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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex
Autoren: Roxanne St. Claire
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legte ihm die Arme um den Hals. »Dann auch Schluss mit dem Spanisch. Ich will verstehen, was du sagst.«
    »Du brauchst nur zu fragen. Dann sage ich es dir.«
    »Na gut! Was hast du gesagt, als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben?«
    Er lachte und schüttelte den Kopf. »Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »› Tenemos todo eternidad‹, hast du gesagt.«
    Wir haben die ganze Ewigkeit. So hatte er es damals natürlich nicht gemeint. Es war nur ein Spruch, eine sinnliche, poetische Beschreibung, um es langsamer anzugehen, damit der Partner nicht zu schnell kam. Aber das würde sie nicht verstehen. Noch weniger würde sie verstehen, dass er ihr keine Ewigkeit versprechen, geschweige denn sagen konnte, wann – und ob er überhaupt aus Kuba zurückkehren würde.
    »Man kann es nicht wortwörtlich übersetzen.«
    »Natürlich nicht. Uns bleibt ja keine Ewigkeit.« Er sah sie überrascht an, und sie sagte: »Ich habe im Internet nach spanischen Sätzen gesucht.«
    Na klar. »Jazz … ich bin noch nie …« Was sollte er sagen? Jemandem wie dir begegnet? Habe nie etwas Derartiges gefühlt? Wollte mich nie verlieben?
    »Risiken eingegangen«, vollendete sie den Satz für ihn, spöttisch und ein wenig enttäuscht. »Und du bist noch nie einem größeren Risiko begegnet als in diesem Augenblick.«
    Sie hatte recht. Er wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte.
    »Und ich wollte nie, dass mir jemand hilft«, fügte sie hinzu. »Aber genau das ist dein Lebenszweck.«
    Das stimmte auch.
    Die Türen zum Krankenhaus glitten auf, Max Roper trat ins Freie, und die Sonne verschwand. Alex stöhnte auf, und Jazz sah nach hinten.
    »Warum verabscheust du ihn so?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Spielt keine Rolle. Was hast du gerade gesagt?«
    »Ich sagte: Tenemos todo eternidad .« Ihre Finger spielten mit seinem Haar. »Nein, uns bleibt keine Ewigkeit.«
    In diesem Augenblick wünschte er sich nichts mehr, als dass es anders wäre. Aber das Leben, Verantwortung und Verpflichtungen schienen die Ewigkeit für sie beide unerreichbar zu machen.
    Jazz presste sich an ihn. »Auf Wiedersehen, Alejandro!«
    Er verging schon jetzt vor Sehnsucht. Oder wurde der Schmerz in ihm durch den Gedanken hervorgerufen, sich auf ein Risiko einzulassen? Jazz hatte immer darauf bestanden, dass sich niemand um sie kümmern sollte, aber anders konnte er seine Liebe nicht ausdrücken.
    Der Machtkampf zwischen ihnen würde niemals enden. »Jazz … mein Leben ist kompliziert, unvorhersehbar, verrückt, gefährlich –«
    Sie verschloss seine Lippen mit ihren Fingerspitzen. »Das ist mir bewusst.« Sie richtete sich auf und küsste ihn. »Ich werde dich nie vergessen. Du bist schließlich mein Bodyguard.«
    Er konnte den Schmerz in seiner Brust genauso wenig ertragen wie das deutliche Räuspern von Roper. Beugte den Kopf und küsste ein letztes Mal ihren weichen Mund. Er spürte ihren Herzschlag an seiner Brust, wie immer schlugen ihre Herzen völlig synchron.
    Nur widerstrebend löste er sich von ihren Lippen und brachte seinen Mund ganz nah an ihr warmes Ohr. »Jasmine«, flüsterte er, sprach ihren Namen mit spanischer Betonung aus. » Te llevo en mi alma.«
    Er würde sie in seiner Seele, seinem Herzen immer bei sich tragen. Anders konnte er seine Gefühle nicht ausdrücken, und er konnte es auch nur auf Spanisch tun.
    Sie sah ihn fragend an, alle ihre Gefühle waren deutlich in ihren Augen zu lesen. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und folgte Roper zum Parkplatz. Er sah nicht zurück. Denn sonst hätte er seine Familie, seine Versprechungen und seine Verpflichtungen vergessen. Und wäre wahrscheinlich das größte Risiko seines Lebens eingegangen – hätte ihr gestanden, dass er sie liebte.

 
    19
    Valerie Yoder gehörte zu den wenigen Menschen, die gesehen hatten, wie Lucy weinte. Sie hatte ihr in finsteren Zeiten beigestanden. Valerie hatte ihre Hand gehalten, als die ersten Schaufeln Erde auf den kleinen Sarg prasselten … und Valeries acht Zentimeter hohe Designerabsätze hatten das Medizinfläschchen zertreten, das Lucy für ihren einzigen Ausweg aus der Spirale aus Schmerz und Schuldgefühlen gehalten hatte. Lucy verdankte Valerie ihr Leben.
    Das war die einzige Entschuldigung dafür, dass sie bei der Beurteilung von Miles Yoder so falschgelegen und ihm blind vertraut hatte.
    Sie legte das kleine Cashmere-Plaid um Valeries bloße Füße. »Husch ins Bett, Val! Dann geht es dir gleich besser.«
    Valerie schüttelte
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