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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex
Autoren: Roxanne St. Claire
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eine gesamte Wand ihrer Bibliothek einnahm, blickte sie auf das Hudson River Valley und das gepflegte, vom Sommerregen üppig satte Grün ihres Grundstücks.
    »Es wurden keine offiziellen Ermittlungen zum Tod William Peytons eingeleitet. Sein Herzversagen wurde durch eine Autopsie bestätigt. Allerdings«, sie wandte sich Max zu, »sind sich die Versicherungsagenten von Beckworth Insurance nicht hundertprozentig sicher. Und da diese junge Frau Milliarden und die gesamten Stimmanteile ihres Mannes am Vorstand der Firma erbt, ist das eine heikle Angelegenheit. Ja, die Autopsie war sauber. Niemand erhebt Anklage, die Polizei wurde nicht eingeschaltet. Aber du weißt ja, wie gründlich Beckworth ist. Sie sind Peytons Alleinversicherer, sie wollen die ganze Wahrheit, wie auch immer sie aussieht.«
    »Sie hat nicht die gesamte Firma geerbt«, wandte Max ein. »Nur die Stiftung. Und ich glaube, es geht nur um eine Milliarde.«
    Lucy konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. »Du hast dich also auf dem Laufenden gehalten über Cori Cooper.«
    Er spähte erneut hinüber zum Titelblatt des Magazins. »Ich lese Zeitung.« Mit gerunzelter Stirn sah er Lucy an. »Dass du gerade mir den Auftrag zuteilst, ist doch kein Zufall?«
    Lucy verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken und sah ihn unverwandt an. »Du bringst ein paar entscheidende Merkmale mit.«
    Ein vages Lächeln deutete sich auf seinem Gesicht an. »Als da wären, von meinem überwältigenden Charme einmal abgesehen?«
    »Du bist ein hervorragender Bodyguard und durch deine Zeit bei der Drogenfahndung auch ausgezeichnet im Verhören von Leuten. Darüber hinaus bist du mit der Auftraggeberin bekannt, was den Zugang zu persönlichen Informationen erheblich erleichtert.« Außerdem hatte er tatsächlich Charme bis zum Abwinken, nur zeigte er ihn nicht gern freiwillig. »Eine Sorge habe ich allerdings.«
    Er blickte sie abwartend an.
    »Kannst du deine Gefühle aus dem Spiel lassen, Max?«
    Einen Augenblick lang zuckten seine Mundwinkel, und Lucy dachte schon, er würde lachen. »Du machst Witze, oder?«
    »Bedaure. Nein.«
    »Lucy.« Er schüttelte den Kopf, und seine kastanienbraunen Augen leuchteten amüsiert auf. »Was auch immer mir in die Quere kommen mag – Gefühle gehören ganz sicher nicht dazu.«
    »Ich habe dir noch nie so eine schwierige Aufgabe übertragen – eine Person, die du persönlich kennst, zu beschützen und gleichzeitig gegen sie zu ermitteln.«
    Er stand auf und ließ Lucy mit ihren immerhin eins zweiundachtzig neben sich klein erscheinen. Sein Gesicht war noch immer undurchdringlich, nur die winzige Narbe über seiner rechten Braue zeichnete sich etwas deutlicher ab als sonst, als er die Unterlagen zusammensuchte.
    »Kein Thema. Ich war gerade sechs Monate in Südafrika, um mich bei einem Waffendealer einzuschleimen. Eine Promiwitwe zu babysitten sollte dagegen ja wohl ein Spaziergang sein.«
    »Auch ein Spaziergang kann tödlich enden.«
    Er grinste. »Luce, das hier ist die Abteilung 101: Personenschutz und Ermittlungen. Und ich kenne Cori Cooper – das Mädchen ist ein offenes Buch für mich.«
    »Das Mädchen ist eine steinreiche Frau, die möglicherweise unter Mordverdacht steht.«
    Seine Lider flatterten kurz. »Wenn sie tatsächlich schuldig sein sollte, werde ich das innerhalb von fünf Minuten herausgefunden haben.« Er schloss die Akte und ließ sie in seine Tasche aus weichem Leder gleiten.
    »Geld – und ein Mord – können einen Menschen verändern«, warnte Lucy leise.
    Er überquerte den sechs Meter langen Orientteppich mit wenigen Schritten. An der Tür wandte er sich langsam um. »Hast du mal in Betracht gezogen, dass sie nichts mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat? Dass es schlicht und ergreifend ein Herzanfall war?«
    »Und schon nimmst du sie in Schutz.« Das war das Riskante daran, ihm den Job zu geben: Er war nicht objektiv.
    Zum Abschied schenkte er ihr ein langes, bedächtiges Lächeln. »Ich ziehe nur jede Möglichkeit in Betracht.«
    »Tu das. Und versuch einen kühlen Kopf zu bewahren, da unten im Süden!«
    Er verschwand in den Flur hinaus, und sie hätte schwören können, dass er leise lachte.
    Jeder Bullet Catcher wurde in seiner Laufbahn einmal geprüft. Und sie hoffte inständig, dass dieser Mann, der so solide war wie der Fels von Gibraltar und einen tiefen Burggraben um sein Herz gezogen hatte, seine Prüfung bestehen würde.
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