und deutlich rüber.
    »Manchmal braucht es einen kleinen Schrecken, um eine Bedrohung ernst zu nehmen.«
    Alle Anspannung und Abwehr verschwand aus ihrem Körper, und sie wurde ganz weich. Konnte das ein Trick sein? War sie so gut? Man brauchte Jahre, um zu lernen, wie man das Adrenalin willentlich drosseln und scheinbar aufgeben konnte, damit der Gegner das Gleiche tat.
    Er fiel nicht darauf rein, lockerte aber seinen Griff ein wenig mehr.
    »Hören Sie gut zu«, flüsterte er, überrascht, dass sein Atem nach dem kleinen Gerangel bereits schneller ging. »Wenn jemand Ihnen etwas tun will, kann er sich ohne Weiteres an dem Jungen unten vorbeischleichen, Ihr Schloss knacken, die Alarmanlage mit den letzten vier Nummern Ihrer Sozialversicherungskarte deaktivieren und Ihnen kurz darauf ein Messer an die Kehle halten.«
    Er spürte ihren schnellen Herzschlag, fühlte ihren warmen Atem auf seiner Handfläche. Erneut stiegen erotische Fantasien in ihm auf – dieselben Reaktionen, aber unter ganz anderen Umständen.
    Er rückte etwas ab und löste seine Hand von ihrem Mund, blieb aber weiterhin darauf gefasst, dass sie erneut ausflippen und ihn angreifen könnte. »Ich hab nur sechs Minuten gebraucht, um hier reinzukommen«, sagte er ohne jeden bedrohlichen Unterton. »Aber ich bin Profi. Ob Ihr Stalker einer ist, wissen wir nicht.«
    »Wovon … reden Sie überhaupt?« Sie wandte den Kopf, um ihn anzusehen.
    »Ich rede von Ihrer persönlichen Sicherheit.« Vorsichtig bewegte er sich ein paar Zentimeter nach rechts, um im Dunkeln ihr Gesicht erkennen zu können. »In Ihrer Situation müssen Sie Augen und Ohren offen halten. Der Portier sollte Sie bis an die Wohnungstür begleiten, statt auf seinem Hintern zu sitzen und El Nuevo Herald zu lesen. Und seien Sie um Himmels willen doch ein wenig kreativer bei der Auswahl Ihres Sicherheitscodes.«
    Silberne Blitze schossen aus ihren Augen – gerade genug Vorwarnung, dass er sie mit ausgestrecktem Arm daran hindern konnte aufzuspringen. Mit einem Schlag waren ihre Muskeln wieder hart wie Stahl, doch er hielt sie am Boden fest.
    »Gehen Sie runter!«, stöhnte sie.
    »Haben Sie das begriffen?«
    »Ja«, presste sie leise hervor.
    »Glauben Sie mir, dass ich Ihnen nichts tun will?«
    »Ja«, sagte sie noch einmal. »Lassen Sie mich los, verdammt noch mal!«
    »Werden Sie schreien und sich wieder auf mich stürzen?«
    »Mich auf Sie stürzen?« Sie verschluckte sich fast.
    »Ich wollte Ihnen nur etwas deutlich machen. Sie dagegen haben mir fast ein Büschel Haare ausgerissen und den Fuß gebrochen.«
    »Na und, Sie Scheißkerl haben doch mich angegriffen!«
    Sehr gut, sie war nur noch wütend, hatte aber keine Angst mehr. Damit war sie weniger gefährlich. Er glitt zur Seite, hockte sich erst neben sie und stand dann auf. Sie lag ganz still auf dem Boden, drehte dann vorsichtig den Kopf und sah ihn aufmerksam an.
    »Ich mache Licht«, sagte er und ging quer durch den Raum, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Er wusste genau, wo die Lampe stand, denn er hatte bereits jeden Zentimeter der Wohnung durchsucht, um Sicherheitslücken zu entdecken. Dabei hatte er festgestellt, dass seine Klientin auf geradezu absurde Weise ordentlich war, einen exklusiven Geschmack in Bezug auf Kleidung, Kunst und auch alles andere besaß und für das Abendessen Steaks mariniert hatte. Alex hoffte, dass sie ihre Meinung in Bezug auf ihn bis zum Essen ändern und ihn einladen würde.
    Als das Licht den Raum durchflutete und sie aufstand, sah er sich die Nachrichtentussi genauer an.
    Das Foto wurde ihr nicht gerecht. Es hatte ihre … Kraft nicht gezeigt. Sie strotzte nur so vor Lebendigkeit, funkelte geradezu vor Vitalität. Ihre Augen glänzten wie poliertes Platin, schossen kleine Blitze auf ihn ab. Die hohen Wangenknochen waren rot vor Wut und von der unsanften Begegnung mit dem Teppich. Seine Hand hatte ihren Lippenstift verwischt, die vollen Lippen waren fleckig, und ihr Mund stand ein wenig offen, als sie ihn mit einer gefährlichen Mischung aus Angst und Wut anstarrte.
    Sie stemmte die Hände in klassischer Angriffspose in die Hüften; deutlich traten die Muskeln an ihren wohlgeformten Armen hervor, und ihre Brust hob und senkte sich mit schnellen Atemstößen.
    Ein kurzer Blick
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